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Ohne auf meinen Weg zu achten , laufe ich in Richtung Wald. Wahrscheinlich, weil mich dort irgendwer am wenigsten erwartet . Mit der Zeit weiß allerdings  ich nicht mal mehr wo ich bin und so fasst mich eine leichte Panik. Ich schau um mich . Überall Bäume . Alle gleich . Einer eine Kopie des Anderen und keine Hilfe für die Orientierung.    Aber immerhin weiß ich wo ich nicht lang muss - den Berg hinauf. Also wieder runter . Ich mache mich auf den Weg, bemerke aber, dass ich keine Ahnung  mehr hatte ,wie anstrengend so eine Wandertour ist und die Hinterlassenschaften der Op tragen wahrscheinlich auch noch ihren Teil bei. Nach kurzer Zeit muss ich mich auf den trockenen Waldboden setzten und bestimmt zehn Minuten Pause machen. Danach stehe ich wieder auf und laufe in eine unbestimmte Richtung.
Nach langen , wirklich langen Laufen sehe ich einen  Felsen , den ich zu gut kenne . In dem Felsen waren "J"und"L" mühseligst vom Papa eingeritzt worden . "Lena und Julia" . Gute Alte Zeit. Ich laufe auf den Felsen zu und dann Grade aus . Naja soweit man das Grade aus nennen kann und nach 8 oder 9 Minuten habe ich mein Ziel erreicht . Der See an dem ich vor über 2 Wochen mit Quirin saß und mir die Seele aus dem Leib geweint habe. Ich setzte mich und fange an zu schluchzen . Die Erinnerungen an die letzten beiden Wochen zwangen mich zu Tränen . Ich zog meine Beine an mich und weine leise vor mich hin.
Ich weiß nicht wie lange ich hier schon sitzte ,aber es wird langsam dunkel und mir bewusst wie weit ich noch nachhause laufen muss. Mit dem Auto braucht man ja schon gute zwanzig Minuten bis zum Hof .
Ich zucke aber nur mit den Schultern und starre weiter auf den See, bis ich ein Knacken hinter mir höre und eine mit sehr bekannte Stimme, die  meinen Namen in eine Frage stellt.

Lena Lorenz ~ Tune Of Silence Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt