*Samu*
Die Haustüre wird geöffnet und leise wieder geschlossen. Das muss mein Engel sein, ich gehe ihr entgegen. Im Flur zieht sie gerade Jacke und Schuhe aus, ich laufe zu ihr schlinge mit den Worten „Hallo mein Engel.“, meine Arme von hinten um sie. Mit ihrer Reaktion habe ich allerdings nicht gerechnet, sie erschrickt sich fürchterlich. Was bin ich nur für ein Idiot, sie hat sicher nicht damit gerechnet, dass ich schon zu Hause bin. Langsam dreht sie sich in meinen Armen um, ihr Körper zittert leicht. Ich hauche ihr einen Kuss auf die Lippen und flüstere schon fast „Es tut mir leid mein Engel, ich wollte dich nicht so erschrecken.“
„Schon gut. Wieso bist du schon hier, ich dachte du wärst noch im Studio.“, sagt sie lächelnd zu mir. Ich nehme sie an der Hand und führe sie ins Wohnzimmer, anstatt etwas zu sagen. Sie folgt mir schweigend, beim Sofa angelangt setze ich mich und ziehe Karina auf meinen Schoss. Fest schlingen sich meine Arme um sie, mein Gesicht vergrabe ich in ihrer Halsbeuge, atme ihren herrlichen Duft ein. Jetzt geht es mir schon besser, geduldig wartet sie, bis ich so weit bin und von alleine anfange zu reden. Karina hat mich im Flur bereits mit dem gewissen Blick angesehen, da sie gemerkt hat, dass etwas nicht stimmt. Sie kennt mich einfach gut, setzt mich nicht unter Druck, wartet bis ich von mir aus das Gespräch suche.
Als ich mich genug gefasst habe, erzähle ich ihr detailliert was heute passiert ist. Karina wird ein wenig bleich um die Nase, als ich meine Ex und Mikko erwähne. Ich Ende mit meiner Erzählung an dem Punkt, als ich nach Hause gehe. Mein Engel sagt eine Weile gar nichts, hält mich einfach fest und streichelt mir über den Rücken, bis sie nach einer gefühlten Ewigkeit Worte findet „Das ist ganz schön heftig, du bist sicher völlig durch den Wind mein Schatz. Ich meine er war damals dein Freund, hat dich hintergangen. Gut dass ihr Mikko endlich rausgeworfen habt, ich hoffe er hält sein Wort und kündigt wirklich von selbst. Es ist schön zu sehen, wie ihr Jungs zusammen haltet. Ihr findet sicher einen besseren Manager. Sag mir einfach wenn ich etwas für dich tun kann mein Schatz.“
„Alle was ich im Moment brauche, ist die Nähe zu dir, mehr nicht.“, sage ich wahrheitsgemäss zu ihr, ziehe sie enger an mich, falls das überhaupt noch möglich ist. Mit einer Hand streichelt sie mir über den Rücken und Arm, die andere krault meinen Nacken. Wie ich das liebe, es beruhigt mich und fühlt sich himmlisch an. Ich muss mich zusammenreissen, dass ich hier nicht losschnurre wie eine Katze. Keine Ahnung wie lange wir so engumschlungen da sitzen, aber mein Körper hat sich beruhigt, ich fühle mich wohl und entspannt.
Als sich ihr Magen knurrend zu Wort meldet, lachen wir beide. Ich sage grinsend zu ihr „Komm lass uns etwas Leckeres kochen, nicht das du uns verhungerst.“
Sie nickt zustimmend und wir gehen gemeinsam in die Küche. Ich koche sehr gerne, mit meinem Engel zusammen macht es doppelt so viel Spass. Nach etwa einer halben Stunde, haben wir etwas Wohlschmeckendes gezaubert und setzen uns an den Tisch. Während wir essen schaue ich immer wieder zu Karina, irgendwas beschäftigt sie. Sie bemerkt meinen fragenden Blick, seufzt einmal laut „Samu ich mache mir Sorgen um dich. Das Verhalten von Vivi passt mir gar nicht und da spricht keine Eifersucht aus mir. Wer weiss zu was sie noch fähig ist, ich habe ein ungutes Gefühl bei ihr.“
Mit so etwas habe ich jetzt nicht gerechnet „Du musst dir keine Sorgen machen, mit ihr bin ich durch. Ich habe ihr klipp und klar gesagt, dass ich nichts mehr mit ihr zu tun haben will. Seit unserer Trennung ist sie mir nicht mehr unter die Augen getreten, bis auf heute und das eher ungewollt.“
