„Versprich mir mich jetzt nicht zu unterbrechen, es fällt mir schon so schwer genug dir von meiner Vergangenheit zu erzählen. Eigentlich hatte ich schon längst damit abgeschlossen und wollte ein normales Leben führen..." „Ich schwöre beim Styx Mom. Ich werde versuchen dich nicht zu unterbrechen und meine Fragen erst später zu stellen." „Danke Liebling."
Sie stand auf, ging zum Schrank und öffnete die oberste Schublade. Sie stöberte erst ein bisschen bis sie den gesuchten Gegenstand fand und mit einem Stock zu mir zurückkam. Ich hätte schon längst was gesagt, aber ich hatte versprochen sie zuerst erklären zu lassen.
„Also das Percy ist ein Zauberstab. So wie ihr Demigötter eure Waffen braucht zur Verteidigung, so brauchen wir Hexen und Zauberer einen Zauberstab. Damit können wir 'zaubern', ohne ihn wären wir recht machtlos. Er hilft uns unsere Magie zu bündeln. Du wirst bestimmt auch noch einen bekommen, obwohl ich niemals wollte, dass du jetzt auch noch in meine abgedrehte Welt gerätst."
Auch wenn es in meinen Augen nur ein 'Stock' war, konnte ich in Mom's Augen sehen, wie viel er ihr bedeutete und welche gemeinsame Vergangenheit sie mit ihm verband. Tränen sammelten sich leise in ihren Augen, doch sie gestattete ihnen nicht ihre Wangen hinab zufließen.
„Weißt du es war garantiert nicht alles schlecht in meinem Leben als Hexe, doch ich konnte mich einfach nicht mehr damit identifizieren."
Sie schwieg und starrte stumm auf einen Punkt, dass tat sie immer wenn sie am nachdenken war. Es schien schon fast so wie als wäre sie in ihre Vergangenheit abgetaucht.
Es tat mir weh meine Mutter so zu sehen, sie wirkte so zerbrechlich. Es musste noch was anderes passiert sein, etwas dass sie sehr verletzt hatte.
„Nagut...",durchschnitt ihre Stimme letztendlich die Stille. „Ich werde wohl oder übel vorne zu erzählen anfangen müssen. Du musst wissen ich stamme aus einer reinblütigen Familie, alle meine Vorfahren waren im Hause Slytherin gewesen, deshalb war es kein Wunder, dass sich der Traum meines Vaters erfüllte und ich ebenfalls, aufgrund meines Blutes, nach Slytherin kam. Die neuen Schüler werden immer mit Hilfe eines sprechenden Hutes in die Häuser eingeteilt/sortiert. Dieser Hut schaut dir tief in deine Erinnerung und erkennt alle deine positiven und negativen Eigenschaften. Lange war ich der selben Meinung wie die meine Familie. Ich empfand nur die Reinblütigen als wahre Zauberer und schaute auf alle Anderen herab. Doch ich wurde so erzogen und bemerkte erst Jahre später wie falsch und rassistisch diese Denkweise doch wahr. Auf jeden Fall lernte ich dies alles von meinem Vater, meine Mutter starb bei meiner Geburt. Ich liebte mein Vater über alles, er war die wichtigste Person in meinem Leben und er tat alles damit es mir gut ging. Als ich fünf Jahre alt wurde, sprach er das erste Mal mit mir über seine Zukunftspläne. Damals verstand ich das alles noch nicht wirklich und war begeistert als er meinte, dass ich irgendwann in seine Fußstapfen treten solle. Ab da begann dann meine 'private' Ausbildung. Ich lernte schnell und fleißig, da ich unbedingt, wenn ich dann endlich an Hogwarts war, einer der besten Schülerinnen sein wollte, um mein Erbe auch möglichst gut zu vertreten. Die ersten zwei Jahre meiner Ausbildung brachten mich und meinen Vater noch näher zusammen, wir waren unzertrennlich. Doch mit der Zeit ging ihm das alles viel zu langsam. Er wurde ungeduldig und wollte endlich, dass die ganze Welt der Zauberer seine Meinung und die Ansichten Salazar Slytherins vertrat. Alle, die dies nicht taten, waren in seinen Augen weniger wert und der Magie unwürdig. Ich merkte wie wichtig ihm das alles war und versprach mich noch mehr anzustrengen, um ihn glücklich zu machen und ihn seinem Ziel näher zu bringen. Doch auch mir gegenüber wurde er immer kühler und mit der Zeit behandelte er mich mehr wie eine Schülerin als wie eine Tochter. Irgendwann mit der Zeit, ich glaube ich kam gerade ins dritte Schuljahr und war damit an die dreizehn/vierzehn Jahre alt, begann ich dann die Denkweise meines Vaters in Frage zu stellen. Natürlich tat ich dies im Geheimen, ich hätte niemals den Mut gehabt ihn offen darauf anzusprechen. Naja zu diesem Zeitpunkt jedenfalls. Meine Freunde aus dem Hause Slytherin vernachlässigte ich auch immer mehr. Klar bedeuteten sie mir sehr viel, aber ich hätte mich niemals bei ihnen über die Denkweisen der Slytherins beschweren können, ohne dass es mein Vater mitbekommen hätte. So suchte ich mir noch Freunde aus anderen Häusern, dort wurde ich zwar nicht mit offenen Armen empfangen, denn auch ich hatte mich jahrelang über sie und ihr 'unreines Blut' lustig gemacht, doch nach zwei weiteren Jahren in denen ich wohl die besten Freunde fand, die ich nur hätte finden können, stellte ich meinen Vater zur Rede. Mittlerweile hatte er sich ein kleines Imperium aufgebaut, bestehend aus all den reinblütigen Familien die seine Meinung teilten. Die Radikalsten von ihnen waren wohl die Todesser, sie verbreiteten großen Schrecken bei den muggelstämmigen Zauberern und oft gerieten sie aneinander und kämpften bis es viele, unschuldige Tote gab. Zudem versuchten die Todesser gezielt eben diese Zauberer auszumerzen, um der Vorstellung einer allein reinblütigen Zaubererwelt näher zu kommen. Mein Vater wollte, dass auch ich mich ihnen anschließe, er dachte es sei die beste Möglichkeit mir Respekt und Macht zu verschaffen damit ich nicht überfordert sei, falls ich irgendwann das Erbe antreten würde. Dabei platze mir jedoch der Kragen und ich klärte ihn über meine Denkweise auf, er war damit gar nicht einverstanden. Unser Streit eskalierte und ich flüchtete zu meinen Freunden aus Gryffindor. Mein Herz schmerzte mehr als jemals zu vor, da ich verstoßen wurde, von meiner Familie, somit hatte ich alles verloren. Auch wenn ich niemals auf meine Famlie stolz gewesen war, aufgrund ihrer bescheuerten und rassistischen Meinung, bedeuteten sie mir wahnsinnig viel. Im Geheimen schwor ich mir noch die Schulzeit zu vollenden und einen guten Abschluss zu machen, danach wollte ich mich von dieser verdrehten Welt abgrenzen. Mein Vater meldete sich noch öfter bei mir, denn auch wenn er es nicht zugegeben hätte, bedeutete ich ihm noch viel und er wollte aus tiefstem Herzen, dass ich wieder zurückkomme. Sowie ich seine Familie wahr, war er meine. Doch ich ignorierte ihn und erst als du auf die Welt kamst suchte ich wieder Kontakt. Er war überrascht und glücklich wieder von mir zu hören, doch als er erfuhr, dass dein Vater kein Zauberer gewesen ist, ich erzählte ihm er sei ein Mensch, verstieß er uns abermals. Deshalb baute ich mir ein neues Leben auf mit dir und später auch mit Gabe. Ich und mein Vater hatten danach sogar noch Kontakt, doch er antwortete mir nicht mehr als du zwei Jahre alt wurdest. Erst dachte ich, er würde jetzt endgültig den Kontakt abbrechen, doch später erfuhr ich, dass er gestorben war, mehr wollte man mir nicht sagen. Ich wurde schon lange nicht mehr als Teil der Zauberergesellschaft angesehen. Trotzdem hatte ich die ersten zwei Jahre ebenfalls noch Kontakt zu meinen Schulfreunden. Als ich jedoch erfuhr, dass sie auch gestorben waren und dann auch noch durch den Zauberstab meines Vaters, schwor ich endgültig, dass du nicht auch noch Teil davon werden würdest. Als meine Freunde starben hatten sie, genau wie ich, einen Sohn, er war zu diesem Zeitpunkt erst ein Jahr alt und wir besuchten ihn anfangs öfter bei seinen Verwandten, die ihn aufgenommen hatten. Doch als diese erfuhren, dass ich eigentlich eine Hexe bin verboten sie mir sogar den Kontakt zu ihm. Erst ab da fiel mir auf, dass ich nun endgültig keinen Kontakt mehr zur Zaubererwelt hatte." Nun liefen ihr doch vereinzelt Tränen übers Gesicht, also rückte ich näher zu ihr und nahm sie in den Arm. So verharrten wir einige Augenblicke, bis sie sich löste und mich anlächelte.
Danach stand sie auf, ging abermals zu der Schublade und holte ein kleines Kästchen raus.
„Ich habe hier schon sehr lange nicht mehr reingeschaut, doch diese Schatulle ist das Einzige was mir neben meinen Erinnerungen geblieben ist."
Sie reichte sie mir und nickte mir aufmuntert zu. Also öffnete ich das Kästchen und mir sprangen förmlich die vergilbten Fotos entgegen.
Auf dem ersten war ein kleines, vielleicht siebenjähriges Mädchen mit zwei stark gelockten Zöpfen und einer Zahnlücke zu sehen. Sie strahlte in die Kamera und hielt stolz die Hand ihres Vaters. Mir war klar, dass das meine Mutter sein musste und trotzdem drehte ich das Foto um. Auf der Rückseite standen die Namen. Tom Vorlost Riddle und Sally Elizabeth Riddle, damit war klar hier drauf waren meine Mutter und mein Großvater, doch wieso Riddle? Wir heißen doch Jackson!
„Mom?" „Mh...", gedankenverloren starrte sie auf das Bild. „Wieso Riddle? Ich dachte wir heißen Jackson?" „Ach Percy, als mein Vater so sauer auf mich war, weil du einen menschlichen Vater hättest und nur er wüsste, wie schwer das wäre, nicht direkt aus einer reinblütigen Familie zu stammen, machte er mir so ein schlechtes Gewissen, dass ich um uns ein neues Leben aufzubauen sogar meinen Namen änderte. Jackson kam mir deshalb in den Sinn, weil meine Mutter so hieß bevor sie geheiratet hatte. So wurde ich trotzdem noch an meine Familie erinnert sobald ich diesen Namen hörte, brachte mich allerdings nicht automatisch in Verbindung mit meinem Vater."
Ich nickte nur in stiller Faszination von meiner Mutter und den noch folgenden Fotos.
Auf den Nächsten war eine circa Sechzehnjährige mit ihren Freunden zu sehen.
Sie alle trugen die gleichen Kutten, was darauf schließen ließ, dass es die Schuluniform von Hogwarts ist. Die Roben unterschieden sich lediglich in den Farbapplikationen. So hatte meine Mom grüne, zwei Andere, ein Junge mit Brille und ein Mädchen mit roten Haaren, rote genauso wie die drei Jungs die hinter dem Typen mit der Brille standen.
„Das sind James Potter und seine spätere Frau Lily Potter, sie sind diejenigen mit dem Sohn. Die drei anderen heißen Sirius Black, Remus Lupin und Peter Pettigrew. Doch davon waren meine besten Freunde definitiv James und Lily, ich vermisse sie sehr."
Ich betrachtete sie nochmals und sie schienen alle sehr glücklich zu sein, außer Mom sie schaute ein bisschen bedrückt in die Kamera.
Letztendlich löste ich mich von dem Foto und betrachtete das Nächste. Hier waren zwei Erwachsene zu sehen. Der eine war definitiv mein Großvater, die Frau konnte dem entsprechend nur meine Großmutter sein. Beide lächelten glücklich in die Kamera. Tom hatte seine Hände um seine Frau gelegt und seinen Kopf auf ihre Schulter. Die Frau hatte einen runden Bauch und es fiel einem leicht zu erkennen, dass sie schwanger war. Generell war sie eine wunderschöne Frau, ich kam nicht drumherum sie mit meiner Mutter zu vergleichen. Sie hatten definitiv die gleichen vertrauenswürdigen Augen, das gleiche lockige Haar, das sich nur in der Farbe unterschied und das gleiche wundervolle Lächeln.
Die Haare von meiner Oma waren blond, wie die von Annabeth, die meiner Mutter waren dunkelbraun, wie die ihres Vaters, auch das strahlende blau der Augen hatte sie von ihm. Sie hätten eine perfekte Familie bilden können, wenn mein Großmutter nicht so früh gestorben wäre.
Wir schauten uns noch weitere Bilder an, bis die Stimme von Dumbledore unsere traute Zweisamkeit störte.
„Ich denke, dass reicht vorerst. Wir sollte uns nun wieder dem eigentlichen Thema widmen... Percy wirst du mit nach Hogwarts kommen?"
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Hey :D
Ich hoffe es hat euch gefallen, würde mich auch weiterhin über euer Feedback in Form von Kommi's und Votes freuen.
Bis dann
Eure LeaMadeleine2703 ;D
Ps. Bitte verzeiht mir Rechtschreibfehler, bin immer noch ziemlich mitgenommen von meiner Weisheitszahn-OP.
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Percy Jackson und die verborgene Macht (PJ trifft HP)-pausiert
FanfictionEigentlich wollte doch Percy nach den zahllosen Kämpfen nur endlich mal ein "normales" Leben führen, soweit das als Demigottheit und Held des Olymp möglich ist. Er wollte weiter zur Schule gehen und endlich seinen Abschluss machen, sich endlich mal...