Unterschreibt, wenn ihr wollt, dass Nuria und Lena sich umbringen
Darunter hatte die ganze Klasse unterschrieben. Tränen stiegen mir in die Augen. Jetzt bloss nicht weinen, dachte ich. Ich bemühte mich sehr. Die Anderen durften nicht sehen, wie sehr mich das verletzte. Nuria nahm mir den Zettel aus der Hand und las. Fassungslos drehte sie sich zu Laura um.
Genau in dem Moment klingelte es in die Pause. Ohne auf Nuria zu warten, sprang ich auf. Ich stürmte aus dem Klassenzimmer Richtung Toiletten. Hinter mir knallte ich die Türen zu. Erst als ich mich in einer Kabine eingeschlossen hatte, liess ich die Tränen laufen.
Was hab ich ihnen getan? Plötzlich klopfte es an der Tür. "Lena? Bitte mach auf", das war eindeutig Nuria. Hastig fuhr ich mir mit dem Handrücken über die Augen und hoffte, dass ich nicht allzu verheult aussah. Ich atmete einmal tief durch und öffnete die Tür. Nuria nahm mich in den Arm. "Lass die doch. Sie tun das nur für ein besseres Selbstwertgefühl. Sie brauchen jemanden, den sie runter machen können."
Es klingelte zur nächsten Stunde. Ich nahm Nurias Hand und zog sie hinter mir zurück ins Klassenzimmer. Als wir es betraten, wurden wir mit Papierkügelchen beworfen.
'Ich will hier raus,' dachte ich, 'und am liebsten nie wieder kommen!'
Doch daraus wurde nichts. Nuria zog mich zu unseren Plätzen und wir setzten uns.
In dieser Stunde konnte ich mich überhaupt nicht konzentrieren.
Wieso? Wieso ausgerechnet ich? Und Nuria? Wir haben denen doch nichts getan!
"Lena", fragte Madame Dürringer, die Französischlehrerin, "würdest du bitte an die Tafel kommen und diese Sätze übersetzen?"
Ich schreckte hoch. Verwirrt blickte ich hoch. "Du sollst an die Tafel und die Sätze übersetzen!", wiederholte Madame Dürringer. Ich stand auf, nahm die Kreide entgegen und starrte die Tafel an.
"Sie weiss es nicht."
"Das hat Madame Dürringer doch gerade übersetzt."
"Die passt wohl nie auf!"
"Die kann doch gar nichts!"
"Die beherrscht kein einziges Fach!"
Dieses Geflüster war echt nicht auszuhalten! Ich drückte Madame Dürringer die Kreide in die Hand und stürmte aus dem Zimmer. Gleich vor der Tür verliess mich alle Kraft und ich sank auf den Boden. Erschöpft und kraftlos blieb ich sitzen.
"Kann ich dir helfen?"
Ich erschrak mächtig. Als ich aufblickte, sah ich in zwei wunderschöne Augen. Sie waren blau. Darum einen grünen Ring. Beim linken Auge hatte es drei kleine braune Sprenkel. Der Junge hatte blonde, ein bisschen verwuschelte Haare.
Er setzte sich neben mich. "Was ist los?", fragte er.
In diesem Moment hatte ich einfach keine Kontrolle mehr über mich. Ich brach in Tränen aus. Der Junge nahm mich in den Arm. Sanft strich er mir über die Haare. Meinen Kopf hatte ich gegen seine Schulter gelehnt. Es tat so gut, sich bei irgendwem ausheulen zu können.
Als ich mich ausgeweint hatte, wischte ich mir verlegen über die Augen. Ich entschuldigte mich für das, was gerade geschehen war und stand auf. Dann ging ich einfach davon Richtung Toilette.
Ich öffnete die Tür und wollte mich in einer Kabine einschliessen. In der Hintersten. Doch als ich die Tür öffnete, sah ich etwas, was mich ziemlich schockierte.Hello 🤗
Mal wieder ein neues Kapitel.
Ich hoffe, es gefällt euch. Kritik erwünscht.
Schönen Tag euch noch 😘
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MISS YOU
RandomIn diesem Buch werde ich eine wahre Geschichte aufschreiben. Es ist die Geschichte einer sehr guten Freundin von mir. Ich schreibe diese Geschichte, als Erinnerung an sie. RIP mein Baby-Girl 💘