Ich gucke langsam nach oben und sehe Nathan. Ich sehe seine schokobraunen Augen und darunter gleich seine Augenringe. Hoffentlich hat er die ganze Nacht nicht geschlafen. Karma kommt wieder.
"Lanea, bitte hör-"
Ich höre ihm erst gar nicht zu. Ich stehe auf und laufe zu Logan. Ich kann Nathan jetzt echt nicht gebrauchen. Und der Gedanke, dass er jeden meine Geheimnisse weiter erzählt hat, ist schrecklich. Vielleicht übertreibe ich ja, aber manche Geheimnisse stimmen ja nicht mal. Wieso ich Nathan angelogen habe? Die Wahrheit ist zu peinlich für mich. Aber davon abgesehen hat Nathan was viel Schlimmeres getan.
Logan ist zwar einer von Nathans beste Freunden, aber Logan kann man wirklich vertrauen. Ich kenne ihn schon seit Jahren und er ist nie negativ aufgefallen. Er ist ein wunderbarer Blondschopf, der einen immer versucht zu helfen. Vielleicht auch kein wunder, dass er immer ausgenutzt wird.
"Hallo Logan", lächele ich ihn an.
"Oh, Hey Lanea. Du warst ja am Freitag wieder schnell weg."
"Ja. Mir ging es am Freitag nicht so gut. Ich wollte einfach dann so schnell wie möglich nach Hause."
Als er mir noch erzählte, wer am Ende kotzen musste, kam auch schon unsere Klassenlehrerin. Ich muss jetzt schnell Mrs. Peter fragen, ob ich mich umsetzen darf. Ich renne als einer der Ersten in den Klassenzimmer und steuere auf Mrs. Peter zu. Sie ist schon Mitte 40 und sie wird mich sicher verstehen. Natürliche werde ich ihr nicht die Wahrheit erzählen, aber ich werde erzählen, dass Nathan mich nur nervt und ich mich nicht konzentrieren kann.
"Mrs. Peter, ich habe eine kleine Fragen, oder eher eine Bitte."
"Was ist denn los, Liebes?", fragt sie, während sie ihren Ordner, mit all unseren Schulnoten, raus holt.
"Könnte ich mich bitte umsetzen?", frage ich sie mit meinen sehr schlechten Hundeblick.
"Warum das denn? Ist es neben Nathan ist prima?"
"Nathan lenkt mich nur ab und ich kann mich deswegen mich nur auf den Unterricht konzentrieren.", Als ich Nathans Name erwähnte, gucke ich zu Nathan. Er guckt total schläfrig nach vorne. Aber nicht zu mir.
"Tut mir Leid. Aber wenn schon, mache ich einen ganz neuen Sitzplan, weil viele anderen sich umsetzen wollen.", antwortet sie schließlich auf meine Fragen.
Ich sage ihr noch, dass es Okay sei. Ich drehe mich um und laufe langsam zu meinen Sitzplatz. Ich ziehe meine Jacke aus und hänge sie über mein Stuhl. Ich setze mich hin und versuche nicht mich zu Nathan zu gucken.
Nach der Schule
Der Vormittag verlief gut. Die letzten beiden Stunden entfallen. Zum Glück, denn sonst müssten wir in der letzten Stunde eine Lernkontrolle schreiben. Ich hätte wahrscheinlich eh wieder einer fünf. Nathan ließ mich in Ruhe und blieb selber auch ruhig. Auf der einen Seite bin ich beruhig, dass er niemanden Etwas erzählt hat, denn niemand hat mich dumm von der Seite angemacht. Aber auf der anderen Seite bin ich schon etwas enttäuscht, dass ich anscheind wirklich nur verarscht worden bin von ihm. Aber lieber so einen Nathan, anstatt einen Nathan, der jedes Mal fragt, ob wir reden können.
Ich sitze auf der Couch und esse meine Salamie-Pizza, die ich mir vorhin aufgebacken habe. Mir ist aufgefallen, dass es in der letzten Zeit echt nur Blödsinn im Fernseher läuft. Jetzt muss ich wohl wieder etwas auf Netflix gucken. Ich mag Netflix, aber es hat etwas wenig Auswahl bzw. die Filme und Serien, die es dort gibt, interessieren mich meistens gar nicht. Also kann ich wieder Prison Break, oder so was in der Art gucken.
Meine Mutter ist noch lange auf der Arbeit und meine Schwester ist auch noch lange in der Schule. Also Langeweile ist vorprogrammiert.
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So close but so far away.
RomanceWisst ihr wie es ist einen guten Internetfreund zu haben? Dem man alles anvertrauen kann und sie sogar manchmal bessere Freunde als deine Richtigen sind? Und du mit ihm über alles und jedem reden kannst ohne dass dir langweilig wird? Das hatte ic...