Karina schaut mich skeptisch an, lässt das Thema aber auf sich beruhen. Mehr als mein Wort kann ich ihr nicht geben, ist sie vielleicht doch ein wenig eifersüchtig. Ich beschliesse nicht weiter darüber nachzudenken und geniesse den gemütlichen Abend mit meinem Engel. Die nächsten drei Tage verlaufen wesentlich besser, wir kommen gut voran im Studio und Mikko hat sein Wort gehalten und die Kündigung eingereicht. So entscheiden wir, heute einen freien Tag einzulegen. Karina weiss noch nichts davon, das wird eine kleine Überraschung für sie werden. Nachdem wir gefrühstückt haben, mache ich mich bereit wie immer. Karina will mir bereits auf Wiedersehen sagen, ich schüttle nur meinen Kopf „Heute nicht mein Engel, wir waren so fleissig und legen einen freien Tag ein.“
Sie strahlt bei meinen Worten regelrecht mit der Sonne um die Wette. Wir besprechen was wir heute alles unternehmen wollen. Am Morgen gehen wir auf Suomelina, essen dort zu Mittag. Danach geht es auf eine Insel, die einen Zoo beherbergt. Da Karina wieder einmal Lust hat tanzen zu gehen, entscheiden wir uns für einen angesagten Club in Helsinki. Nicht das ich nicht gerne tanze, es sieht einfach nur bescheuert aus, wenn ein langes Elend wie ich das Tanzbein schwingt. Aber mit meinem Engel zu tanzen wird sicher Spass machen, das haben wir bis jetzt noch nicht ausprobiert.
Wir gehen nach Hause, essen zu Abend und ruhen uns ein wenig aus. Als es allmählich Zeit wird, ziehen wir uns ausgangstauglich an. Mein Engel trägt eine enge sexy Jeans, mit einem lockeren Oberteil, das einen schönen, aber nicht zu grossen Ausschnitt hat. Mein Kopfkino läuft auf Hochtouren, dafür haben wir sicher nachher noch Zeit, wenn wir wieder zu Hause sind. Ich ziehe mir eine blaue Jeans und dazu den Pulli an, den Karina so mag. Er ist schwarz und leicht transparent.
Der Club scheint sehr voll zu sein, aber ich kenne den Besitzer, so müssen wir draussen nicht in der Schlange warten. Kaum sind wir drinnen und haben unsere Jacken abgegeben, gehen wir auf die gut besuchte Tanzfläche. Zahllose Körper bewegen sich gekonnt zur Musik. Mit meinem Engel zu tanzen macht verdammt viel Spass, sie schwingt ihre Hüften so sexy. Mit ihr vergesse ich all die Leute um uns, geniesse einfach die Musik und lasse mich davon leiten. Nach etwa einer durchtanzten Stunde, entscheiden wir uns etwas zu trinken. Karina entschuldigt sich und geht auf die Toilette.
Nachdem ich etwas zu trinken geholt habe, stehe ich an einem kleinen Stehtischchen, da höre ich eine mir bekannte Stimme „Moi Samu. Was für ein Zufall das du auch hier bist.“
Sie möchte ich jetzt wirklich nicht sehen, so fällt meine Antwort dementsprechend unfreundlich aus „Moi Vivi, Was willst du hier?“
Mit ihrem falschen Lächeln sieht sie mich an „Ich möchte nur tanzen, am liebsten mit dir Samu.“
Ich schüttle den Kopf und werde wütend „Verschwinde ich möchte dich nicht wieder sehen. Du kannst ja Mikko fragen, ob er mit dir tanzt.“
Der Satz hat gesessen, sie sieht mich entsetzt an, will etwas sagen, aber da klopft mir jemand auf die Schulter und ich drehe mich um. Es ist der Besitzer des Clubs, er begrüsst mich freundlich, muss dann aber bald wieder los. Mit der Hoffnung dass sie weg ist, drehe ich mich um. Leider steht sie immer noch da „Verschwinde jetzt endlich, oder ich lasse dich rausschmeissen.“
Endlich hört sie auf mich und geht beleidigt davon. Ich schaue ihr nach bis sie in der Menge verschwunden ist, sicher ist sicher. Erst jetzt merke ich meinen Durst und nehme meine Flasche in die Hand. Doch kurz bevor ich diese an meine Lippen anlegen kann, wird sie mir von jemanden aus der Hand geschlagen. Verwirrt schaue ich Karina an, die jetzt vor mir steht „Was soll das? Wieso schlägst du mir die Flasche aus der Hand? Falls du mich mit Vivi gesehen hast, brauchst du nicht eifersüchtig zu sein, ich habe sie weggeschickt.“
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You're an angel not asking who I'am
Hayran KurguSamu erblickt wundervolle grünbraune Augen, wird es das Schicksal gut mit ihm meinen und sie wieder sehen...