XLVIII

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Neues Kapitel! Viel Spaß beim Lesen 😊💞 und vieeeeelen Dank für über 22.200 Reads! Unglaublich😍

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Wir redeten weiter. Ich erzählte viel von meinem Leben und er so einiges von seinem. Doch mehr als klar war mir, dass er nichts üben seine Vergangenheit und Kindheit sagte. Auch seine Eltern erwähnte Eric nie. Aber warum?

"Eric?", flüsterte ich nach kurzem Schweigen.

"Ja, Kätzchen?"

"Darf ich dich was fragen?", tastete ich mich vorsichtig an mein Vorhaben ran.

Er dachte kurz nach. "Ja, aber ich kann dir eine Antwort nicht versprechen."

Ich nickte stumm, obwohl er mich natürlich nicht sah. Wir lagen immer noch mit dem Rücken auf dem kalten Boden mit verschränkten Händen.

Ich atmete einmal tief ein und stellte meine riskante Frage: "Warum redest du nie über deine Eltern? Wie oft sind sie überhaupt bei dir zu Hause?"

Daraufhin spürte ich, wie seine Hand etwas verkrampfte. Er schwieg für eine Weile, dann nahm ich sein Räuspern wahr.

"Hat seine Gründe. Aber ich lebe gar nicht bei meinen Eltern, sondern bei meinem Onkel und meiner Tante."

Es ratterte in meinem Kopf. Über seine Eltern hatte er immer noch nichts gesagt, aber dafür mit wem er hier wohnte. Warum hatte er mir das nicht früher gesagt?

"Kannst du mir etwas über deinen Onkel und deine Tante erzählen?", fragte ich vorsichtig.

"Sie sind Anwälte. Ihre Kanzlei befindet sich außerhalb der Stadt, sie reisen viel und sind international tätig. Zu Hause sind sie vielleicht alle zwei oder drei Wochen. Mein Onkel ist ein großer schlanker Mann mit kurzen, dunklen Haaren und blauen Augen. Er ist der Bruder meines ehm sagen wir mal... Erzeugers. Meine Tante ist eine ebenfalls hochgewachsene und dünne Frau, mit langen blonden Haaren und einem freundlichen ovalen Gesicht. Sie sind beide nette Menschen, nur haben halt wenig Zeit", erklärte er leise, während Bedauern in seiner Stimme mit schwang.

Ich war erstaunt, dass Eric mir so viel erzählte und es freute mich. Doch war mir seine Wortwahl bei seinem Vater nicht ergangen. Er nannte ihn seinen 'Erzeuger'. Verstehen taten die zwei sich anscheinend nicht so gut. Seine Onkel und Tante klangen freundlich, trotzdem fand ich es traurig, dass sie so selten da waren.

"Findest du es denn schlimm allein zu sein?"

"Ich bin nicht allein. Mary ist fast immer da und auch weitere Angestellte. Sie sind wie meine Familie. Und im Moment bist du da", antworte er leise und begann mit seinen Daumen Kreise auf meine Handfläche zeichnen.

Mir wurde flau im Magen und ich versuchte klare Gedanken zu fassen. Ich hatte immer noch eine Frage, die mich schon seit langer Zeit beschäftigte. Besser gesagt, seit der Autofahrt, bei der wir dieses komische Spiel gespielt hatten.

"Bist du glücklich?"

Damals hatte er bei meiner Frage, ob er lieber reich und unglücklich oder arm und glücklich wäre, ohne zu zögern arm und glücklich gesagt. Seitdem plagte mich die Frage, wie eine lästige Fliege, die an meinem Ohr summte.

"In diesen Moment bin ich sehr glücklich", murmelte er nach kurzem Schweigen und streichelte weiter meine Hand.

Mein Herz schlug schneller und ich grinste in mich hinein. Doch dann wiederholte ich seiner Antwort noch einmal in meinen Gedanken.

"Und sonst?"

"Kätzchen", seufzte er tadelnd. "Reicht es nicht zu wissen, dass ich in deiner Nähe glücklich bin? Dass allein der Gedanke an dich mich glücklich macht?"

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