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~ Diyar ~

Am nächsten frühen Morgen klopfte es an der Tür und Dayê öffnete sie.
Bav und Azad kamen herein, doch schauten uns nicht an.

"Wieso seid ihr schon da?", fragte ich geschockt.

"Der Krieg hat doch nicht schon aufgehört?", fragte auch Dayê unter Schock.

"Er hat nie begonnen"; sagte Azad und legte seine Sachen ab.

"Wie er hat nie begonnen?".

"Er hat nicht begonnen! Die Sterne sind nicht gekommen", sagte Azad und regte sich auf.

"Die haben sie doch nicht mehr alle? Wieso rufen sie euch dann zum Krieg?", fragte Dayê.

Bav, jedoch saß stillschweigend in einer Ecke auf dem Sofa.

"Wo ist Mikail? Holt er etwa das Gepäck aus dem Auto?", fragte ich.

Bav und Azad schauten sich an, aber sagten nichts.

"Cihan, wo ist Mikail?", fragte Dayê.

Bav fing an in Tränen auszubrechen und ich hoffte, es war nicht so wie ich dachte.

"Cihan wieso fängst du an zu weinen? Wo ist Mikail?".

Zilan und ich schauten uns fragend an.

"Mikail ist tot", sagte ich und ließ ebenso Tränen fallen.

"N nein", sprang Azad ein und ich war so froh darüber, dass er es nicht bestätigte.

"Aber wo ist er?", fragte Zilan.

"Er ist verschwunden", sagte Azad.

"Wie er ist verschwunden?", rastete ich schon fast aus.

"Was?", fragte Dayê und ihr wurde schwindelig.

"Aber aber. Aber du hast gesagt, der Krieg hat nicht begonnen!", sagte ich schreiend.

"Die Sterne haben uns eine Falle gestellt. Sie haben eine Bombe platzen lassen. Seitdem ist Mikail verschwunden", sagte Azad und ich konnte meinen Ohren nicht trauen.

"W wieso seid ihr dann hier? Wieso sucht ihr nicht nach ihm?", fragte Zilan.

"Haben wir, aber er war nirgendwo. Es gibt immer noch welche, die dort die Vermissten suchen".

"Mikail!!!", fing Dayê an zu weinen.

"Er lebt nicht mehr!", fuhr sie fort.

"Xaltî! Was sagst du?! Noch haben wir nicht seine Leiche gefunden!", schrie Azad sie an.

"Wo ist er dann seit Tagen?! Wo soll er diese Tage überlebt haben?!".

"M Mikail", sagte ich und rannte die Tür raus.

Azad rannte mir hinterher. Und als ich draußen nicht mehr konnte, packte er mich auf seine Schulter.

"Lass mich! Ich muss Mikail suchen!", sagte ich und zappelte rum.

Bitte Allah. Bitte nicht jetzt auch noch er. Berzans Schmerz hat sich noch nicht reduziert. Ein weiterer Schmerz, wäre unmöglich.

Nachdem wir uns alle beruhigt hatten, schaffte es endlich Bav auch ein Wort herauszubekommen.

"Mikail. Wo bist du?", fragte er leise.

"Ja Cihan wo ist er? Ich habe dir meinen Sohn anvertraut", sagte Dayê.

"Xaltî, siehst du denn nicht? Er ist völlig fertig. Was kann er außerdem dafür? Es ist die Schuld der Sterne!", sagte Azad.

So vergingen ganze drei Wochen und wir hatten dennoch kein Zeichen von Mikail. Ob er lebte? Ob er tot war?

Stern gegen SonneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt