Kapitel 9

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Kapitel 9

Seit diesem Tag war ich nur noch ein Schatten meiner Selbst. Ty ging mir aus dem Weg und immer, wenn ich ihn darauf ansprechen wollte, wimmelte er mich ab. Doch nun war es mir genug. So konnte es nicht weitergehen, er konnte sich nicht einfach der kommenden Verantwortung entziehen, er trug genauso viel Schuld daran wie ich. Nach dem Mittagessen packte ich Ty am Arm und zog ihn mit mir. «Was ist eigentlich los mit dir?», fauchte ich ihn an. "Das geht dich nichts an.", knurrte er zurück. «Geht mich nichts an? Ist das dein ernst? Du bist schliesslich der Vater von unserem ungeborenen Kind.», schrie ich ihn an. «Das Kind wird einen Teil meines Blutes in sich haben.», rief er. «Das ist doch gut. Mit deinem Blut in sich wird das Baby wundervoll werden.», betonte ich. «Eben nicht, ich bin ein Dämon.», flüsterte er. «Was? Du bist aber nicht böse und du siehst nicht aus wie ein Dämon.», wisperte ich kaum hörbar. Vor meinen Augen bekam Tylor schwarze Flügel, ich streckte zaghaft mein Hand aus und berührte eine seiner Schwingen. «Ich kann mein wahres Wesen verschleiern, weil ich der Prinz der Unterwelt bin.», antwortete Ty. «Deshalb habe ich so reagiert, als du mir gesagt hast, dass du schwanger bist.», sagte er. «Ich habe nicht besseres Blut, meine Mutter ist ein Miststück und mein Vater hat sich nie um mich gekümmert. Mein Vater ist Zeus.», entgegnete ich. Tylor keuchte erschrocken und fluchte unterdrückt. «Heilige Scheisse! Ich habe eine Halbgöttin geschwängert.» Ich legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter. Er hatte sich inzwischen zurück verwandelt und war wieder in seiner menschlichen Gestalt. «Aber wir kriegen ein Baby, trotz unserer Herkunft das ist doch toll.», flüsterte ich. «Ich bin sicher ein schlechter Vater.», teilte er mir leise mit. «Du wirst ein grossartiger Vater werden.», antwortete ich und schlang meine Arme um seinen Hals. Nun drückte er mich an sich und wiederholte immer wieder die gleichen Worte: «Ich werde Vater.»

Ich war nun im 6 Monat schwanger, Ty und ich freuten uns riesig auf unser Kind. Josh wollte Tylor zuerst umbringen, als er erfahren hatte, dass Ty mich geschwängert hatte, doch nun freute er sich sehr für uns genauso wie Su. Su war regelrecht entzückt gewesen, als sie es erfahren hatte. Aber es hatten leider auch die anderen erfahren, dass ich schwanger war, die hatten leider nicht so erfreut reagiert und nannten mich Flittchen, dies taten sie aber nur so lange, bis ihnen Ty und Josh gedroht hatten sie Grün und Blau zu schlagen wenn sie damit nicht aufhören würden. Wir sassen gerade am Mittagessen als ich eine Vision bekam, sie war zwar nicht besonders lang aber dafür umso heftiger. Mit einem Ruck war die Vision zu Ende und ich keuchte: «Sie kommen! Wir werden angegriffen.» Kurz danach ging der Alarm los das die Schutzschilde, die um das ganze Gelände gingen, versagt hatten. Nun brach Panik aus weil alle rannten wild durcheinander, doch auf einmal rief eine Stimme: «Ruhe.» Alle drehten sich in die Richtung aus der die Stimme gekommen ist. Es war Mrs. Clark, die uns um Einhalt geboten hat. «Dies ist unser Zuhause, greift euch eure Waffen und beschützt es.» Nach diesen Worten kam eine kontrollierte Hektik in die Schüler menge. Ich wollte mich gerade dem Strom der Schüler anschliessen, als mich eine Hand am Oberarm packte und mich zurück hielt. «Du gehst nicht kämpfen, du bist schwanger!», schimpfte Ty. «Und ob ich das tun werde, ich werde vorsichtig sein und auf unser Baby achtgeben.», meinte ich nur, wand mich aus seinem Griff und drückte ihm einen Kuss auf den Mund. «Na gut, aber du wirst immer an meiner Seite sein! Verstanden?», fragte Tylor. «Verstanden, ich werde immer an deiner Seite sein, sogar noch im Tod.», verkündete ich ihm. Inzwischen standen wir draussen wie all die anderen aber was wir da sahen war schrecklich. Überall lagen bereits Leichen herum und es war ein Schlachtgetümmel. Ty beugte sich zu mir herunter und küsste mich noch einmal kurz und wir begannen Seite an Seite an zu kämpfen. Ich kämpfte wie noch nie zuvor in meinem Leben. Meine Pfeile surrten nur so durch die Luft und töteten unsere Feinde. Mein Zeitgefühl hatte ich schon längst verloren, doch auf einmal konnte ich Ty an meiner Seite nicht mehr spüren und drehte mich um dies war aber ein grosser Fehler, denn mich durchbohrte eine lange, spitze Klaue von einem Monster und ich ging mit einem Aufschrei in die Knie. Tylor war gar nicht weg gewesen, er war nur etwa einen Schritt hinter mir gewesen und hatte gerade zwei von unseren Gegnern getötet. Nun aber blickte er mich entsetzt an und fing mich gerade so auf, bevor ich auf dem Boden aufschlug. Es wurde alles schwarz, doch es tauchte eine Landschaft auf, die rasend schnell an mir vorbei fiel. Ich fiel, fiel rasend schnell in die Tiefe, ich hatte meinen Mund zu einem Schrei geöffnet und ruderte mit meinen Armen.

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