Familien

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Kapitel 20

Familien

Albus Dumbledore seufzte leise, während er sich in seinen Schreibtischstuhl sinken ließ. Er war gerade erst von seinem Gespräch mit Alex Harrison zurückgekehrt und war, auch wenn er es nicht gerne zugab, verwirrt.

Jedes Mal, wenn er dachte, er hätte Harrison durchschaut, dann belehrte der junge Mann ihn eines Besseren.

Alex Harrison war Dumbledore auch nach fast einem Jahr noch immer ein Rätsel. Er war zwar davon überzeugt, dass Harrison einer von den Guten war, immerhin nannte er Voldemort bei seinem Namen, aber alles andere war ihm noch immer ein Rätsel.

Einen Moment lang konnte er über Scherze lachen, mit Schülern Quidditch spielen und vor aller Augen mit seiner Frau scherzen, aber im nächsten Moment war er dann wie ausgewechselt, hart und kalt.

„Was hast du nur erlebt?", fragte Dumbledore sich gerade, als die Tür zu seinem Büro ohne Vorwarnung aufgerissen wurde und Remus Lupin außer Atem vor ihm stand.

„Todesser. Todesser in Hogsmead!", rief Remus viel zu laut.

Dumbledore überlegte nicht lang, er sprang auf und rannte auch schon die Treppe hinunter, bevor er selbst es überhaupt merkte.

„Sagen Sie den anderen Lehrern Bescheid und bleiben Sie auf jeden Fall in der Schule, gehen Sie auf keinen Fall zurück!", rief er Lupin noch über die Schulter nach.

„Aber Sir, meine Freunde sind..."

Den Rest von Lupins Antwort konnte er nicht mehr hören, da er die Treppe bereits verlassen hatte und Richtung Portal lief.

Seine Gedanken rasten. Was wollte Voldemort in Hogsmead?

War er selbst gekommen um den Angriff zu führen oder hatte er nur einige seiner Anhänger geschickt?

Als Dumbledore Hogsmead endlich erreichte, fiel ihm als erstes die Stille auf. Es war viel zu still für einen Kampf. Als er um die nächste Ecke bog, sah er einen jungen Schüler reglos am Boden liegen. Dumbledore sank neben ihm nieder und seufzte erleichtert. Nicht tot, nur ohnmächtig. Einen Moment lang überlegte er, ob er den ohnmächtigen Jungen aufwecken sollte, entschied sich dann aber dagegen. Der Schüler war augenblicklich nicht in Gefahr und Dumbledore hatte es eilig herauszufinden, was im Dorf geschehen war.

Je näher Dumbledore dem Dorf Inneren kam, desto mehr bewusstlose Menschen lagen auf den Straßen.

„Was ist hier nur passiert?", fragte Dumbledore sich leise. Niemand schien hier wach zu sein, was immer hier passiert war, es hatte das gesamte Dorf in einen tiefen, unnatürlichen Schlaf versetzt.

Dumbledore holte tief los und beeilte sich, zum Pub zu gelangen. Er war überzeugt davon, dass was immer hier passiert war, dort seinen Ursprung fand. Wellen von Magie schienen von dort auszugehen, eine Art von Magie, die selbst Dumbledore noch nie gespürt hatte.

Als er endlich den Dorfplatz erreicht hatte stand er verwirrt vor einem großen Kreis verbrannter Erde. Neugierig beugte er sich vor. Das Gras war tot, jeder Halm, jedes bisschen Moos war schwarz. Dumbledore legte einige Diagnose Zauber über den Kreis, ohne Ergebnis. Dann hörte er Fußgetrappel hinter sich, die Lehrer hatten das Dorf erreicht.

„Merlin, Albus. Was ist hier bloß passiert?!", rief Minerva und starrte ebenfalls auf den toten Kreis.

„Ich weiß es nicht.", sagte Dumbledore schlicht. Seine Lehrer sahen ihn entsetzt und ungläubig an. Diese Antwort hatten sie alle noch nie von ihrem Schulleiter gehört.

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