18. Kapitel

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Ich trat vor die Tür und ließ die kalte Luft mich umhüllen. Ich sah hoch in den grauen Himmel. Die dichten Wolken hinderte die Sonne daran die ganze Straße mit Licht zu füllen. Ich richtete wieder meinen Blick auf die Straße und ging langsam los zur Bushaltestelle. Auf dem Weg dorthin begegnete ich keiner Person was ziemlich ungewöhnlich war, denn vor alldem um diese Uhrzeit machte sich viele Leute auf dem Weg zur Schule, beziehungsweise zur Arbeit.

Ich konnte die Bushaltestelle schon vom weitem sehen. Und verlangsamte mein Tempo, denn egal ob der Bus jetzt kommen würde oder nicht ich würde ihn auf jeden fall erwischen.
Auf der Bushaltestelle sah ich schon die ersten Personen, jedoch zu meinem Unglück kannte ich eine dieser Personen: Daniel.
Er sah eigentlich wie immer aus, außer dass er einen etwas kürzeren Haarschnitt jetzt hatte, als beim letzten mal wo ich ihn gesehen hatte.
So unauffällig wie nur möglich stellte ich mich neben der Tafel wo der Busfahrplan hing und hoffte, dass er mich nicht gesehen hatte. Leider war dies nicht der Fall und schon im nächsten Moment hörte ich meinen Namen laut durch die Gegend geschrien.
,,Tabea? Tabea! Hallo wie geht's dir? Du warst voll lange weg" langsam drehte ich mich zu dem Jungen um, der mittlerweile hinter mir stand. Ich zwang mir ein Lächeln ins Gesicht und zuckte mit den Achseln.
,,Was ist denn los? Wo warst du all die Tage?" ein Hauch Sorge konnte ich in seiner Stimme erkennen. Mit hochgezogenen Augenbrauen sah er mich an.
,,Ich war... krank. Konnte deswegen nicht kommen. Wie geht's so?" probierte ich vom Thema abzulenken, was mir gelang, denn sofort fing Daniel an zu reden. Ich hörte ihm nur Halbherzig zu, während ich mir überlegte wie ich ihn loswerden würde. Zu meiner Erlösung kam der Bus und schnell setzte ich mich zwischen ein paar Leuten, womit ich sicherstellte, dass Daniel nicht neben mir setzen konnte. Dazu wurde er von der Menschenmenge etwas weiter weggedrückt und ich somit aus seiner Reichweite.

Ich spürte wie ich langsam nervös wurde. Ich wollte noch nicht zur Schule. Nicht heute und wahrscheinlich auch nicht morgen. Ich wollte weiterhin in meinem Zimmer sein und an der verschmutzten Zigarettenluft ersticken.
Das Mädchen, dass neben mir saß aß grad ein Brötchen wobei sie laute schmatz Geräusche von sich gab. Die Frau zu meiner Linken hatte Niesen und immer wieder hörte ich sie auf schnauben. Der Mann der vor mir stand kratzte sich dauernd an seinen nachwachenden Bart.
Geräusche.
Sie ließen den Raum kleiner wirken, der auch ohnehin schon ziemlich eng war. Die stickige Luft stieg auf, der Schweißgeruch fühlte den Raum. Meine Augen wanderten von einer Person zu der anderen. Jede Person produzierte Geräusche. Ob es reden, kichern, niesen, kratzen oder gähnen war, es ließ mich zusammenzucken. Ich spürte wie mein Atem schneller wurde, genauso wie mein Herzschlag.
Ich borrte meine Fingernägel in meine Oberschenkel.
Gerade als ich dachte gleich von meiner Umgebung zerdrückt zu werden hielt der Bus an und alle stiegen langsam aus. Ich bemerkte in diesem Moment, dass ich auch aussteigen musste.

Vor dem Bus wartete schon Daniel auf mich. Ich hoffte, dass ich nicht allzu unsicher wirkte, denn ich wollte nicht schwach rüberkommen, was bei mir nicht schwer war.
Ich sah zum Schulgebäude dem ich mir nährte. Zwei Wochen war ich hier nicht gewesen. Zwei Wochen lang hatte ich meine Wohnung nicht verlassen. Oder eher mein Zimmer.
Ich hatte vor alldem Angst vor der Menschenmenge die mich ununterbrochen begleitete.
Ich fühlte mich grad so gar nicht wohl.

,,Tabea, alles okay bei dir?" hörte ich mir eine bekannte Stimme sagen. Ich drehte mich in die Richtung, woher die besorgte Stimme kam und entdeckte den blonden Jungen mit den Meeresblauen Augen. Josh sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. Dieses Mal schüttelte ich den Kopf und sah beschämt zu Boden. Ich hörte wie der Junge vor mir laut ausatmete, jedoch spürte ich schon im nächsten Moment seine Hand auf meinen Arm. Verwundert sah ich zu Josh der mich leicht hinter sich her zog während wir uns einem eher Abseits gelegenen Flur begaben.
,,Wo gehen wir hin?" fragte ich ein bisschen überfordert von der Situation, doch statt auf meine Frage zu antworte blieb er stehen und drehte sich zu mir um und sah mich mit einem besorgtem, jedoch zugleich strengem Blick an.
,,Geht es dir besser? Denn ehrlich, du siehst voll fertig aus. Viel mehr als bei dem Mal wo ich bei dir war und dies war nicht einmal eine Woche her" sagte er ruhig was mir Gänsehaut verschaffte. Wieder sah ich beschämt weg auf den Boden und zuckte mit den Schultern. Ich spürte wie sich Tränen in meinen Augenwinkel bildeten. Ich konzentrierte ich darauf keinen dieser Tropfen die Möglichkeit zu geben meinem Auge zu entweichen.
,,Okay, wenn du willst kann ich dich zur Krankenstation bringen und fragen ob du dich hinlegen darfst oder..." weiter kam er nicht, denn auf einmal schlangen sich zwei Arme um mich.
,,Tabea! Du bist wieder da! Josh hatte mir erzählte du warst krank" vor mir stellte sich das blauhaarige Mädchen hin. Sofort setzte ich ein Lächeln auf und sah Leah an.
,,Hi. Ja ich war krank" ich sah etwas verwirrt zu Josh, welcher dieses mal beschämt wegschaute. Er hatte nichts weiter erzählt was bei mir los war. Innerlich machte mich dies glücklich. Ich sah wieder zu Leah.
,,Du siehst immer noch ein bisschen krank aus, und mager auch, aber das wird bestimmt. Gehen wir zu Deutsch?" auffordernd sah sie Josh und mich an. Josh nickte was ich ihn nachtat und schon wurde ich von Leah Richtung Treppe gezogen.

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Hallo Leute.
Ich weis das Kapitel kommt ziemlich spät, aber ich hatte in der letzten Woche sehr viele Arbeiten schreiben müssen, was nächste Woche auch der Fall sein wird.
Da ich jedoch nicht wirklich heute zwei Kapitel Posten möchte, wird morgen auch noch eins kommen.

Wie fandet ihr das Kapitel?
Hatte ihr auch schon mal so'n Gefühl von Geräuschen eingeengt zu werden?

Sternchen immer willkommen und Kommis natürlich auch.

Bis nächstes mal.
(^-^) Antxnina

Broken FacesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt