Verloren gegangen zwischen Kühlschrank und Klo.

296 10 3
                                    

17. Seit April kotze ich, seit April führe ich einen ständigen Kampf gegen mich selbst, gegen meinen zwei ichs. Dem einem das sagt, das abnehmen nicht alles ist, der in sich hineinstopft. Und dem anderen, das dünn sein will, das mich inmer wieder über den Klo hängen lässt.

Sucht oder nicht. Ich bezeichne mich nicht als süchtig, noch immer bin ich der Meinung ich könnte damit aufhören, wollte ich es nur. Doch liegt vielleicht darin schon die Sucht, den Sinn im aufhören nicht zu sehn?  Ich habe schreckliche Angst. Ich habe Angst mich zu verlieren. Das kotzen ist schon lang nicht mehr nur Zwecksache, viel mehr, ich verabschiede damit all die Verzweiflung, Angst, Ungewissheit und Wut auf mich selbst. Wenn auch nur für ein paar Minuten.

Seit 4 Wochen ca. hatte ich mich einmal wieder einigermaßen unter Kontrolle, es hätte endlich einmal wieder abwärts gehen können mit meinem Gewicht. Doch seit einer Woche verfall ich wieder in mein altes Muster, ich esse zu viel und kotze wieder.

Im Juli hab ich es meinen Eltern einmal gesagt, und ich habe eine Art Therapy angefangen, habe aber abgebrochen. Ich glaube nicht das meine Eltern jemals wussten wie es mir wirklich geht, wie oft ich wirklich kotze, wie sehr mich das beschäftigt. Und mittlerweile frage ich mich ob sie es überhaupt denn noch wissen. Ich fühle mich so allein gelassen, keiner hilft mir, keiner fragt wie es mir geht, und will es ernsthaft wissen. Ich kann es keinen sagen, was wollen sie denn tun, entweder sie würden mich nicht ernst nehmen als willensschwach und undiszipliniert bezeichnen (was ich ja selbst auch irgendwie tue) oder sie würden total übertrieben reagieren, und ich könnte nie wieder frei essen, würde ständig znter Beobachtung stehen. Und meiner Mama? Manchmal wünsche ich sie würde mich erwischen, in einem schwachen Augenblick, wo dann alles aus mor herrausbricht. Das sie meine Probleme ernst nimmt, sieht wie scheiße es mir geht, und mir Hilfe besorgen kann. Aber selbst wenn das eintretet, weigert sich eine leise kranke Stimme in mir 'Was wenn sie dir das alles weggnehmeb wollen, dann wirst du fett, dann wirst du doch nie glücklich, nur die Bulimie kann dich zum Glück bringen'. Dabei weiß ich das das Blödsinn ist, denn seit ich damit angefangen habe ist alles nur noch schlimmer. Ich habe nur noch zugenommen, mit jeden mal spucke ich ein Stückchen meiner Seele mit aus. Es zerfrisst mich, lässt mich zerbrechen und ich verliere mich selbst im ewigen Kreislauf der 'Bulimie'

Fangt damit nicht an, ein einziges mal ist zu viel. Anfangs fühlt es sich gut an. Aber es zerfrisst dich. Nichts wird besser, NICHTS! Hört auf mich, ich hätte es auch tun sollen.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 13, 2014 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Verloren gegangen zwischen Kühlschrank und Klo.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt