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~Kostas POV~

"Bist du dir sicher?", fragte ich sie nach. Sie sah ziemlich aufgelöst aus und ich wollte nicht, dass ihr jetzt irgendwas passiert. "Ja. Ich will euch nicht stören. Danke Kostas, bis dann." Ich begleitete Lucy noch aus der Tür raus und ging dann zu Mik. "Was wollte sie hier?", fragte er. "Sie kam total aufgelöst an und hat mir erzählt, dass sie von einem Typen ausgenutzt wurde." "Achso..." Mik sah traurig aus. Klar, er wurde früher auch von jemandem ausgenutzt. Ich setzte mich neben ihn und nahm ihn in den Arm. "Denk nicht drüber nach, okay? Es ist alles gut." Mik nickte nur lächelnd. Er wollte an diese Geschichte mit seinem Ex nicht mehr erinnert werden und ich versuchte so gut es ging zu vermeiden, dass Mik solche Geschichten hörte. Nur in diesem Fall ging es nicht anders. Aber zum Glück dachte er nicht länger drüber nach. 

~POV Lucy~

"Er hat es geglaubt!", lachte ich als ich zu Maja ging, welche vor der Wohnung wartete. Maja war meine Arbeitskollegin und gleichzeitig meine beste Freundin. "Wie geil! Aber du kannst auch wirklich gut schauspielern. Nicht jeder kann auf Kommando heulen." "Also, Mik sah ziemlich verwirrt aus. Vielleicht denkt er ja jetzt schon, dass etwas zwischen mir und Kostas läuft." "Und was hast du jetzt vor?" "Jetzt werden wir ein paar Tage warten und dann in den nächsten Tagen bei Gelegenheit, in der Nähe von Mik darüber reden wie toll Kostas doch im Bett ist. Dann schöpft er bestimmt Verdacht und denkt wir beide haben eine heimliche Affäre. Dann sind sie getrennt und ich hab endlich wieder freie Bahn. Ich meine, die beiden passen gar nicht zusammen. Selbst Kostas Eltern sagen das." Ja, Kostas Eltern waren immer noch gegen die Beziehung von Mik und Kostas. Sie wollten keinen Streit mehr mit Kostas haben und dachten er würde jetzt die Firma übernehmen wollen. Aber das wurde nichts. Und jetzt wollen sie, dass Mik und Kostas Schluss machen und ich wieder mit ihm zusammen komme. Und ich wollte es auch, weswegen seine Eltern und ich einen Plan verfolgten. "Du kannst echt fies sein.", lachte Maja. "Tja. Er hätte ja auch gleich die Finger von Mik lassen können. Aber nein, er musste ja unbedingt wieder zu ihm rennen." "Und was ist, wenn er es nicht glaubt, dass Kostas und du was miteinander haben? Nachdem was du mir erzählst hast, ist die Liebe zwischen denen beiden ziemlich stark." "Ach Maja. Du solltest nicht soweit denken. Aber wenn es wirklich so wird und die Beiden trennen sich danach immer noch nicht, habe ich natürlich noch einen Plan C." "Hätte mich auch gewundert, wenn nicht. Erzähl!", lachte Maja. "Also falls es wirklich nicht klappen sollte, werde ich Kostas einfach küssen. Und zwar zufällig genau dann, wenn Mik gerade wieder heim kommt. Dann sollte er es glauben. Ich habe meinen Kopf gerade in Kostas Brust vergraben und das sah schon ziemlich vertraulich aus. Hoffen wir mal, dass Mik jetzt schon einen Verdacht hat. Aber lange wird es nicht mehr dauern. Ich werde Kostas einfach bald zu mir bestellen und ihm sagen, dass es mir ja so schlecht geht, weil ich so einen Liebeskummer habe. Und wenn Mik dann hört, dass Kostas und ich etwas miteinander hatten, zählt er eins und eins zusammen. Kostas war bei mir und hat mit mir geschlafen. Das wird er denken. Der Plan ist eigentlich sicher!" Maja lachte nur und zusammen gingen wir in meine Wohnung. "Ich versteh ihn nicht. Als wir zusammen waren, habe ich gespürt, dass er Gefühle für mich hat. Ich meine, was hat er denn an Mik?" Maja zuckte nur mit den Schultern. "Bestimmt hat er Gefühle für dich und liebt dich, will es nur nicht zugeben." "Ja, das glaube ich auch. Und wenn die beiden Schluss machen, kommt er bei mir wieder an und sagt, dass er mich liebt. Aber ich bin ja so nett und erwidere seine Liebe."

Ich wartete jetzt zwei Tage, bis ich Kostas anrief, dass er zu mir kommen solle. Als es klingelte öffnete ich aufgelöst die Tür. "Hey...", sagte ich gespielt niedergeschlagen. "Hey. Was ist passiert?", fragte er besorgt. "Dieser Typ, er...", schluchzte ich. Doch ich musste nicht weiterreden, denn er ging mit mir ins Wohnzimmer und zog mich in eine Umarmung. "Ich dachte er liebt mich.", weinte ich. Ich sollte wirklich Schauspielerin werden. "Schon, okay. Er ist ein Idiot. Er hat dich nicht verdient." Irgendwie war es süß, dass er versuchte mich aufzumuntern. "Kostas?", fragte ich leise. "Ja?" "Kannst du hier bleiben? Ich will nicht alleine sein." "Klar." Ich tat noch ein paar Minuten so, als ob ich wirklich traurig wäre. Doch irgendwann bekam ich von dem ganzen Geheule Kopfschmerzen und hörte langsam auf. "Wieso hab ich einfach kein Glück mit den Männern?", fragte ich immer noch gespielt traurig. "Es wird schon der Richtige kommen. Vertrau mir. Manchmal braucht man einfach nur Geduld. Oder du musst um ihn kämpfen. So wie ich..." "Kostas. Es tut mir so verdammt leid!" "Ich weiß doch. Es ist schon gut. Ich hab doch gesagt, dass ich dir verzeihe." Ich nickte nur und schaute traurig auf den Boden. Eigentlich tat es mir nicht leid. Mir tat Kostas leid, dass er der war, welcher anscheinend Mik betrogen hatte. Mit ihm wurden diese Fakebilder erstellt. Aber Mik tat mir nicht leid. Ich mochte ihn noch nie. Immer stand er dazwischen. Hätte er die Finger von Kostas gelassen, hätte alles super klappen können. Kostas hätte keine Gefühle für ihn gehabt und ich hätte mit ihm zusammen sein können. Wir hätten beide die Firma von Kostas Eltern übernommen und hätten ein perfektes Leben haben können. "Fick dich doch." "Er ist ein Arsch. Ich weiß.", antwortete Kostas. Hatte ich das gerade laut gesagt? Okay, ich habe eigentlich Mik mit 'Fick dich doch' gemeint, aber zum Glück wusste Kostas das nicht. Nach zwei Stunden ging Kostas wieder nach Hause. Das sollte genug Zeit gewesen sein, damit Mik schon bald Verdacht schöpft. Jetzt musste ich nur gucken, dass ich mich irgendwo heimlich zu Mik stellen konnte um dann über Kostas zu reden. Das könnte schwierig werden.

Alles nur Betrug? (Fortsetzung von 'Der neue Nachbar')Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt