Aspirin

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Mein Kopf puckterte, als ich mich am nächsten Morgen aufsetzte. Ich wagte es nicht meine Augen zu öffnen, stattdessen presste ich meine geballten Fäuste an die Schläfen und stöhnte einmal kläglich auf.

Klar erinnern an gestern konnte ich mich nicht. Leider. Das Letzte woran ich mich erinnern konnte war ein Keller,  der mich durch eine Menschenmasse führte.

Name? Unbekannt.

Zischend rollte ich mich in Richtung Bettkante. Erst als ich meine Beine aus meiner flauschigen Decke befreite und die Füße auf den Boden setzte, wagte ich meine Lieder zu öffnen. Meine Augen huschten durch den schummrig beleuchteten Raum.

Meine Wohnung. Mein neues Zuhause. Es war leider keine Altbauwohnung, sonder nur eine kleine drei Zimmerbude mit niedrigen Decken in einem Wohnkomplex. Von außen sah der rechteckige Betonblock zwar renovierungsbedürfig aus, aber meine Eltern hatten alles von innen relativ schön, wenn auch minimalistisch einrichten lassen. Wird sich mit der Zeit schob noch ändern, auch wenn es mir gegen den Stich geht, dass ich hier an Land leben werde.

So viel Geld besaßen wir nicht, deshalb waren soziemlich alle Möbel hier aus zweiter oder dritter Hand, aber das störte mich nicht. Warum auch? Solang alles funktionierte und ordentlich aussah war alles ok.

Meine suchenden Augen blieben an einem Rettungsreifen hängen. Tina ist ein Schatz.

Auf meinem Nachtisch lag eine kleine Tablette mit einem Zettel und ein Glas Wasser stand daneben.

"Aspirin für gierige Schluckspechte in ihren Anfängen", las ich murmelnd vor und verdrehte die Augen. Kommentarlos warf ich die Pille ein und trank danach das Wasser in wenigen Zügen aus. Ich fühlte mich so ausgebrannt. Zudem ist mir schwindelig und ein flaues Gefühl umhüllte meinen Magen.

"Morgen Sonnenschein!", rief Tina mit hoher trällernder Stimme, als sie meine Schlafzimmertür lautstark aufschlug. Sofort hallte jeder Ton dröhnend in meinem Kopf nach.

"Nie wieder", nuschelt ich und ließ mich in meine Kissen sinken. Trampelnd kam sie näher. "Was hast du gesagt? Ich hab dich nicht ganz verstanden?", wollte sie gespielt  unschuldig wissen, Tina dachte noch nichtmal daran ihre Stimme zu senken.

"Ich trink nie wieder soviel Mist!", stöhnte ich und wälzte mich hin und her. "Alkohol Liebes. Du meinst Alkohol", verbesserte sie mich, ließ sich auf mein breites Bett fallen und wuschelte mir durch die eh schon verstrubbelten Haare.

Beleidigt schlug ich ihre manikürten Finger weg. "Alles deine Schuld", beschwerte ich mich bei und griff ein Kissen. Mit Schwung schleuderte ich es ihr entgegen,  doch sie find es unbeeindruckt ab.

"Seeu du weißt, dass das nur die Halbe Wahrheit ist."

Ich konnte mir ihren Gesichtsausdruck bildlich vorstellen. Eine Braue hochgezogen,  mich natürlich tadelnd amsehend.

"Was meinst du damit?", brummte ich unter meinen verbleibenden Kissen versteckt, "obwohl ich will es gar nicht wissen. Ich hab dich lieb aber sei still."

Empört schnappte Tina nach Luft, während ich mich frustriert schnaubend aufsetzte.

"Tut mir leid... mein Kopf", seufzte ich und öffnete wieder langsam meine Augen.

"Dein Kater.", korrigierte sie mich wissend ein weiteres Mal, "Schon ok. Was ich eigentlich sagen wollte, war, dass du dir ja von selbst jemanden zum Spaß haben gesucht hast."

Sie warf mir einen Pedoblick zu. Meine Augen jedoch kniffen sich zusammen.

"Wie meinst du das?", verwirrt schüttelte ich meinen Kopf. Mir den Kopf zermaternd dachte ich über gestern nach. Natürlich erinnerte ich mich an einen Typen. Mehrere Typen. Ihre Namen wusste uch nicht mehr und ihre Gesichter waren nur schemenhaft abgespeichert.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 22, 2017 ⏰

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