Kapitel: 18

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Kapitel: 18

Ich wette mit dir, du kennst nicht mal halb so viel von den Leuten, wie du gedacht hast.

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Freitag nacht.

Wir gingen aus dem Haus.

,,Und jetzt?" fragte er.,,Keiner von uns kann fahren und schlafen können wir auch nirgends."

,,Mein auto." ich öffnete eine Tür und klappte den Sitz so das mal darauf liefen konnte. Das tat ich bei dem anderen auch so. Dann holte ich aus meiner Tasche eine große decke und setzte mich auf meinen Sitz. Hunter lag mittlerweile schon auf seinem.

,,Sorry. Hab nur eine." aber da sie locker für und beide reichen würde, breitete ich sie aus.

,,Egal." seufzte er.

So schliefen wir ein.
Nebeneinander im auto. Mit einer decke.
Und können uns eigentlich kein Stück ausstehen.

*
Samstag morgen.

Ich wachte früh auf. Mit einer Hand suchte ich nach meinem Handy. Als ich es fand nahm ich es hoch. 6:03.

Scheiße ist das früh.
Für einen Samstag.

Ich setzte mich langsam auf. Draußen war nichts los. Wir standen immer noch vor dem Haus. Bei Tageslicht sah es noch schlimmer aus. Was hier wohl passiert ist.

Ich bemerkte wir sich Hunter bewegte und kurz danach auch aufrecht saß.,,Wie spät ist es. Automatisch sah ich auf mein Handy.,,6:10."

Er nickte.,,Schläfst du immer so?" er deutete auf meine Sachen. Ich hatte eine kurze Hose und ein top an.,,Wieso?"

Er grinste.,,Nur so."

,,Was hast du für Gedanken?" fragte ich ihn empört und schlug ihm gegen die Schulter. Jetzt bemerkte ich das er Oberkörper frei war. Heilige scheiße...

,,Ich kann nichts dafür!" lachte er rau. Sein lachen war schön...

Was?! Nein! Es ist nur ein lachen! Was soll daran schön sein?!

Plötzlich klopfte es an der Fensterscheibe.

Erschrocken schrie ich auf und sah zu meinem Fenster. Eine alte Frau sah uns mit großen Augen abwertend an.

Ich lies das Fenster runter.,,Guten morgen." versuchte ich zu lächeln. Wie peinlich.

,,Unerhört! Die Jugend von heute! Seht zu das ihr hier weg kommt! Sex im auto? Ich glaubs ja nicht!" damit drehte sie sich um und ging.

,,Oh nein... Wir hatten nicht..."

,,Sie ist weg." ertönte Hunter's belustigte stimmte.

Ich fuhr das Fenster hoch und drehte mich zu ihm.,,Ach was."

,,Ich mein ja nur."

Augen verdrehend, wollte ich den Sitz hoch klappen, doch es hängte. Hunter bekam es ohne Probleme hin.

Ich seufzte genervt.,,Decks ding."

Hunter lachte. Plötzlich beugte er sich über mich. Erschrocken schnappte ich nach Luft.

Er war mir nah. Sehr nah. Viel zu nah!

,,Hunter..."

,,So." er hatte den Sitz hoch geklappt und saß wieder auf seinem.,,Wolltest du etwas sagen?"

Ich schüttelte den Kopf.,,Nein. Lass uns fahren." ich startete den Motor und fuhr los.

*
Samstag mittag.

,,Wieso ist das Haus abgebrannt?" rutschte es aus mir heraus.

,,Weil." kam kalt zurück.

,,Weil?"

,,Ja weil! Es hat dich nicht zu interessieren!"

,,Doch! Ich habe dich hin gefahren! Das war doch nicht ohne Grund!"

,,Nerv mich einfach nicht."

,,Du mit deiner scheiß art nervst!"

,,Halt einfach die Klappe!"

Ich parkte den wagen.,,Arschloch."

,,Zicke." er stieg aus. Ich tat es ihm gleich.

,,Wichser."

,,Bitch." er nahm seine Sachen und ging.

Bitch?! Sag mal hat der sie noch alle?! Eingeschnappt nahm ich meine Tasche und ging ins Haus. Leise ging ich die Treppe hoch auf mein Zimmer und legte mich erstmal ins Bett. Der Sitz war nicht so bequem. Sofort dachte ich an gestern. Hunter war so verletzlich gewesen. Es tat mir leid ihn so zu sehen. Irgendwas musste in diesem Haus passiert sein. Er meinte das er drin gewohnt hatte. Vielleicht Brantschtiftung. Vielleicht ist deswegen jemand gestorben. Er wohnte nur mit seinem Bruder zusammen. Vielleicht seine Eltern... Aber ich denke nicht das er mich sonst mitgenommen hätte, wenn es ihn so nahe ging. Vielleicht ist er in diesem Haus aufgewachsen und hatte viele Erinnerungen darin.

Ich setzte mich auf. Mein Blick fiel auf meine Wand, mit all den Bildern. Ich stand auf und stellte mich vor diese. So viele Erinnerungen.

Vorsichtig strich ich über ein Bild mit Lukas. Es war ein wunderschöner Sommertag. Wir waren zusammen mit den anderen im Park. Er hatte für mich einen Blumenkranz gebastelt.

Ich schloss die Augen, eine Träne rollte über meine Wange.
Ich werde ihn nie wieder sehen.
Nie wieder küssen.
Nie wieder berühren.
Und nie wieder sein schönes Lachen hören.

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Damn, your eyes.✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt