Ich starrte aus dem Fenster. Die Dunkelheit der Nacht verschlank mal wieder mein Zimmer und das Licht des Mondes, färbte alles in eine bleiche, unheimliche und dennoch wunderschöne Farbe. Meine Haut wirkte im Mondlicht weiß und meine bunten Haare leuchteten förmlich. Ich atmete einmal tief durch und ließ mich dann ins Kissen fallen. „Mir ist so langweilig.", hauchte ich und sah an die Decke. Ich kann nicht schlafen und werde es wohl auch nie mehr können. Seit ich fünf Jahre alt war, konnte ich nun nicht mehr schlafen. In den ersten Monaten hatte ich immer wieder Wahnvorstellungen, dass ein Mann ohne Gesicht und weißer Haut in meinem Zimmer stände und mich beobachtete. Aber das hatte ich mir wahrscheinlich immer nur eigebildet. Man brauchte ja eigentlich Schlaf, sonst wurde man vollkommen verrückt. Ich war wahrscheinlich auch kurz davor, hatte es dann aber irgendwie geschafft, dem zu entkommen.
Ich stand auf und ging zu meinem Schreibtisch. Nur rumliegen nütze ja eh niemanden. Ich setzte mich auf meinen Drehstuhl und nahm mir einen Stift. Ich tippte mit dem Stift auf meinen Lippen rum, bis ich eine Idee hatte, was ich zeichnen sollte. Ich setzte den Stift an und zog einen Strich nach dem Anderen über mein Blatt. Als es dann die gewünschte Form angenommen hatte, sprang mir ein zerbrechendes Herz förmlich entgegen. Sieht schön aus. Flüsterte eine Stimme aus meinem Kopf mir zu. Sie saß da schon, seit ich nicht mehr schlafen konnte. Meist raunte sie nur darüber, wen sie alles töten würde, wenn sie an meiner Stelle wäre, aber ich ignorierte es gekonnt. Sie nervte mich meist nur und redete über Dinge, die ich eh nie tun könnte. Ach kannst du nicht? Versuchs doch mal! Raunte die Stimme, aber ich zeichnete einfach noch so nen seltsames Herz und bekam nichts mehr von ihrem Gerede mit.
Ein Junge neben mir klopfte mir am Kopf. „Hallo ist da jemand drinnen?!", rief er und grinste frech. Alle um mich herum lachten. Der Arsch neben mir, war unser Klassenclown und hielt es für sehr lustig, mich mit sowas zu nerven, wenn ich zeichnete. „Ja und er möchte nicht gestört werden!", erwiderte ich und lächelte ihn an. „Könntest du dann bitte gehen?", fragte ich im höflichen Tonfall und lächelte süß. „Ach! Bei dir macht sowas keinen Spaß!", meckert er rum und ging zu seinem Platz. Ich starrte auf den Stundenplan. Latein! Na toll! Das kann ja wieder was werden! Töte euren Lehrer doch! Könntest du einmal nicht nerven? Nö! „Salvete!", ertönte es vom Lateinlehrer der vorne stand. „Salve, magister!", erwiderte die Klasse zu Begrüßung. Ich hörte dem Unterricht nicht zu, da ich das Thema eh schon in und auswendig kannte. Stattdessen zeichnete ich wieder solche scheiß Herzen. Ich wusste überhaupt nicht, wieso ich welche zeichnete, aber ich tat es. Dieses Mal zersprang es in hundert Scherben und eisiger Nebel umhüllte es. „Miss Raven, könnten sie mir bitte sagen, was Lupus est excitavit heißt?", fragte der Lehrer, der wohl dachte, ich könnte das Thema nicht und hörte dennoch nicht zu. Ich sah auf. „Der Wolf ist erwacht!", sagte ich mit einem Lächeln im Gesicht und erhielt ein Nicken vom Lehrer. Der Rest des Schultages lief normal. Ich wurde ignoriert und ich hielt mich von allen fern. Ja das war mein Verständnis für normal.Ich war eben eine Außenseiterin.
