Kapitel 33

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*Karina*

Der Tag gestern alleine mit Samu an diesem wundervollen Ort, war sehr schön. Wir haben den Abend ruhig und kuschelnd ausklingen lassen. Er hat mir meine Ängste uns Zweifel genommen. Wir gehören zusammen, das ist mir klar geworden. Ich wusste es schon vorher, seine Worte haben es mir nochmals deutlich gemacht. Ich liebe diesen tollen Mann jeden Tag mehr. Das Einzige was ich mich nicht getraut habe zu sagen, wer das alles wieder hervorgerufen hat. Ich möchte nicht die Freundschaft und das Arbeitsverhältnis zwischen Mikko und ihm gefährden. Andererseits verlange ich von Samu das er ehrlich zu mir ist und ich bin es nicht. Ich bin hin und her gerissen, was ich machen soll.

Nach einem gemeinsamen Frühstück, welches schnell gehen musste, weil ich vergessen habe den Wecker zu stellen, gehe ich zur Arbeit. Ich komme zum Glück noch pünktlich an, heute arbeiten nur Michi und ich. Pascal bleibt zu Hause, weil seine Frau krank ist. Es ist nicht allzu viel los, weshalb wir beide sehr dankbar sind. Den ganzen Morgen bin ich in Gedanken, was ich machen soll wegen Mikko. Kurz vor der Mittagspause kommt Michi zu mir „Hey Cat. Du bist heute so nachdenklich, gibt es dunkle Wolken im Paradies? Wenn deine Finne dich nicht gut behandelt, bekommt er ärger mit mir.“

Ich muss lachen, auch wenn mir nicht danach ist. Ihm kann ich vertrauen, also erzähle ich ihm das ein Finne schuld ist, aber es Mikko und nicht Samu ist. Als ich meine Erzählungen vom ganzen Wochenende beendet habe, sieht er mich ernst an „Dieser Mikko ist so ein Arschloch, am liebsten würde ich mir ihn vorknöpfen. Lass dir von ihm bitte nicht einen solchen Bockmist einreden. Ich verstehe nicht wo sein Problem liegt. Indirekt tut er damit auch Samu weh, wenn es dir nicht gut geht.

Und was deinen Freund angeht, halte in fest, so einen findest du nicht noch einmal. Und bitte glaube was er dir sagt, er liebt dich wirklich. Ich habe ihn zwar nur hier im Laden gesehen, aber seine Blicke, überhaupt sein ganzes Verhalten zeigt das er dich liebt. Du verlangst von ihm Ehrlichkeit, also solltest du ihm auch die Wahrheit über seinen Manager sagen. Er wird Manns und Profi genug sein, um mit dieser Situation umzugehen.“

Ich bin so froh ihn als einen meiner Freunde zu nennen und sage „Vielen Dank, was würde ich nur ohne dich und deine guten Ratschläge machen.“

„Nicht dafür Cat, du warst auch schon öfters für mich da, hast immer ein offenes Ohr für meine Probleme. Komm her.“, mit diesen Worten zieht er mich in eine Umarmung. Hinter uns erklingt wie aus dem Nichts, eine mir bekannte und tiefe Stimme „Störe ich gerade?“

Michi und ich schiessen vor lauter Schreck auseinander. Da steht Samu, schaut mich durchdringend an, mit bissigem Unterton sagt er „Ich dachte mir, wir könnten zusammen Mittagessen gehen. Aber wie ich sehe bist du hier sehr beschäftigt.“

Mit diesen Worten dreht er sich um und geht Richtung Ausgang. Erst jetzt realisiere ich, was hier los ist. Michi nickt mir zu, ich laufe Samu hinterher, kurz bevor er den Laden verlassen kann, halte  ich ihn am Arm zurück „Samu bitte bleib hier.“

Er sieht mich nicht verärgert, eher mit einem enttäuschten Gesichtsausdruck an. Wartet das ich noch etwas sage „Lass uns gemeinsam essen gehen, ich werde dir alles erklären. Das klingt jetzt sicher blöd, aber das vorhin war nicht, wonach es für dich ausgesehen hat.“

Er nickt, sagt aber kein Wort. Ich bin erleichtert, hole rasch meine Jacke. Schweigend laufen wir zu einem Restaurant, wir bekommen einen Platz etwas abseits, wo wir ungestört reden können. Er setzt sich mir gegenüber an den Tisch. Wenn Samu gar nichts sagt, ist es mir richtig unheimlich, so kenne ich ihn gar nicht. Wir bestellen zuerst was zu Trinken und Essen. Ich bin leicht nervös, knete meine Finger um dieses Gefühl los zu werden. Wie soll ich nur beginnen, Minuten verstreichen, mittlerweile kommt unsere Bestellung. Ich kann jetzt nichts essen, atme ein letztes Mal tief durch „Samu das Ganze hat angefangen, als Mikko…“

„Was hat Mikko damit zu tun, dass ich dich mit deinem Arbeitskollegen engumschlungen vorfinde?“, unterbricht mich Samu ungeduldig. Meine Hände werden ganz zittrig, ich versuche einen zweiten Anlauf „Bitte lass mich ausreden. Ich möchte dir es von Anfang an erzählen und Mich hat mich nur umarmt mehr nicht.“

Er sieht mich skeptisch an, nickt dann aber, was ich als Zeichen sehe fortzufahren. Ich fange am Freitagabend an, sage wortwörtlich was Mikko zu mir gesagt hat. Sein Gesichtsausdruck wirkt wütende, er sagt aber nichts. Dann erzähle ich ihm, was der gestrige Tag für mich bedeutet hat, wie sehr mir seine Worte geholfen haben. Sein Blick wird dabei wieder weicher. Das ich seither hin und her gerissen bin, was ich wegen Mikko machen soll und Michis Worte mir geholfen haben. Ich sage Samu die Worte, welche mich dazu bewegt haben ihm jetzt alles zu erzählen.

Nun sieht mich mein Freund zerknirscht an, fährt sich durch seine Haare. Er steht auf, setzt sich neben mich und nimmt meine Hände in seine „Es tut mir leid, dass ich dir das zugetraut habe mein Engel. Ich muss zugeben, dass ich auf Pascal und Michi schon immer etwas eifersüchtig war. Und dich dann in einer Umarmung zu sehen, da sind mir wohl die Sicherungen durchgebrannt. Ich sollte Michi eher dankbar sein, dass er dir ein so guter Freund ist. Und was Mikko anbelangt, kein Wunder warst du so durch den Wind. Dass du aus Rücksicht auf mich nichts sagen wolltest verstehe ich. Aber ich komme damit klar, ich möchte das du mit mir über alles reden kannst, egal was es betrifft und wen. Ich bitte dich nochmals, höre nicht auf das was andere sagen. Ich liebe dich und das ist alles was zählt.“

Ich bin froh, dass er mir nicht böse ist und mir glaubt. Samu nimmt mein Gesicht sanft in seine Hände und küsst mich zärtlich. Von mir aus könnte dieser Moment nie zu Ende gehen. Alle meine Sorgen scheinen sich in Luft aufzulösen, wie konnte ich nur an unserer Liebe jemals zweifeln.

You're an angel not asking who I'amWo Geschichten leben. Entdecke jetzt