Der Keks

Kapitel 1

Ihre Sicht

Immer wenn ich ihn sehe bin ich kurz davor in Ohnmacht zu fallen. Zum Glück geht er auf eine andere Schule, ansonsten würde ich es nicht überleben. Sein Aussehen, sein Charakter. Er ist die Person, die mir als erstes einfällt, wenn ich das Wort "Perfekt" höre. Er ist im selben Sportverein wie ich und sein Körper ist einfach unglaublich. Er sieht aus wie ein Keks (um den Titel schon mal geklärt zu haben): gut gebräunte Haut, selbst im Winter, und überall diese niedlichen Muttermale im Gesicht, die so aussehen wie Schokostückchen, dasshalb nennen ihn auch alle einfach nur Cookie.
Ich sehe ihn nicht sehr oft, reden tun wir auch nicht wirklich viel, aber jedes mal wenn ich auch nur an ihn denke spielen meine Gefühle verrückt, aber es fühlt sich sowas von richtig an. Einfach nur richtig.
Diese Gefühle habe ich bisher jedem verheimlicht. Jedem, nicht einmal mein Tagebuch weiß davon. Niemand,nobody,nadie.
Es wird oft getuschelt, aber ich bin gut darin, meine Gefühle nach außen hin nicht zu zeigen.
Er ist so perfekt, er glänzt, wie ein Diamant im Licht. Und ich? Ich bin ein Nichts im Gegensatz zu ihm. Ein Nichts. Das genaue Gegenteil von "perfekt", das genaue Gegenteil von "glänzend", das genaue Gegenteil von dem was ich eigentlich gerne wäre.
Oft hab ich es mir schon ausgeträumt, wie es wäre, an seiner Seite zu stehen, mit ihm alt zu werden, eine Familie gründen.
Aber es wird wohl nie so sein.
Warum sollte sich ein Löwe mit einem Wurm abgeben? Was würde schon ein Diamant von einem Brocken Dreck haben wollen? Warum sollte ausgerechnet ER sich mit so jemandem wie MIR abgeben?
Oft heule ich mich nachts in den Schlaf. Einfach aus dem Grund, dass ich nichts Wert bin, nichtmal mehr als ein Toastbrot.