Chapter Ⅲ

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Alice musterte ausgiebig den ihr gegenüber sitzenden jungen Mann. Aufgrund seiner Haltung, seiner Kleidung, seinem Geruch und seiner Ausdrucksweise schien er zum angesehenen und edlen Volk zu gehören. Sein braunes Haar war gepflegt und ordentlich frisiert. Er war glatt rasiert im Gesicht und trug einen teuren schwarzen Anzug. Sein Ausdruck war freundlich, seine braunen Augen wirkten anziehend auf sie. Eine seiner Fragen riss Alice wieder ins Hier und Jetzt. "Entschuldigung .. Was sagten Sie?'', fragte Alice. Er stuzte kurz, bemerkte jedoch, dass sie mit den Gedanken ganz wo anders war. "Schon gut, die Frage war nicht weiter wichtig.'', sagte er, formte dabei seine Lippen zu einem Lächeln. Sein Blick schweifte immer mal wieder durch den Aufenthaltsraum, als würde er etwas spezielles suchen oder auf jemand bestimmten warten und ausschau halten. "Was führte Sie hierher?'', fragte Alice ihn. Einen schweigenden Moment sah er Alice an. Gerade als er began ihre Frage zu beantworten, wurde er von einem der ärzte unterbrochen. Sofort stand Jiyong auf, begrüßte den Arzt höflich. Bevor er mit ihm mitging, nickte er Alice lächelnd zu. Anschließend verschwand er auf einem der Gänge mit dem Arzt.
Alice saß nun wieder allein an dem Tisch im Aufenthaltsraum. Eine Schwester mit wasserstoff-blondem Haar, welches streng nach hinten gebunden war, kam auf die junge Frau zu. Sie stellte sich mit einer freundlichen Stimme vor und sagte, dass ihr Name Caro sei. Anschließend fügte sie hinzu, dass sie neu hier sei und Alice gern zu ihrer Therapie begleiten möchte. Es gab kein Zweifel daran, dass sie neu unter dem Personal sein musste, denn zum einen hat Alice diese Schwester Caro noch nie zuvor gesehen und zum anderen ist sie zu freundlich, um hier schon länger gearbeitet zu haben. Alice stand auf und lief mit der jungen Schwester mit. Vom Alter sah die Krankenschwester aus, als hätte sie vor kurzem erst ausgelernt. Gemeinsam liefen sie einen langen Gang entlang, dabei grüßte die junge Krankenschwester jeden Patient und Kollegen mit einem liebevollem Lächeln. Alice fragte sich, wann dieses Lächeln wohl verschwinden wird und ob die anderen Pfleger und Schwestern auch mal so lieb waren, wie Caro es zu sein scheint. Sie wechselten die Ebene und kamen schließlich an. Zwei Pfleger kamen auf die jungen Frauen zu. Schwester Caro stellte sich kurz vor, ehe sie zur Seite geschickt wurde, um diese Therapie erstmal nur zu beobachten. Die zwei Pfleger achteten genau darauf, dass die Patientin nicht begann sich gegen die Therapie zu wehren. Dann entkleideten sie die junge Frau, welche nun vollkommen entblößt und mit gesenktem Kopf in einer aus weißen Fließen bestehenden Nasszelle stand. Alice wusste, was gleich passiert, und doch erschrak sie jedes Mal erneut, wenn das eiskalte Wasser ihre blasse Haut berührte. Auch dieses Mal war es für sie eine unangenehme Situation. Sie schrie, während das kalte Wasser auf sie prasselte. Am liebsten wollte sie weg rennen, aber aus Erfahrung wusste sie bereits, dass dann nur noch schlimmere und schmerzhaftere sogenannte Therapien auf sie warten würden.
Nachdem das Wasser abgestellt wurde, stand Alice zitternd da und spürte, wie ihre Haut schmerzte. Tränen kullerten ihre Wangen hinunter. Tränen, die unkontrolliert einfach liefen, ohne aufhören zu wollen. Alice hob kurz den Blick und sah, dass Schwester Caro nicht mehr im Raum war. Außerdem legten die Pfleger gerade ihre Dienstkleidung ab. Alice wusste, was sie wollten und wie immer wollte sie genau dies nicht. Aber sie kam nicht gegen das männliche Personal an. Nackt und erregt stürzten sich die zwei Pfleger auf das junge Mädchen. Sie berührten Alice an jeder Stelle ihres Körpers; und das nicht besonders liebevoll. Alice weinte weiter, konnte nicht anders, als es über sich ergehen zu lassen, während die Beiden ihrem Lustgefühl und sexuellem Verlangen nachgingen. Nachdem sich beide schließlich erleichtert hatten, zogen sich diese wieder an und warfen Alice ihre Kleidung entgegen. Die Patientin zog schnellst möglich den Stoff über und verließ den Raum - die Therapie war nun beendet.
Alice fühlte sich unwohl. Sie lag auf der rostigen Liege, die sie Patientenbett nannten und starrte die Wand an. Dabei dachte sie an ihre Begegnung mit dem jungen Mann im Aufenthaltsbereich. Sie fragte sich, was er hier wollte, was er mit dem Arzt besprochen hatte und ob er wiederkommen wird. Innerlich wünschte sie sich, dass Jiyong wieder zu Besuch kommen würde, jedoch nicht wegen irgendwem, sondern wegen ihr. Sie schloss ihre Augen und ging das kurze Gespräch mit ihm immer wieder im Kopf durch, bis sie schließlich einschlief.
Ohne jede Vorherrsehung hatte Alice mitten in der Nacht eine ihrer Angst- und Panikattacken. Sie schrie sehr laut, atmete schnappartig, brach in Schweiß aus und zappelte im Bett. Zwei Pflegekräfte des Nachtdienstes kamen in das Zimmer zu Alice. Sie kannten diese Attacken bereits und brachten die ihr verordneten Bedarfsmedikamente, welche eine beruhigende Wirkung hatten, und verabreichten diese der Patientin. Es dauerte nicht lange, da wurde Alice wieder ruhiger und schlief ein. Nach der Nahme dieser Medikamente, ist Alice meist noch bis Mittag recht schläfrig und neben sich. Daher lag sie den Vormittag im Bett und schlief zwischendurch. Aus diesem Grund bemerkte sie nicht, dass ein Arzt zu ihr ins Zimmer kam und ihr erneut ein Bruhigungsmittel verabreichte, obwohl dies nicht notwendig war. Der Mann trug einen Mundschutz und einen Arztkittel, daher erkannte keiner des Personals, dass es kein Arzt der Anstalt war. Wahrscheinlich würde es keinen des Pflegepersonals interessieren, ob der Arzt neu ist und hier arbeitet oder nicht. Der Mann im Arztkittel strich der schlafenden Frau über die Schläfe einpaar Haarstränen aus dem Gesicht. Seine Finger glitten über ihre Wange zu ihrem Mund. Sein Daumen strich sanft ihre Lippen entlang. Hätte der Arzt keinen Mundschutz an, würde man vielleicht ein Lächeln sehen.
Nachdem er sie noch einen Moment lang betrachtet hatte, verließ er den Raum wieder.
Alice fühlte sich, aufgrund der erhöhten Dosis, den Tag über schwach und müde. Die Information, dass eine sich nicht wehrende Patientin hier befand, ging natürlich sehr schnell umher. Von daher kam immer wieder einer oder gar drei Pfleger gleichzeitig, welche über Alice her fielen. Die Männer rammten ihre Erregung in das Mädchen und lebten ihren Trieb aus.
Am Abend bekam Alice eine neue Patientin mit in ihr Zimmer. Diese hatte schwarze kinnlange Haare. Sie redete verwirrte Sachen von einem Frauenmörder, den man doch endlich fassen sollte. Außerdem wiederholte sie mehrfach, dass sie nicht verrückt sei und sie wirklich gesehen hat, wie er einer Frau mit Stacheldraht die Kehle aufschlitzte. Die Neue schrie und versuchte sich gegen die Pfleger zu wehren, was ihr Fehler war. Sie wurde fixiert, doch dies hielt sie nicht vom schreien ab. Sie bestand darauf, dass jemand ihr zuhört. Alice war erschöpft und bekam nicht viel von all dem mit.
Am darauffolgendem Tag fühlte sich Alice wie immer. Sie setzte sich auf, fuhr mit ihren Fingern durch ihr zerzaustes Haar und bemerkte die fremde Person im Zimmer, welche an ihrem Bett fixiert dalag und ernst die Wand ansah. Alice konnte sich erstmal nicht mit der Frau, die aussah wie Anfang 30, unterhalten, denn Schwester Caro stand lächelnd in der Tür und wartete darauf, dass Alice kam und sie zusammen zur nächsten Therapie gehen konnten. Die Krankenschwester lief mit der Patientin ins oberste Stockwerk.

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Entschuldig bitte Rechtschreibfehler!
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I'm the girlfriend of a psychoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt