Kapitel 8

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Eine Weile sprach niemand ein Wort, dann ergriff die Prinzessin leise das Wort: „Wow. Ich danke dir für deine Ehrlichkeit, Obi-Wan. Ich wusste nicht, dass man als Jedi so viel aufgibt. Ich hoffe immer noch, dass eure Anwesenheit hier auch zu einer Lösung unseres Problems führt." Sie berührte ihn sachte am Arm und lächelte ihn an. Selbst Tila Efi schien seine Geschichte gerührt zu haben, ihre Augen glitzerten leicht und auch sie sprach ihn an „Du bist ein mutiger junger Mann. Schön, dass die Jedi halten, was sie versprechen." Irritiert starrte Obi-Wan sie an, jedoch sprach sie kein weiteres Wort mehr. Also wandte er sich an Salis: „Prinzessin, ihr habt uns ja aus einem bestimmten Grund her gerufen. Jemand bedroht euch. Habt ihr irgendeine Ahnung wer? Gibt es jemand, der sich eine andere Politik wünscht?" „Nein, es tut mir leid, Obi-Wan. Es gibt eigentlich niemanden der hier etwas zu sagen hätte. Selbst wenn ich nicht in der Lage wäre, mein Amt anzutreten, würde trotzdem Statthalter Sylphe regieren. Das einzige Problem das unser Planet hatte, war die Geldnot vor zwei Jahren, die wir aber dank Iben Oki abwehren konnten. Ansonsten ist alles in Ordnung." Obi-Wan hatte jedoch bedenken: „ Mit allem nötigen Respekt, Prinzessin, aber wie steht es um Euren Türwächter? Nachdem Eure Leibwächterin ja Frau Efi hier ist, wieso braucht Ihr einen zweiten Leibwächter? Was genau ist seine Aufgabe?" Prinzessin Salis errötete „Newo ist ein guter Bekannter von Statthalter Sylphe, der einen Job brauchte. Er steht eigentlich nur vor meiner Tür wenn ich zu Hause bin. Den Rest der Zeit erledigt er Botengänge für den Statthalter soweit ich weiß. Er wird ja von mir nicht gebraucht – ich habe ja Tila bei mir." Die Sicherheitsbeamtin nickte und fügte angespannt hinzu: „Ich kenne Newo schon eine lange Zeit, er hat sich nie etwas zu Schulden kommen lassen – ich bürge für ihn."
Obi-Wan bedankte sich bei beiden und lief los, um seinen Meister zu suchen. Als er an der Küche vorbei kam, erreichte ihn ein himmlischer Duft und er beschloss, kurz hinein zu sehen. Von der Tür aus spitzte er hinein und staunte nicht schlecht: ein riesiges Frühstück stand auf kleinen Wägen bereit. Dort lag Muja-Torte, etwas, das aussah wie Bantha-Bacon und viele weitere, verlockende Sachen. Kurz stand Obi-Wan schmachtend an der Tür, bis ihm ein Schemen auf der anderen Seite des Raumes auffiel. Salis' Türwächter Newo redete leise auf einen der Köche ein. Obi-Wan sah sich Newo das erste Mal genauer an: Er war genauso grpß wie Obi-Wan selber, hatte etwas helleres Haar als er und trug sein Haar schulterlang mit einem schrägen Scheitel. Er war nicht gerade stämmig aber sichtbar gut trainiert. Leise schlich sich Ob-Wan näher, doch er wurde schnell bemerkt und Newo zog den Koch mit hinaus und schloss die Tür hinter sich. Seufzend machte Obi-Wan sich wieder auf den Weg zu seinem Meister.
