#6 Pretty Girl

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SONG: Pretty Girl

Ich band mir die Jacke fester um meinen Körper. Sie war schön aufgewärmt und roch angenehm nach seinem Parfüm. "Wo musst du überhaupt hin?" ,fragte er und rieb sich die Oberarme. Ihm war offensichtlich kalt. "Ehm, ist dir nicht kalt?" ,fragte ich und zog eine Augenbraue hoch. er winkte ab. "Solange es dem Blondie warm genug ist, kann ich ruhig mal frieren. Das beantwortet aber noch nicht meine Frage. Also?" Erwartungsvoll sah er auf mich hinab und stellte sich näher zu mir. "Ich muss zum Studentenviertel. Ich kann die Straße nur nicht aussprechen. Warte." Ich kramte in meiner Hosentasche rum und zog einen zerknitterten Zettel heraus, den ich ihm reichte. 

"Ah so. Ja, dass ist ein ganzes Stück von hier." ,sagte er nachdem er den Zettel entziffert hatte. Na super. "Bist du alleine?" ,fragte er und ich nickte nur stumm. Warum will er das wissen? Er muss es an meinem Gesicht abgelesen haben. "Keine Sorge, ich bin kein Perverser, der dich jetzt auf Schritt und Tritt verfolgt." ,lachte er und legte einen Arm um mich. Nicht weniger beruhigend. "Ja, dass sagen ja auch keine Perversen oder Stalker." ,lachte ich gequält. Er lachte wieder. "Keine Panik. Ich kann dich auch gerne hier stehen lassen und du findest den Weg alleine dahin. Die Taxifahrer wissen den Weg im Schlaf. Hast du genug Geld dabei?" 

Ich fasste im meine hintere Hosentasche und sah in meinem Portmonee nach. Als ich mein mitleidserregendes leeres Fach begutachtete, war mir klar, dass das höchstens bis zur Ausfahrt des Flughafens reichen würde. "Oh. Ebbe?" ,fragte er und beugte sich über meinen Geldbeutel. "Sieht so aus. Gähnende Leere." Ich zuckte mit den Schultern und steckte mein Portmonee weg. "Soll ich dir was leihen?" ,fragte er und wollte schon sein Geld zücken. "Nein!" ,hielt ich ihn auf und fasste an seine Hände. Die warme Haut ließ mich aufzucken. Er sah von seiner Hand zu mir und grinste. Er umschloss meine Hand und stellte sich nah an mich. "Und was ist, wenn ich dich fahre?" ,fragte er und zog sich mit der anderen Hand seine Maske runter. 

Das schelmische Lächeln, fast schon malerisch, verdrehte meine Gedanken. "Ich ehm... habe eigentlich gelernt nicht zu fremden ins Auto zu steigen." ,flüsterte ich und sah mit rotem Kopf zu Boden. "Wir sind doch nicht fremd." ,flüsterte er zurück. "Wir kennen uns doch eine ganze Stunde." Ich kicherte in einer Tonlage, die unnatürlich erschien. Oh man, Jule komm runter. Bring deinen Blutdruck unter Kontrolle. "Wow, eine Stunde schon? Ich kenne nicht mal deinen Namen, Fremder." Unsere Blicke fingen an miteinander zu spielen. Mein Herz schlug immer schneller. Was mache ich hier? Ein Wildfremder kann dir so nah kommen? "Das beruht auf Gegenseitigkeit. Dürfte ich den erfahren, wie das hübsche Mädchen vor mir heißt?" 

Mein Herz machte erneut einen Satz bei dem Begriff "hübsches Mädchen". Mein roter Kopf nahm nochmal an Farbe zu. "Ich bin..." ,begann ich wurde aber von einer lauten Stimme unterbrochen. ich wirbelte herum und sah einen Haufen Fotografen in unsere Richtung kommen. "Oh fuck." ,murmelte er und riss sich abrupt von mir los. 

Zurück blieb seine Jacke, seine Restwärme an meinen Händen und die Meute Journalisten.

Und natürlich ich. Das verwirrte deutsche Dummchen Jule, die mal wieder nichts verstand. 

CLASSICAL RAP (BTS Namjoon SMUT)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt