Tell them its me who made you sad

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Prolog

Sie waren unterwegs auf der Landstraße nach Helsinki. Das Radio lief im Hintergrund und draußen regnete es leise. Samu saß am Steuer, neben ihm Riku. 

„Warum genau sind wir nochmal nicht mit den Anderen mitgefahren?", fragte Riku, nun schon zum wiederholten Mal. 

„Wie oft soll ich es dir noch sagen?", gab Samu genervt zurück. „Raul fährt einen Umweg. Er wollte noch seine Familie besuchen. Sami begleitet ihn und sie kommen etwa eineinhalb Stunden später als wir im Studio an. Was ist daran so schwer zu verstehen?" 'Außerdem wollte ich mal wieder Zeit mit dir allein verbringen, ohne, dass Sami sich ständig einmischt.' 

„Seine Familie, ja, ja", schmunzelte Riku und auch sein Freund musste grinsen. „Ich glaube eher, dass er da was am Laufen hat und uns nichts erzählen will." 

„Wie sie wohl ist?", mutmaßte Samu.

„Blond", schlug Riku vor. 

„Schlank." 

„Nein, eher kurvig. Und Schwedin." 

Samu sah seinen Beifahrer schräg an. „Wieso Schwedin?" 

„Im Gegensatz zu allen anderen Finnen liebt Raul schwedisch. Er findet, es klingt sexy. Was würde also nicht besser passen als eine Frau, die praktisch „von Natur aus" schwedisch spricht?" Er sah ihn ernst an. Dann mussten sie beide gleichzeitig lachen. 

Sein leichtes Lachen beflügelte Samu. Er streckte seine rechte Hand aus und wuschelte Riku durch die Haare wie einem kleinen Kind. Riku wehrte sich und so entstand ein kleiner Ein - Minuten - Krieg. 

„Schau auf die Straße, du Irrer!" 

Erschrocken richtete der Fahrer seine Augen von Riku auf den LKW direkt vor ihnen und trat auf die Bremse. „Gerade noch rechtzeitig. Danke, Mann." 

Es entstand eine Stille, in der beide versuchten, ihren Puls von „Schock des Lebens" wieder auf „Normal" zu bringen. Nach einiger Zeit fing Riku angestrengt an zu lauschen. „Samu..." 

Doch dieser hatte es auch schon gehört. Sie sahen sich an und ohne ein Wort drehte Riku die Musik lauter. Es kam schon mal vor, dass sie einen ihrer eigenen Songs im Radio hörten, doch heute war das erste Mal, dass jemand „Lifesaver" spielte. Beide sangen leise mit, Samu trommelte im Takt auf das Lenkrad.  

Auf einmal meinte Riku laut: „Das ist so scheiße." 

Samu war verwirrt. „Was?" 

„Na, das alles", erklärte er und deutete auf das Autoradio. „Ich meine, kein normaler Mensch hört Radio und auf einmal kommt ein eigener Song. Das ist ein komisches Gefühl. Also, nicht scheiße, eigentlich ist es cool." 

Samu lächelte und nickte. „Ich sag nur Hollywood Hills." 

Sein Beifahrer lachte auf. „Richtig." 

"Hey, lifesaver, I'm drowning in despair, but you're fighting for me right until the end.", sang Samu grinsend. 

Riku wollte gerade voller Übermut mit einstimmen, als der blöde Radio-DJ ihren Song unterbrach und das Wetter ansagte. 

Wieder stellte sich Schweigen ein, aber es war eine schöne, gemeinschaftliche Stille. Niemand musste etwas sagen, jeder war mit seinen Gedanken allein und doch geborgen in der Gesellschaft des jeweils anderen. Jeder ärgerte sich über das Radio, jeder freute sich an der Musik. 

Auf einmal fragte Samu unvermittelt in die Stille hinein: „Woran denkst du?" 

Diese Frage traf Riku völlig unvorbereitet. „Was?" 

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 15, 2014 ⏰

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