I m m e r w e n i g e r

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Bei uns gibt es keinen ersten
und auch keinen zweiten Gang.
Höchstens einen rasenden
fünften Gang.

Anscheinend hat das Universum
uns nicht verstanden
als wir meinten
dass wir eine Pause
voneinander machen werden
und dass wir so Abstand in die ganze Sache bringen würden.
Weil das hier fühlt sich weder nach Abstand
noch nach Pause an.

Es fühlt sich an
wie eine riesige Achterbahn
oder ein summender Bienenstock.
Wie ein quietschgelber
hüpfender
Flummi.

Und das trotz den vier Monaten.
trotz dem ganzen Hass und
den Tränen.
Ich frage mich, ob ich dich eigentlich je hassen könnte.

Aber das wäre ok, weißt du.
Das alles wäre völlig in Ordnung
wenn du nicht sie hättest.
Von der ich nichtmal wusste
dass es sie gibt.
Und jetzt hat sie sich schon breit gemacht
in deinem Leben.
Und du hast nicht ein kleines
erklärendes Wort
gesagt.
Du hast nicht einmal daran gedacht.
Du hast mit mir geredet und Dinge gesagt
und ich frag mich: hast du sie vergessen?
Hast du dich selbst vergessen?
Liegt sie zwar irgendwo tief unten in dir herum, aber sie ist nicht wichtig genug?
Oder spielst du nur ein kleines, perverses Spiel?
Mit mir oder mit ihr oder mit wem jetzt?

Du hast mal gesagt, das jemand zu dir gesagt hätte, du würdest dich niemandem öffnen. Man würde nichts von dir wissen. Und du hast gelacht und ich habe gelacht und gedacht: "Ich kenn dich doch."
Aber das ist nicht wahr.
Ich kenne dich nicht.
In letzter Zeit immer weniger.

kunterschwarzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt