Lauras PoV
Leise schloss ich die Tür hinter mir. Es war schon ziemlich spät abends und ich wollte Tete nicht wecken. Ich hatte mich die letzten beiden Tage bei ihr verkrochen noch immer wusste niemand außer ihr und Liam, dass ich wieder da war. Und ausgerechnet dieser zwang mich nun, mit Zayn zu reden. Liam war vorhin noch zu Tete gekommen, doch sie hatte schon geschlafen, woraufhin wir uns leise aber ziemlich heftig in der Küche gestritten hatten. Er wollte, dass ich endlich mein Versteck-Spiel aufgab und ich flehte, bettelte, drohte und schluchzte, dass er mir noch zumindest einen Tag Zeit lassen sollte. Aber der sonst so sanfte Liam, war nicht zu erweichen. Wütend und mitleidvoll gleichzeitig hatte er mir geschildert, wie sehr Zayn litt und, dass dieser sogar schon heimlich geweint hatte, weil er sich Sorgen um mich machte. Ich hatte nicht verhindern können, dass mir dabei ein paar Tränen über die Wangen gerollt waren. Obwohl er gemerkt hatte, wie sehr er mir weh tat, hatte er nicht aufgehört und schließlich hatte ich nachgegeben. Ich wollte auf keinen Fall, dass es Zayn wegen mir so schlecht ging. Liam hatte mich vor Erleichterung in den Arm genommen, als ich zugestimmt hatte ihn zum Haus der Jungs zu begleiten um dort mit Zayn reden zu können. Ja und jetzt ging ich leise und traurig die Treppe hinter ihm hinunter. Da die Male an meinen Handgelenken noch immer sichtbar waren, hatte ich einen Pullover von Tete angezogen, dessen Ärmel schön lang waren und dazu eine einfache Jogginghose. Das musste reichen. Die Spuren in meinem Gesicht konnte ich ja leider nicht verstecken. „Na komm.“ Liams Stimme war jetzt wieder sanft und brüderlich, anstatt wütend und enttäuscht. Vorsichtig legte er eine Hand auf meinen Rücken und schob mich sanft mit sich. Ich wusste, dass es ihm leid tat, mich so angegangen zu haben, aber ich war ihm irgendwie dankbar dafür. Jetzt wo die Entscheidung gefallen war zu Zayn zu gehen, wollte ich plötzlich nichts mehr als das. Es würde so gut tun ihn endlich wieder zu sehen. Ich bereute es ein bisschen das Treffen so lange hinausgezögert zu haben. Mit dem Gesicht zum Boden gewandt ließ ich mich von Liam zu seinem Auto führen und flüsterte ein „Danke.“, als er mit die Autotür öffnete. Müde ließ ich mich auf den Sitz fallen und fragte Liam, kaum dass dieser angefahren war: „Zayn schläft doch schon bestimmt...“ „Unwahrscheinlich. Er schläft nicht gut in letzter Zeit.“ Liam lächelte mich an: „Und wenn er doch schon schlafen sollte, dann leg dich einfach zu ihm. Was meinst du, was dass für eine Überraschung sein wird, wenn er aufwacht und dich neben sich liegen sieht.“ Tatsächlich entlockte mir dieser Gedanke ein kleines Grinsen. Es wäre so schön Zayn wieder in den Arm nehmen zu können. „Denkst du er wird sauer auf mich sein?“ „Blödsinn. Als ob er ernsthaft auf dich wütend sein könnte, wenn er erfährt was passiert ist.“ Bei der schmerzhaften Erinnerung zuckte ich ein wenig zusammen, doch Liam hatte Recht. Zayn würde nicht sauer sein und er würde mich schon gar nicht hassen. Und trotzdem desto länger die Fahrt dauerte und desto näher wir damit dem Zuhause der Jungs kamen, desto nervöser wurde ich. Die Nervosität gemischt mit Vorfreude steigerte sich fast ins Unerträgliche, als der Wagen stoppte und Liam ihn ausschaltete. „Was machen wir eigentlich, wenn noch andere wach sind? Ich will sie nicht treffen, bevor ich bei Zayn war...“ „Mach dir deswegen keine Sorgen. Harry ist mal wieder weg, genau wie Louis und Eleanor. Und Niall muss morgen früh raus. Der wird brav in seinem Bett liegen und schlafen.“ Ich nickte erleichtert und murmelte: „Danke Liam! Ich habs dir noch nie gesagt, aber ich freu mich wirklich für Tete, dass sie einen so tollen Freund hat und du ihr so guttust. .“ Wir lächelten uns an und auch Liam bedankte sich bei mir, dann stiegen wir nach diesem kurzen Moment der Sentimentalität aus und schmuggelten uns ins Haus. Wie Liam gesagt hatte, war alles still. Erleichterung machte sich in mir breit und ich wollte schon die Treppe hochschleichen, als Liam mich am Arm festhielt. „Kommst du allein klar? Ich würd gern wieder zu Tete und...“ „Aber klar. Geh ruhig.“, unterbrach ihn. Er nickte dankbar und verschwand. Ich dagegen begann wieder den Aufstieg der Treppe. Leise ging ich den Gang entlang und dann stand ich vor Zayns Zimmertür. Von innen war nichts zu hören. Zögernd griff ich nach der Türklinke und drückte sie ganz leise nach unten. Es war so leise, dass ich mein eigenes Herz in meiner Brust wummern hören konnte. Wie ein Schatten betrat ich Zayns dunkles Zimmer.
DU LIEST GERADE
Another World?
FanfictionEin Jahr ist es jetzt her. Ein Jahr, dass die vier Freundinnen – Jana, Melissa, Laura und Theresa - One Direction kennengelernt haben. In dieser Zeit hat sich verdammt viel verändert und eigentlich war es auch ein verdammt schönes Jahr... Doch mal...