"Du wirst mich ab jetzt solange fragen, bis ich es dir sage, richtig?"
"Exakt~"
"Nagut... Verrate es vorläufig niemanden, sonst hast du ein Problem Lea."
"Versprochen."
Ein ehrliches Lächeln zierte ihre Lippen, welches mich ihr vertrauen lies und die Antwort leichter über meine Lippen kommen lies.
"Es ist Max."
Sprachlos schaute sie mich an. Überrascht suchte sie in meinem Gesicht nach einem Anzeichen, dass ich scherzen würde, aber ich schaute sie nur ernst an. Nichts daran war ein Scherz. Es war eine Tatsache. Eine Tatsache, die ich vorerst auch vor den Jungs verbergen wollte. Nicht dass ich Angst hatte, sie würden mich dafür hassen. Nein, ich wusste, sie hätten kein Problem damit, denn so homophob, wie sie taten, waren sie nicht. Es ging nur ums Image und mir war klar, dass sich das danach auch ändern würde. Aber ehe ich es ihnen sagen wollte, wollte ich mir wenigstens sicher sein, dass ich meine eigenen Gefühle richtig deutete und das tat ich nun.
"Max? Du meinst, der Max, der dich blosgestellt hatte? Vor der ganzen Schule? Und den du gerne mal fertig gemacht hast? Der Max Walton?"
Ich nickte nur zustimmend und sie geriet wieder ins grübeln.
"Dann weiss ich nicht, ob ich dir helfen kann.. Er kann mich seit einiger Zeit genauso leiden, wie seinen Ex und ich denke nicht, dass das wirklich hilfreich ist, wenn ich herausfinden will, was er für dich empfindet."
"Das weiss ich. Wie hast du das überhaupt geschafft? Wart ich nicht beste Freunde?""Ja, damals in Seattle.. Und ich denke, wir wären es immernoch.. Aber ich bin mittlerweile genau die Art von Person, über die wir uns damals immer aufgeregt hatten. Also jemand wie du und die ganzen Schlampen hier an der Schule."
Sie hatte ihren Kopf gesenkt und schien es wirklich zu bereuen, was aus ihr geworden ist.
"Warum bist du dann so?"
"Weil ich dazu gehören wollte! Ich wollte auch mal jemand sein, den man nachschaut, im Positiven. Nicht wieder ein Niemand oder ein Loser. Deswegen hab ich mich auch von Max ferngehalten, bis er ebenfalls im positiven Licht stand. Und nachdem das vorbei war wieder. Dabei vermisse ich ihn.""Dann scheiß auf das Dazugehören. Beste Freunde sind wichtiger."
"Das sagst gerade du!"
"Ja, das sag gerade ich. Würden meine Jungs ihr Image verlieren und als die größten Loser an der Schule abgestempelt werden, ich aber nicht, ich würde trotzdem mit ihnen abhängen."
"Und wissen sie, dass du auf Max stehst?"
"Nein."
"Siehst du? Sowas erzählt man doch besten Freunden!"
"Ja, da stimme ich dir zu. Aber sie kennen sich mit Gefühlen so gut aus wie ich. Ich wollte erst einmal wissen, was ich da überhaupt empfinde, ehe ich es ihnen sage. Deswegen hab ich dich gefragt.""Jetzt kannst du dich ja fein rausreden!"
"Ich rede mich nicht raus Lea. Ich meine alles so, wie ich es sage."
"Würdest du mit Max überhaupt schlafen? Ich meine, er ist ein Kerl und du hast doch noch nie mit einem Kerl geschlafen."
"Ich habe schon mit Max geschlafen."
"Was?!"
"Ich war zwar etwas bekifft.. aber dennoch."
"Du hast ihn aber nicht gezwungen, oder?"Ich schüttelte den Kopf. Gezwungen hatte ich ihn nicht. Aber wenn ich mich recht erinnerte, wirkte er manchmal, als würde er es bereuen, noch bevor wir wirklich richtig losgelegt hatten. Ich geriet ins grübeln. Danach wirkte er auch immer so, als würde er es bereuen, mit mir geschlafen zu haben. Oder bildete ich mir das ein? Nein, sicher nicht. Gestern war er auch einfach so, ohne zu essen vom Tisch gegangen.
Erst jetzt realisierte ich auch, was wir am Tisch überhaupt alles gesagt haben und schlug mir mit der Hand gegen die Stirn.
"Alles okay Ryder?"
"Ja.. nein, ich bin ein homophobes Arschloch und er hasst mich."
"Wie?"
"Ich mach immer wieder diese Bemerkungen, die ihn fertig machen. Sichtlich fertig! Er wird mich doch nie auch nur ansatzweise mögen.""Denkst du das wirklich?"
"Ja. Ich denke das wirklich. So wie ich ihn bisher behandelt habe geht das garnicht anders."
"Dann behandel ihn anders."
"Als ob das nun noch irgendetwas bringt."
"Du hast noch genug Zeit."
"Ich bezweifle, dass ich überhaupt noch die Chance habe, diese Zeit zu nutzen."
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My Stepbrother I Boy x Boy I - wird überarbeitet -
Teen FictionVor kurzem hatte er seine Mutter verloren. Nun musste er zu seinem Vater ziehen. Und dieser hatte mittlerweile eine neue Familie. Eine Freundin und ihren Sohn. Einen Sohn, der nicht gerade begeistert vom neuen Familienzuwachs war. Und während Ryder...