Letters

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Yay, ich bin wieder daaaa. *Konfettiregen*. 40 Tage Handyfasten sind schon lange. Und das mit dem Valentinstagsspecial wurde auch nichts... Naja, jetzt suchte ich wieder täglich YouTube und Whatsapp setzt mich unter Druck. Das hier sollte eigentlich ein Oster OS sein ... Vielleicht schaff ichs ja, noch im April zu Uploaden. #Fail

Lucys P.O.V.

"Haptschü." Mein Nieser durchbrach die Stille wie ein Pistolenschuss. Sofort ruhten zwei in der Dunkelheit matt glänzenden Augenpaare auf mir. Und ein drittes. Die eiskalte Jungfrau hatte sich nun gänzlich zu uns umgedreht und der Eishauch traf mich mit voller Wucht. Ich zitterte. So viel zu unserem Plan uns vorsichtig anzuschleichen und die Quelle ausfindig zu machen. "Sorry", flüsterte ich und zog unauffällig die Nase hoch. George reichte mir mit behandschuhten Händen ein Taschentuch. Lockwoods schlanke Gestalt hatte sich wieder der Erscheinung zugewandt, mit gezücktem Degen stand er am Rande unseres Bannkreises.

Wir standen am Fuße der Treppe der Temple Street Nummer 1 und beobachteten die Erscheinung die sich am oberen Treppenabsatz kurz nach Mitternacht materialisiert hatte. Lady Blunt war der Grund für unseren Besuch, wenn auch kein recht ansehnlicher. Ihre leicht durchsichtige Gestalt war von war von waberndem Geisternebel umgeben, der aber nicht die grausigen Details verbarg. Ihre linke Wange war seltsam eingedellt, wie als hätte man ihr mit einem soliden Gegenstand ins Gesicht geschlagen. Ihr Körper befand sich in unterschiedlichen Stadien der Verwesung, ein paar Rippen lugten unter den zerfetzten Überresten ihres viktorianischen Abendkleides hervor, der rechte Fuß fehlte gänzlich und ihre Hände wirkten seltsam angenagt. Alles in allem erinnerte sie mich stark an Emily aus Tim Burtons Corpse Bride, nur der Schleier fehlte.

Meine Nase kitzelte und ich versuchte erneut den Drang zu unterdrücken... und scheiterte kläglich. "Ha-tschomm." Ich vergrub mein Gesicht in meiner Armbeuge und fummelte anschließend Georges Tempo mit klammen Händen aus meiner Anoraktasche hervor. Lady Blunt schwebte die Treppe herunter. "Alles okay, Luce? Oder sollen wir abbrechen? Weil jetzt kommt der entscheidende Punkt, wir müssen die Quelle ausfindig machen", flüsterte Lockwood angestrengt in die eisige Stille, ohne den Blick von der Erscheinung abzuwenden.

"Alles okay. George, wo könnte sich die Quelle befinden?", flüsterte ich und versuchte trotz des starken Miasmas möglichst unbeschwert zu klingen. Vergeblich.

"Also, die nette Lady hier wurde ja von ihrem Liebhaber niedergeschlagen, als er herausfand, dass sie eine Tochter hat. Tja, und das ganze passierte vor den Augen ihrer Tochter. Muss ein klasse Typ gewesen sein, so sauer wie Blunt ist."

Meinem "Hatsche-püh" folgte ein "verdammt" (ich), ein "och komm schon" (George) und ein lauter Atemzug (Lockwood) und eine Attacke auf unseren Eisenkreis (Lady Blunt). Wir verharrten angespannt und mit Gezückten Degen, als sich die Erscheinung auf uns stürzte und promt zurückwich, als sie auf die Ketten des Schutzkreises traf. Trotzdem warf mich die Wucht ihres Aufpralls genauso weit zurück wie sie und plötzlich fand ich mich außerhalb des Kreises auf dem Hintern sitzend wieder. Ich nieste.

Lucys P.O.V.

"Nein Lucy, das hat keinen Wert. Du bleibst hier. Ich erinnere dich ja nur ungern an gestern, aber-"

"Ist das euer verdammter Ernst?" Ihr lasst mich einfach hier sitzen und geht alleine den Fall lösen?" Ich saß auf der Couch, in zwei Decken gewickelt, und starrte Lockwood und George vor Wut kochend an.
Ersterer hatte mir gerade eröffnet, dass die beiden heute Nacht alleine losziehen wollten. Ohne mich. Und ohne Holly. Diese hatte sich gerade ins Büro verdrückt um nicht an unserer hitzigen Diskussion teilnehmen zu müssen.

"Du bist einfach zu krank Lucy. Ruh' dich heute Nacht aus, dann bist du wahrscheinlich morgen wieder fit. Und Holly ist ja auch da."

Ich verbiss mir einen unbedachten Kommentar über Holly und ihre Agentenqualitäten. Ihr seid jetzt verdammt nochmal Kollegen. Und Freundinnen. Und es stimmte auch irgendwie. Der Fall in Aldbury Castle hatte uns zusammengeschweißt. Nicht mehr die kühle Akzeptanz, sondern ein kollegiales, ja fast freundschaftliches Verhältnis 'verband' uns. Auch wenn sie mich immer noch ab und an zur Weißglut trieb.

Lockwood&Co. One-ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt