Nachgefühlten Stunden in dem engen Auto mit meiner Mutter kamen wirendlich an unserem Ziel an. Mein zu Hause hatte ich seit Ewigkeitennicht mehr gesehen und ehrlich gesagt war ich noch nicht bereit dazu,wieder zurückzukehren. Ich schlug die Autotür hinter mir zu undbetrachtete das Reihenhaus, das im Sonnenuntergang leicht zuschimmern schien. „Komm, drinnen wartet eine warme Suppe auf dich."Mom strich mir aufmunternd über den Rücken und schob mich sanft dieStufen zur Eingangstür hoch. Es war schwer, einen Fuß durch die Türzu setzen, hinter der eine Menge voll Menschen wartete, die dichnicht liebten, wie sie es mit anderen Familienmitgliedern taten. Momging in voller Montur ins Wohnzimmer, während ich noch zögerlichmeinen Mantel ablegte und meine Schuhe auszog. Mit leisen Schrittennäherte ich mich dem Raum, in den auch Mom verschwunden war unddrückte vorsichtig die Tür auf. Dahinter saßen alle der Reihe nachauf dem roten Sofa: Tante Maddy, Glenda, Arista, Charlotte, Nick undCaroline. Mom stand neben ihnen und strich Caroline durch die Haare,die bei meinem Anblick aber sofort auf mich zugestürmt kam und michumarmte. „Gwenny! Endlich bist du wieder da!" Ich schaute auf sieherab und ihre kleinen Kinderaugen funkelten vor Wiedersehensfreude.„Du bist aber groß geworden", flüsterte ich und gab ihr einenkleinen Kuss auf den Kopf. „Gwen", sagte eine leise Stimme vormir. Ich hob meinen Kopf und blickte in die freundlichen grünenAugen meiner Cousine. „Charlotte." Sie strich mir vorsichtig überden Arm, als wüsste sie, wie sehr ich sie verabscheut hatte.Wahrscheinlich wusste sie es. Wie hatte meine Krankheit aus meinernetten Cousine ein zickiges Monster machen können? Ich versuchte sieanzulächeln und sie nahm ihre Hand wieder von mir. Immerhin einAnfang. Nachdem mich alle nett und freundlich begrüßt hatten aßich das erste mal seit 4Monaten mit meiner ganzen Familie wieder zuAbend. Wahrscheinlich wussten sie nicht, dass es für mich in derletzten Zeit fast immer Suppe gegeben hatte in der Psychiatrie, undich deshalb jetzt auch fast nichts hinunter bekam. Sie wussten vielesnicht. Auch nicht, was ich mir alles eingebildet hatte. Anscheinendwar ich immer nur auf alles eifersüchtig gewesen und habe einen Hassauf viele Menschen gehabt, die ich auch beinahe körperlich verletzthabe. Doch was das für einen Hintergrund hatte, wusste nur meineMom. Deshalb fiel es mir auch so schwer, wieder nach Hausezurückzukehren, weil mich einfach niemand wirklich verstand. Dochetwas Gutes hatte der Krankenhausaufenthalt: ich konnte endlichwieder klar denken und die Menschen nach ihrer Persönlichkeitbeurteilen. Was nicht hieß, dass es wieder einfach werden würde...
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Back to Life - Liebe besiegt alles. | ✅
FanfictionZeitreisen und Geister? Alles nur Macht der Einbildung. Gwendolyn muss eines Tages in der Psychiatrie feststellen, dass die ganze Zeitreise- und Liebesgeschichte nur in ihrer Fantasie stattfand. Nun ist sie geheilt von ihrer Krankheit und muss sich...