Der unbekannte Vertraute II MrTrixxl FF

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-- Unbedingt die Beschreibung lesen --

Gedankenverloren ließ ich meinen Blick durch das Zimmer schweifen. Nach einiger Zeit blieb er an dem Steckbrief für unsere Abizeitung hängen.

Name: Amanda Griner

Spitzname: Amy

Alter: 17

Wohnort: Dresden

Lieblingsfarbe: grün

Lieblingsessen: Nudeln mit Spinat

Beste Freundin: Samantha

3 Adjektive, die mich beschreiben: nett, freundlich, hilfsbereit

Nachdem ich diesen Brief mehrmals durchgelesen habe, fragte ich mich, ob das wirklich alles gewesen sein kann. Sind das tatsächlich die Dinge, die mich ausmachen? Seit 2 Monaten habe ich jetzt mein Abi, die meisten Leute habe ich seitdem nicht mehr gesehen. Sollte das in diesem Steckbrief wirklich alles sein, was meine ehemaligen Mitschüler später über mich lesen werden? Niemand wird sich wirklich an mich erinnern. Ich war nie sonderlich auffällig, meistens versteckte ich mich in der hintersten Reihe der Klasse und verhielt mich still. Ich war nicht unbeliebt, aber eben auch nicht beliebt. Ich vermutete das lag daran, dass niemand wirklich von mir Notiz nahm. Keiner kannte mich so wie ich in echt war, mit Ausnahme meiner besten Freundin Samy.

Inzwischen wohnte ich nicht mehr in Dresden. Stattdessen zog ich einen Monat nach Abschluss nach Münster, um dort ein Biologie-Studium anzufangen. Ich entschied mich dazu heute Nachmittag einfach mal raus zu gehen und die Stadt näher zu erkunden.Gleich nach den ersten paar Minuten in der Stadt sah ich einen Jungen, der mein Leben für immer verändern sollte. Er war nicht außergewöhnlich hübsch oder anderswie auffällig, aber irgendetwas zog mich in seinen Bann, ich konnte den Blick nicht von ihm lösen. Er strahlte ein Gefühl der Gelassenheit und Fröhlichkeit aus. Von da an wusste ich, dass ich ihn näher kennen lernen wollte.

Als ich mich dazu entschlossen hatte, zu ihm zu gehen und einfach mal "Hey" zu sagen, versperrte mir ein riesiger Ansturm von Leuten den Weg. Sie liefen kreischend auf ihn zu und ich wusste gar nicht, was los war. Wie schon gesagt, er hatte etwas besonderes an sich, aber deshalb schreiend auf ihn zu zu rennen erschien mir dann doch etwas übertrieben. Ich entschied mich dazu nach Hause zu gehen und ihn einfach zu vergessen.

Ich wohnte zusammen mit Samy in einer WG, was mich die meiste Zeit sehr glücklich machte, denn wer träumt nicht davon mit seiner besten Freundin zusammen zu leben. Manchmal trieb sie mich jedoch gehörig in den Wahnsinn. Sie war absolut chaotisch, sehr laut, aufgedreht und nahm nie ein Blatt vor den Mund. Sie war der völlige Kontrast zu mir. Sie studierte Modedesign und war ein totaler Freigeist. Den Kontakt zu ihren Eltern hatte sie auf ein Minimum reduziert.Sie wollten immer, dass sie Medizin studierte, was mit Samys Plänen jedoch gar nicht übereinstimmte.

Als ich an der Wohnungstür angekommen bin, empfing sie mich gleich aufgeregt mit den Worten: "Darling, du glaubst gar nicht was heute in der Uni passiert ist!!!! Ben hat tatsächlich die schüchterne Elsbeth gefragt, ob sie mit ihm ausgehen wolle. Wirklich unbelievable... Ich meine allein schon wie das klingt Ben und Elsbeth". Sie lachte, doch ihr Lachen klang nicht wirklich überzeugend. Samy hatte es nie ausgesprochen, aber jeder wusste, dass sie schon vom ersten Tag an in Ben verliebt war. Sie war übrigens der einzige Mensch, den ich kannte bei dem dieses tussige amerikanisch-deutsch, eben nicht total tussig und albern klang. Sie verkörperte es einfach perfekt. Ich ließ sie weiter reden, ich wusste das brauchte sie, um sich zu beruhigen. "Ihre Outfits sind auch eine Katastrophe. Ich meine oh my gosh diese Tasche allein schon...hat sie das Tier eigenhändig erwürgt, aus dessen Haut sie gemacht ist? Es sieht wirklich so aus. Ich bilde mir sogar ein, dass auf dieser Tasche sogar Blutspritzer drauf sind...." Hin und wieder stieß ich einen empörten Seufzer aus oder schüttelte den Kopf, doch in Wirklichkeit war ich mit meinen Gedanken bei dem Jungen von heute Nachmittag. Er war einfach unfassbar faszinierend. Ich musste mehr über ihn herausfinden. 

"Du Samy...heute ist etwas echt merkwürdiges passiert. Ich war in der Stadt unterwegs und da habe ich auf einmal diesen Jungen gesehen..." "Achja?", sie zog erstaunt die Augenbrauen nach oben, ich erzählte ihr nicht oft etwas über mein Gefühlsleben, deshalb war es für sie wohl eine kleine Attraktion. "Erzähl weiter my Darling, ich will alles wissen, wie sieht er aus? Wie heißt er? Wie alt?" "Naja also ehrlich gesagt...ich weiß weder wie er heißt noch wie alt er ist. Wir haben genau genommen kein einziges Wort miteinander geredet.  Aber er ist echt hübsch, nicht überdurchschnittlich schön, aber er hat etwas ganz besonderes an sich. Ich wollte mal mutig sein und ihn ansprechen. Aber gerade als ich mich dazu durchgerungen habe, ist eine große Menge Leute auf ihn zugestürmt, hauptsächlich Mädels im Alter von 14...merkwürdig oder?"

Samy fing an richtig laut zu lachen, sie hörte gar nicht mehr auf. Ich überlegte schon ob ich den Schal von der Garderobe nehmen sollte und sie damit erwürgen. Ich schaute sie böse an, warum zum Geier lachte sie mich aus? Ausgerechnet dann, wenn ich mich ihr einmal anvertraute. "Es tut mir Leid...es ist nur", sie prustete wieder los, langsam war ich echt genervt von ihr. "Samy, wenn du mir jetzt nicht gleich sagst, was los ist, schubs ich dich aus dem Fenster da hinten!" Sie gluckste noch ein paar Mal, antwortete mir aber endlich: "Kann es sein, dass dieser Junge von dem du redest blond ist und blaue Augen hat. Außerdem um die 23 Jahre alt und Grübchen in der Wange hat?" "Ja genau", stammelte ich "woher weißt du das?" "Such mal auf YouTube nach MrTrixxl und berichte mir dann, ob ich Recht hatte und er es tatsächlich ist."Sie drückte mir noch einen schnellen Kuss auf die Wange und verließ mit den Worten "Ciao Darling, ich muss zur Arbeit" die Wohnung.

Ich schnappte mir meinen Laptop und öffnete YouTube. Als ich MrTrixxl in der Suchliste eingab, erschien als Ergebnis das freundlich grinsende Gesicht von dem Jungen von heute Nachmittag. Zum einen war ich unheimlich glücklich ihn gefunden zu haben, zum anderen wusste ich, dass dadurch meine Chancen ihn näher kennen zu lernen bei 0 lagen. Ich klickte auf das erste Video.