Ich lief von der Schule zurück nachhause. Zwischendurch kam ich am Kiosk vorbei und holte mir ein Eis. Ein lächeln lag auf meinen Lippen, da sie mein Lieblingseis hatten und ich eigentlich fasst immer in der Öffentlichkeit lächelte. Ich ließ den Wind leicht durch meine Haare strichen und genoss die Sonne auf meiner Haut. Plötzlich packte eine Hand meinen Arm und zog mich in eine Gasse, wobei das Eis runter fiel. „Hey was soll das?!?", schrie ich meinen Gegenüber an. Ich sah ihm ins Gesicht und merkte, dass es Max aus der Parallelklasse war. Neben ihm standen seine Kumpel Alex und John. Ich starrte sie aus festen Augen an. „Was wollte ihr?!", schrie ich Max an der mich fest an die Wand drückte. „Das weißt du ganz genau.", flüsterte er und kam mir näher. Ich versuchte ihn weg zu drücken. Töte ihn! Nein ich konnte ihn doch nicht töten. Bei dem was er grade tut, kannst du das sehr wohl! Ich schüttle meinen Kopf. „Max lass mich los!", schrie ich ihn an und versuchte mich loszureißen, aber seine Kumpel hielten mich fest. „Das wird Spaß machen!", sagte Max und glitt mit seiner Hand langsam nach unten und unter meinen Hoodie. „Lass mich los!!!", schrie ich laut und trat um mich. TÖTE IHN!!! Tränen kullerten meine Wangen hinab. „Bitte lass mich los.", flüsterte ich, doch er lachte nur und begann meinen Hoodie auszuziehen. TÖTE IHN!!! Schrie die Stimme in meinen Kopf. Meine Adern pulsierten und ohne das ich es merkte, begann ich zuckersüß zu lächeln. Er hatte mir den Hoodie schon zur Hälfte ausgezogen, ich blickte aber auf. „Wann hast du das letzte Mal geschlafen?", fragte ich Max und sah ihm in die Augen. Er stoppte in seine Bewegung. „Für so eine Situation ist das echt ne seltsame Frage!", lachte er. „Wann?", fragte ich erneut. „Natürlich letzte Nacht!", sagte er laut lachend. „Ich hab nicht mehr geschlafen, seit ich fünf Jahre alt war.", flüsterte ich leise und lächelte zuckersüß. „Tolle Lüge! Wenn du das wirklich tun würdest, wärst du schon tot!", rief er lachend. Ich sah ihn an. TÖTE IHN ENDLICH!!! Schrie die Stimme. Von einer Sekunde auf die andere, stieß ich Alex und John weg. Ich zückte ein Messer, welches ich jeden Morgen automatisch einpackte und ging damit auf Max zu. Er starrte mich geschockt an. „Du willst mich doch verarschen oder?!?", schrie er geschockt und starrte das Messer in meiner Hand an. Ich lächelte zuckersüß und ging immer weiter auf ihn zu. Er wisch zurück, bis er gegen die Wand prallte. „Lass mich in Ruhe!", schrie er und sah mich geschockt an. Er versuchte zu flüchten, doch ich hielt ihn mit der anderen Hand fest. Ich beugte mich zu ihm vor und hielt ihm das Messer an die Brust. Seine Kumpel konnten sich vor Schock nicht bewegen und Max drückte sich nur geschockt an die Wand. Töten ihn!!! Ich hielt ihm das Messer noch stärker an die Brust. „Bin ich süß?", fragte ich ihn. "Du Bist ein Monster!!!", schrie er. Töte ihn endlich!!! Ich beugte mich noch weiter vor, so dass ich neben seinem Ohr war. „Falsche Antwort.", flüsterte ich und rammte ihn mit voller Wuscht das Messer in die Brust. ENDLICH WIRD ER STERBEN!!! Lachte die Stimme hysterisch. Max schrie laut auf und versuchte das Messer aus seiner Brust zu drücken, auch wenn es ihm nichts brachte. Ich zog das Messer aus seiner Brust und ließ ihn zusammensacken. Weiter interessierte ich mich nicht für ihn.
Seine Kumpel schrien und versuchten wegzurennen. Töte sie und mach schnell! Ich will endlich ihr Blut sehen! Ich holte sie schnell ein, bevor sie aus der Gasse konnten und jemand ihre Schreie hätte hören können. Den einem packte ich an der Hand und den Anderen hielt ich ein Messer an die Kehle, weshalb zumindest der eine nicht so leicht wegkonnte. Der Andere befreite sich aus meinem Griff. Ich ignorierte ihn einfach. Er könnte uns verraten! Egal. Ich richtete meinen Blick auf den Anderen und beugte mich zu seinem Ohr. „Bin ich süß?", fragte ich und sah ihn mit einem süßen Lächeln an. „Nein!", schrie er und versuchte sich loszureißen. „Falsche Antwort!", sagte ich, drehte ihn um und rammte ihn das Messer in sein Herz. Ich starrte ihn an. Er schrie laut und sackte langsam zusammen. Ich starrte ihn einfach nur mit einem Lächeln an. Was ist mit dem Anderen? Er wird uns verraten! Ich lächelte und ging durch die Gasse. Hörst du mir überhaupt zu?!? Schrie mich die Stimme an. Ich ignoriere sie und lief durch die Gassen. Dann nahm mich mir nochmal das Messer und malte mit dem Messer ein Herz an die Wand und darunter die Frage: Bin ich süß?
Oh ja Sweet Heart! Das bist du und jeder der das nicht sieht soll sterben! „Sweet Heart!", flüsterte ich leise lachend und lächelte süß. Hinter die Frage zeichnete ich noch eine Art Unterschrift.
-Sweet Heart♥
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Sweet Heart
FanfictionRaven wirkt wie ein normales Mädchen. Sie geht zur Schule, hat gute Eltern und schreibt immer gute Noten. Sie hat zwar nicht wirklich Freunde, aber das stört sie nicht. Sie lächelt immer jeden an, den sie begegnet und scheint immer glücklich. Es gib...