Dean
Niemals werde ich brechen. Ich werde bis zu meinem letzten Atemzug weiterkämpfen. Diese Wunden auf meiner Seele... Diese Wunden in meinem Herzen... Sie werden niemals heilen. Sie werden wie Narben auf der Haut sein. Sie werden ab und an jucken und ich werde es ertragen müssen.
Angst wird mich zu Fall bringen. Ich werde niemals Angst zeigen. Ich werde mit jedem Tropfen Blut gegen meine Angst ankämpfen. Und egal was unter der Oberfläche lauert, ich werde es bekämpfen, so wie ich es seit meiner Kindheit tue.
Der Druck, die Last auf meinen Schultern ist so unendlich gross. Ich werde eines Tages von dieser Last erdrückt werden. Ich werde eines Tages unter dieser Last sterben. Doch ich lenke mich ab, ich lasse nicht zu das es mich zerdrückt. Denn ich werde nicht brechen. Niemand wird mich brechen. Ich werde stark sein. Für meinen Bruder. Für die Menschen. Für mich.
Es quält mich zu sehen was aus mir geworden ist. Es quält mich zu sehen, dass ich meinen Bruder damit hinein gezogen habe. Ich werde es irgendwann wieder gut machen. Doch das ist unser Familienauftrag. Menschen schützen, das Böse Jagen. Wir sind nicht alleine, aber manchmal komme ich mir so vor. Als wenn wir alleine gegen den Rest der Welt kämpfen müssen.
Wir müssen alle in Sicherheit bringen. Wir können nicht wegsehen. Wir werden das Böse suchen, es finden, es jagen und töten. Wir werden niemals aufgeben. Nichts wird uns brechen. Nichts kann uns aufhalten. Wir werden bis zum letzten Atemzug kämpfen.
Da ist etwas in mir. Es verzehrt sich nach meinem Hass. Es verzehrt sich nach meiner Wut. Es ist wie ein jucken auf der Haut, das nicht aufhören will. Es labt sich an meiner Angst und versucht mich runter zu drücken. Mich klein zu machen. Mich zu ersticken.
Ich blicke in den spiegel und erblicke einen Fremden. Was ist aus mir geworden. Wer bin ich nur? Wer war ich mal? Was werde ich sein? Es quält mich. Es quält mich so sehr, doch ich werde es ertragen. Die Wunden in meinem Herzen werden niemals heilen. Die Wunden in meiner Seele werden nur noch tiefer werden.
Komme ich in den Himmel? Lassen die mich rein? Nach allem was ich getan habe? Ich habe schreckliche Dinge gesehen. Ich habe schreckliche Dinge begangen um zu überleben. Ich habe die Welt von schrecklichen Dingen befreit. Doch werde ich für diese Tat in den Himmel kommen, wenn ich sterbe?
Diese Angst begleitet mich. Tag ein Tag aus. Schon früher habe ich so empfunden. Schon früher habe ich mir meine Gedanken gemacht. Verwehre ich durch mein Egoistisches Handeln auch meinem Bruder den Himmel? Habe ich meinen Bruder ebenso wie mich verdammt? Bin ich schuld daran?
Ich spüre wie etwas unter der Oberfläche kratzt. Es quält mich tagein tagaus. Es hört nicht auf, diese Schuldgefühle. Dieses Selbstmitleid. Ich war nicht derjenige, der sich für dieses Leben entschieden hat. Ich wurde so erzogen. Ich hatte zu gehorchen und irgendwann war es mir gleichgültig.
Ich war so fasziniert. Geblendet von der Rachelust meines Vaters. Getrieben davon den Tod unserer Mutter zu rächen. Es hatte mich wie ein Virus infiziert. Seine Rache war auf mich über gegangen. Ich kannte keine Kindheit mehr. Es herrschte nur noch Krieg.
Angst wird Dich zu Fall bringen. Also bewältige Deine Angst. Härte Dich ab. Lass nicht zu das es dich unterkriegt. Lass Dich nicht unterkriegen. Lass Dich nicht brechen. Lass nicht zu das Du schwach wirst. Nichts wird Dich runter ziehen. Egal wie schwer die Last auf Deinen Schultern auch sein wird. Lass nicht zu, dass sie Dich erdrückt.
Werde ich jemals zu mir selbst zurückfinden? Da ist etwas in mir. Etwas das an der Oberfläche kratzt. Etwas das hinaus brechen will. Etwas das frei sein will. Doch ich werde niemals Frei sein. Ich werde dieses Leben bis zum Schluss führen. Bis zu meinem letzten Atemzug. Bis zum letzten Blutstropfen.
Verzehrend. Sehnsüchtig. Mit dem Blick nach vorne und niemals zurück. Die Selbstbeherrschung, die ich aufbringen muss. Kontrollierend. Keine Schwäche zeigend. Keine Angst. Immer weiter. Immer vorwärts. Tapferer kleiner Soldat.
Ich blicke in den Himmel. Vielleicht werden sie die Guten Taten sehen und diese werden die Schlechten aufwiegen? Immerhin haben wir viele Retten können, wenn auch nicht Alle. Und damit werde ich leben müssen. Denn Angst und Selbstzweifel werden mich nur zu Fall bringen.
Niemals werde ich brechen. Niemals werde ich aufgeben zu kämpfen. Bis zu meinem letzten Atemzug. Niemals werde ich unterzukriegen sein. Lass mich niemals brechen. Bleib immer an meiner Seite. Du und ich. Gemeinsam gegen den Rest der Welt. Nichts kann uns brechen.
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Never break me Down
Short StoryShortcut aus der Sicht von Dean Winchester. Am Ende will man nur stark genug sein. Stark genug um die Menschen zu beschützen, die man liebt. Doch zu welchem Preis? Tauchen wir ein in die Gedankengänge von Dean Winchester um dies heraus zu finden. *...