20:Gutes und schlechtes...

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PoV Taddl:

Ich wachte ausgeschlafen und zufrieden auf. Zufrieden war ich schon lange nicht mehr, nicht mit mir und nicht mit meinen Leistungen, aber momentan lief alles besser als gedacht.

Heute ist wiedermal kochen angesagt, wir kochen Linsencurry. Da hatte jemand also das gleiche Lieblingsgericht wie ich, also muss ich mir, wenn ich an der Reihe bin etwas neues einfallen lassen.

Auf dem Weg zur Uni dachte ich an vergangene Dinge, wie das Aufeinandertreffen mit Ardy. Ich wusste von Anfangan, dass er zwar etwas zu sagen hatte, aber nicht damit angibt. Er hat sich  und mich verändert. Mich machte er slebstbewusst und bestimmt. Er zeigte mir, zu was ich alles fähig bin und mit etwas Anstrengung erreichen kann. Und er wurde einfühlsamer, weniger arrogant und selbstverliebt. Ob nun ich dafür verantwortlich bin oder nicht, weiß ich nicht, aber dass er für meine Veränderungen verantwortlich ist weiß ich.

Ardy stand schon in der Halle und beobachtete die Idioten böse von der Seite, er konnte sie wohl noch weniger leiden als ich. Er war so vertieft in seine Beobachtung, dass er nicht merkte, dass ich neben ihm stehe. " Guten Morgen" sagte ich, um mich bemerkbar zu machen. Er zuckte kurz zusammen, drehte sich dann aber zu mir. " Warum beobachtest du die den so genau? " er wollte sich gerade wieder zu ihnen drehen, aber sah dann doch weiterhin zu mir " Ich habe sie vorhin über dich reden hören" sagte er wütend. Ich musste lächeln, was ihn dazu brachte mich teils verständnislos, teils wütend anzusehen. " Hey, wen interessiert es, was die von mir halten? Ich brauche sie nicht und ich werde weiterhin mein besten geben. Ich werde es ins nächste Jahr schaffen, mit oder ohne diese Idioten, für mich sind sie nur lästige Fliegen, die ich ganz leicht mit einer Handbewegung verschweuchen kann. Ich habe keine Angst vor ihnen" sagte ich bestimmt und dachte er würde jetzt zumindest nicken, oder eine andere Art der Zustimmung preis geben, aber er schüttelte nur den Kopf und meinte dann " Es ist wirklich schön, wie selbstbewusst du geworden bist, aber du unteschätz die Macht, die von den dreien ausgeht. Sie können sehr leicht auch alle anderen beeinflussen. Und gegen alle kannst du dich nicht behaupten. Versuche einfach sie zwar weiterhin nicht zu beachten, aber sie trotzdem nicht zu unterschätzen"

Nachdem er das sagte war es auch schon Zeit um die Lebensmittel für das Curry zu kaufen. Es war wie die anderen male, nur diesmal konnte ich mich einfach nicht wirklich konzentrieren und vergaß, was genau ich alles brauchte, da wir ja kein Rezept benutzen durften war das sehr schlecht. Meine Gedanken trifteten immer weider zu Ardy's gerade gesagten Worten ab. Konnte ich wirkich zu selbstbewusst sein? Unterschätze ich sie wirklich so sehr, oder überschätzt er sie. Und warum war er so bessesen davon, bessesen davon sie immer zu beobachten? Ich sollte mich darum später kümmern, es gibt jetzt gerade wichtigere Sachen.

Am Ende hatte ich es doch noch geschafft alles zu kaufen. Ardy wartete schon auf mich. Wir kochten alles und wurden gerade noch rechzeitig fertig. Wir wurden diesmal erster, es wurde ein Bild von uns gemacht und an die Wand gehängt, an der fast überall Ardy hängt. Er ist ein echt guter Koch, er wird es bestimmt noch weit bringen.

Nachdem alles aufgeräumt war kam Ardy auf mich zu und meinte viel ruhiger als vorhin " Du hast wahrscheinlich recht, ich sollte nicht so viel Zeit damit verbringen mich mit Angelegenheiten zu beschäftigen, die mich nichts angehen. Damit musst du zurecht kommen, du musst wissen, wer eine Bedrohung für dich und deine Ziele sind und wer nicht. Absofort werden wir nicht mehr über sie reden, außer sie werden wirklich etwas gegen dich unternehemen" ich lächelte und nickte.

Er hatte wohl auch über seine Worte nachgedacht. Man macht sich doch eigentlich fast immer zu viele Gedanken und Sorgen über Dinge, die sich im Nachhinein als völlig irrelevant herausstelten. Aber das gehört zum leben dazu, das Leben heißt sich irren, aber auch oft richtig zu liegen. Es gibt nie nur gutes und nur schlechtes. In etwas gutem wird es immer etwas schlechtes geben und in etwas schlechtem etwas gutes. Du kannst tief fallen, aber irgendwann wird es die Chance geben wieder hoch hinauf zu kommen, meist sogar höher als jemals zuvor. Jetzt gerade ist meine Chance höher zu kommen, weiter zu kommen als jemals zuvor. Mit seiner Hilfe werde ich es schaffen, es wird nicht leicht werden, es wird machbar sein...

Falsches Spiegelbild / Tardy/Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt