Kapitel 10

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Ich ging in Richtung Ausgang, als ich von einer Stimme aufgehalten wurde.

„Trace!", rief diese Stimme. Ich drehte mich um und sah in braune Augen.

„Hey Teddy.", sagte ich monoton. Er sah mich kurz an, dann fragte er belustigt:

„Macht es dir Spaß, dir Spitznamen auszudenken oder kannst du dir unsere Namen nur nicht merken?"

„Ich weiß, dass du Liam heißt und dass der Lockenkopf Harry ist, aber ich finde Teddy und Curly einfach passender." Er lachte leicht.

„Tut mirübrigens Leid, wegen Harry. Der ist es nicht gewöhnt, dass ein Mädchen ihn nicht anbetet."

„Dann sollte er sich schleunigst daran gewöhnen, das ist nämlich nervig."

„Du kannst es ihm ja beibringen.", sagte er jetzt grinsend. Dabei bildeten sich kleine Fältchen neben seinen Augen.

„Und wie soll ich das bitte machen?", fragte ich verwirrt.

„Du lässt dich von uns nach Hause bringen und lernst uns besser kennen, die anderen, vor allem Louis, fänden das auch toll." Ich sah ihn forschend an. Ich glaubte ihm nicht, mich wollte niemand bei sich haben. Andererseits hatten sowohl mein Vater, als auch Michelle und Alice gesagt, sie würden sich freuen, dass ich bei ihnen war.

„Ich muss aber noch einkaufen, bevor ich nach Hause fahre.", sagte ich und verwünschte mich, wieso hatte ich das denn gesagt? Ich wollte doch gar nicht mit denen fahren.

„Dann machen wir das zusammen!", meinte er freudig.

„Und was ist, wenn euch jemand erkennt?", fragte ich ihn. Er sah mich prüfend an.

„Kennst du uns eigentlich?", fragt er dann.

„Naja, ich hab euch heute zumersten Mal gesehen und zufälligerweise gerade gestern zum ersten Mal ein Lied von euch gehört, was mir allerdings erst eben gerade aufgefallen ist. Also nein, ich glaube nicht, dass ich euch kenne." Er lachte wieder.

„Du hast zufällig ein Lied von uns gehört?", fragte er nach.

„Ja, ich hab mich durch YouTube geklickt.", meinte ich erklärend.

„Na dann, würdest du uns die Ehre erweisen, mit uns einkaufen zu fahren?", fragte er übertrieben höflich, woraufhin sich ein kleines Lächeln auf meine Lippen legte.

„Ja, ich erweise euch die Ehre. Aber nur weil die anderen vier Typen sich gerade die Nase an den Autofenstern plattdrücken." Er guckte zur Seite zu dem Auto, in dem die Jungs uns wirklich anstarrten, dann lachte er wieder.

„Wenn ich die Dame bitten dürfte." Er wa rwieder übertreiben höflich und hielt mir seinen Arm hin. Ich warf meine Haare elegant nach hinten, setzte einen arroganten Blick auf und nahm seinen Arm. Auf halben Weg schubste ich ihn dann leicht, sodass er zur Seite taumelte und mich gespielt sauer ansah. Ich grinste bloß leicht und sagte:

„Ich bin unberechenbar." Dann stiegen wir zu den anderen ins Auto.

„Hey Trace!", sagte plötzlich eine Stimme von weiter vorne.

„Oh, hallo Paul!", antwortete ich mit einem leichten Lächeln, was ich auch sofort zurückbekam.

„Habe ich das richtig verstanden, dass du noch einkaufen gehst?"

„Ja genau, wir haben fast nichts mehr im Kühlschrank.", antwortete ich.

„Was würde Simon nur ohne dich machen?", fragte Louis.

„Das will ich lieber gar nicht wissen.", meinte ich nur, woraufhin alle lachten, nur ich wieder nicht.

„Wieso lachst du eigentlich nicht, sondern guckst immer so kalt?", fragte Zayn mich jetzt und deutete auf meine eisblauen Augen.

„Private Probleme. Ich habe schon lange nicht mehr gelacht.", meinte ich nur knapp. Ich wurde schon wieder kälter.

„Ist das nicht schrecklich, ohne zu lachen?", fragte Niall mich erschüttert.

„Wenn man keinen Grund hat, zu lachen, ist es ganz einfach.", sagte ich kühl. Verdammt, ich sollte meine Klappe halten, sonst könnte ich ihnen gleich alles erzählen. Die sollten sich um ihre eigenen Probleme kümmern.

In diesem Moment hielt Paul vor einem Supermarkt an und ich nahm mir meine Tasche und wollte aussteigen. Ich drehte mich noch einmal zu den Jungs um, die mich geschockt, nachdenklich und traurig ansahen.

„Sorry, aber ich bin nun einmal so kalt." Mit diesen Worten verließ ich das Auto und schloss die Tür. Als ich einmal um das Auto herumgegangen war, warf ich noch einen kurzen Blick durch die Fenster. Die Jungs sahen mich immer noch genauso an.

Ich schluckte kurz, konnte es aber nicht mehr aufhalten. Meine Gesichtszüge entgleisten mir und ich wusste, dass mein Gesichtsausdruck schrecklich war, ich sah ihn schwach gespiegelt in der Fensterscheibe.

Ich hatte ihn oft genug im Spiegel gesehen, wenn kein anderer da war, wenn ich unbeobachtet war. Doch jetzt zeigte ich ihn fremde Menschen. Was tat ich denn hier?!

Ich bekam mich wieder in den Griff, warf den Jungs noch einen eiskalten Killerblick zu, drehte mich um, warf meine Haare über meine Schulter und ging weg.


Gotta be you [One Direction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt