Mit einem breiten Grinsen umarmte ich stürmisch Eric, der bereits am Tresen stand. Ich freute mich unheimlich ihn wieder zu sehen. Mein Herz raste und in meinem Bauch kribbelte es, als ich meine Arme um ihn schlang.
Doch anstatt meine Umarmung zu erwidern, verkrampfte Eric. Verwirrt löste ich mich augenblicklich von ihm und suchte seinen Blick. Ohne mir in die Augen geschaut zu haben, drehte er sich stumm um und meldete uns beide an. Was war nur mit ihm los? Hatte ich etwas falsch gemacht? Ein ungutes Gefühl durchströmte mich und mein Puls beschleunigte sich.
Wortlos lief er Richtung Küche und ich folgte ihm verletzt. Es verletzte mich, das er mich so außer Acht ließ und ich verstand den Grund dafür nicht. Unten angekommen stemmte ich meine Hände in die Hüfte und funkelte ihn böse an.
"Was ist mit dir los?", fragte ich scharf.
"Lass uns einfach loslegen", murmelte er monoton und mied noch immer meinen Blick.
Ich betrachtete ihn genauer und stellte fest, dass er ziemlich müde aussah. Tiefe Augenringe und Rötungen in seinem Gesicht sorgten bei mir für Unruhe.
"Ist alles okay bei dir?", wollte ich mit besorgtem Ton wissen.
Eric antwortete mir nicht, sondern nahm sich eine Schürze und wusch seine Hände. Was war mit ihm los? Vor ein paar Tagen hatte er mich noch geküsst und gesagt, dass ich ihm etwas bedeuten würde. Was sollte dieses Theater jetzt?
Ich entschied mich vorerst zu schweigen und machte mich an die Arbeit ran, obwohl der Schmerz in meiner Brust deutlich zu spüren war.
Die ganze Zeit über benahm sich der Junge anders. Kalt und unnahbar, so wie er sich am Anfang benommen hatte. Er hielt immer mindestens einen halben Meter Abstand zu mir und achtete darauf, dass sich unsere Finger ja nicht berührten. Sein Benehmen verletzte mich jede Sekunde mehr und versetzte mir ein Stich ins Herz. Zudem war die Stille zwischen uns unangenehm und ich öffnete mehrmals den Mund, um die Stimmung zu lockern, schloss ihn aber immer wieder nach ein paar Sekunden.
Gegen Ende, als schon alle Speisen abgeholt wurden, sammelte ich meinen ganzen Mut, um Eric zur Rede zu stellen.
"Was ist mit dir los? Habe ich etwas falsch gemacht? Rede Bitte mit mir, Eric", sagte ich flehend, als ich mich demonstrativ vor ihm stellte.
"Nein, Zoey. Du hast nichts falsch gemacht. Ich habe etwas falsch gemacht", flüsterte er. Das 'ich' betonte er stark und jagte mir somit einen eiskalten Schauder über den Rücken.
Irgendwas stimmte so gar nicht.
"Was denn?", wollte ich leise wissen.
"Das hier. Mit dir. Ich hätte es nie so weit kommen lassen sollen, es ist falsch. Es war ein Fehler von mir so weit zu gehen", gab er heiser von sich mit gesenktem Blick.
Seine Worte trafen mich hart. Es fühlte sich an, als hätte er mir direkt ins Gesicht geschlagen. Ich glaube, das hätte sogar weniger geschmerzt als seine Worte.
Das ergab doch alles keinen Sinn.
"Ich dachte, ich würde dir etwas bedeuten", hauchte ich mit zittriger Stimme.
Tränen sammelten sich in meinen Augen. Nein Herz hämmerte mir bis zum Hals. Das konnte nicht wahr sein.
Er seufzte gequält.
"Genau das ist das Problem, Zoey. Du bedeutest mir bereits zu viel, das muss aufhören", stieß er zwischen zusammen gepressten Lippen hervor.
Diese Worte schienen ihm selber nur schwer über die Lippen zu gleiten und ich konnte das Problem nicht nachvollziehen.
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All About Him | ✔️
Teen FictionEine Geschichte zwischen zwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Gegensätze ziehen sich bekanntlich an. Doch er trägt ein Geheimnis mit sich, das er um jeden Preis schützen will. Reicht ihre Liebe aus, wenn der Weg schwer wird? 🔹 ...