Diesen fand er oben in der Eingangshalle: „Ah Obi-Wan, da bist du ja! Der Statthalter sagte mir, heute sei Markttag. Was hältst du davon, wenn wir uns noch einmal in der Stadt umhören?" Der Padawan nickte und so spazierten die beiden Jedi los. Die Sonne strahlte vom Himmel und Obi-Wan würde sich liebend gerne seines Umhangs entledigen, traute sich aber nicht. Stattdessen erzählte er Qui-Gon von seiner Begegnung in der Küche und von seinem Gespräch mit Tila und Salis. Qui-Gon blieb unbeeindruckt, gab Obi-Wan aber die Erlaubnis, dort ein bisschen weiter zu forschen und die Prinzessin im Auge zu behalten. Insgeheim freute sich der Junge, dass er so etwas Zeit mit der lieblichen Prinzessin verbringen konnte, wusste aber noch nicht so recht wie er den Türwächter unauffällig beobachten sollte. Jedoch überließ sein Meister es komplett ihm, also schob er diese Überlegungen erst einmal nach hinten. Zudem roch es bereits wieder so lecker nach Essen.
Die Jedi gelangten nach einigen Kreuzungen schließlich auf einem großen Platz, auf dem Unmengen von Ständen standen. Hier drängelten sich Tyganer und einige Außenweltler um die leckeren und nützlichen Dinge zu betrachten. Meister und Padawan vereinbarten einen Treffpunkt und trennten sich. Obi-Wan lief gleich den ersten Gang entlang, während Qui-Gon erst einmal außen herum ging. Als Padawan war Obi-Wan schon weit herumgekommen und hatte vieles gesehen, jedoch war dieser Markt einfach unglaublich. Er konnte das Ende der Stände gar nicht sehen und auch die Sachen, die ausgestellt wurden, waren mannigfaltig. Er kam an Ständen vorbei, die Muja-Saft und ähnliche Spirituosen verkauften, an Verkäufern, die ihr frisch geschlachtetes Fleisch anpriesen und an Obstständen, die über und über mit verschiedenen Früchten gefüllt waren. Eine Veejy-Frucht sprach ihm besonders zu und so kramte er sein Kleingeld zusammen und drängelte sich zum Verkäufer vor. Dabei konnte Obi-Wan immer mehr Fetzen eines Gesprächs auffangen: „Heute...Abend, Treffen bei Stabesdes ....geheim" „ ..Uhrzeit?" „..später. Muss noch die Sachen für...einkaufen." „Ok. Lass dich nicht erwischen" Der andere lachte. Während sein Geld gezählt wurde und der Assistent des Verkäufers die Frucht für ihn öffnete, versuchte Obi-Wan die Urheber dieses Gesprächs zu erkennen. Den ersten fand er schnell, denn der Herr mit dem braunen Hut und der schwarzen Hose sprach nun lauthals mit dem Verkäufer und brachte ihn mit wirren Aussagen durcheinander. „Gottverdammt Higges, zieh ab, ich muss arbeiten!" Obi-Wan hoffte, dass etwas mehr als der Name dieses komischen Typen heraussprang, und als dem Händler etwas Geld herunterfiel, sah Obi-Wan sich im Glück: Er entdeckte eine schmächtige Gestalt mit einem dunkelblauen Mantel und einer bis über die Augen gezogenen Kapuze, die sich nach dem Geld bückte und es dem Obsthändler mit einem gemurmelten „Bitteschön, Gisto." zurück gab. Obi-Wan erkannte die Stimme aus dem belauschten Gespräch wieder und wollte sich die Person genau einprägen. Einen Augenblick später verschwand die Person jedoch aus seinem Blickfeld und da er auf seine Frucht warten musste, konnte er ihr nicht folgen. Obi-Wan ärgerte sich, während er nun mit der Veejy etwas vor dem Stand Stellung bezog und seine Umgebung beobachtete. Statt zwei Spuren hatte er nun nur noch eine, und die füllte sich gerade selber mit Alkohol ab. Angewidert verzog Obi-Wan das Gesicht. Higges spielte bereits das dritte Trinkspiel am Stand nebenan und lallte immer mehr. Nachdenklich knabberte der Padawan an seiner Frucht, während er überlegte, wie er weiter vorgehen sollte. Er beschloss, erst einmal weiter den Stand und die Menge zu beobachten, ob die zweite Gestalt wieder auftauchen würde. Wenn das nicht erfolgreich war, würde er seinen Meister informieren und mit ihm zusammen nach dem ominösen „Stabesdes" suchen, dort wo das Geheimtreffen stattfinden sollte.


Familienbande [A Star Wars Story]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt