Es schneite und die Flocken türmten sich auf den Fensterkreuzen auf. In den Öfen prasselten die Feuer und es war angenehm, nicht hinaus ins Freie zu müssen.
Harry hockte am Fenster und sah hinunter auf die schmale Straße, die von vielen Menschen bevölkert war. Geschäftig wuselten sie mit vollen Einkaufstüten zu den verschiedensten Geschäften, um noch in letzter Minute ihre Einkäufe zu erledigen. Überall blinkten Girlanden und Weihnachtsbeleuchtungen und durch einige Lautsprecher schallten Weihnachtslieder.
Es war das 25ste Weihnachten, dass Harry in London bei Richard erlebte.
Der wirtschaftliche Aufschwung hatte im letzten Jahr endlich auch die arbeitende Bevölkerung erreicht und langsam kehrte Wohlstand im Land ein.
"Die Geschichte wiederholt sich eben immer wieder", hatte Louis gesagt. Er fühlte sich in die Nachkriegszeit von 1948 zurückversetzt, obwohl es jetzt das Jahr 2200 war.
Harry fühlte sich wohl.Eine Gestalt huschte über die Straße und erregte Harrys Aufmerksamkeit. Er beugte sich ein wenig vor und sah, dass sie an der Tür des Ladenlokals klopfte und dann im Haus verschwand.
Wenige Augenblicke später, tauchte Louis in Harrys Zimmer auf. Schnee glitzerte in seinem Haar und ein wenig durchgefroren, legte er seine Jacke ab. Zur Begrüßung bekam Harry einen Kuss. "Ist dir nicht langweilig, den ganzen Tag raus auf die Straße zu schauen?", fragte Louis und schüttelte sich die Eiskristalle aus den Haaren. "Ich hoffe ja immernoch, dass sie noch kommen. Immerhin ist Weihnachten und du wirst heute 350 Jahre alt. Das wäre doch ein schöner Anlass für Adam und Eve, uns hier besuchen zu kommen." Bei der Erwähnung seines Alters hatte Louis das Gesicht verzogen: "Erinnere mich bloß nicht daran. 350 ist ja so eine mächtige Zahl, das ist beängstigend." - "Ich liebe dich auch mit 450 Jahren", beschwichtigte Harry und gab seinem Freund einen Kuss. Vorsichtig stricht er ihm über die glatten Hautstellen, die im schwachen Licht der Lampe leicht schimmerten. Sie waren das Einzige, was von der Blutvergiftung übrig geblieben war. "Na das will ich doch hoffen. Komm, lass uns runtergehen, es gibt Weihnachtsessen", schlug Louis vor.
Eine Girlande aus Stechpalmen wand sich um das Treppengeländer. Sie waren gerade auf halbem Weg hinunter, als sich ihnen Liam und Zayn in den Weg stellten. Mit ihren Pullovern und den Weihnachtsmann Mützen, waren sie dem Anlass entsprechend gekleidet. "Moooment! Wo sind eure Pullover?", fragte Zayn und klang dabei wie ein Polizist. Sonderlich ernst zu nehmen, war er in seiner Aufmachung allerdings nicht, zumal seine Piercings und Tattoos nicht mit dem Rentier auf dem Pullover harmonieren wollten.
Louis versuchte sich an Zayn vorbei zu schieben, doch der ließ nicht locker: "Mr Tomlinson, ich habe dir heute Morgen zum Geburtstag NICHT UMSONST einen wunderschönen Pullover geschenkt. Ich verlange, dass du ihn anziehst."
"Zayn, der kratzt und ist hässlich", protestierte Louis. "Dann zieh was drunter" entgegnete Zayn. "Ooch ja ist ja schon gut!" gespielt genervt, warf Louis die Arme in die Luft und gemeinsam mit Harry stapfte er zurück in ihr Schlafzimmer.Auch Harrys Pulli kratzte, dabei trug er ihn gerade mal zwei Minuten. Leider wusste er genau, dass Zayn ihnen in anderen Klamotten den Zutritt zum Ladenlokal/Wohnzimmer nicht gestatten würde, also ließ er ihn an.
Erneut auf der Treppe trafen sie dieses Mal auf Richard. Auch er trug eine Weihnachtsmann Mütze, war ansonsten aber tadellos in einen Tweet Anzug und Pumphosen gekleidet. "Beeilung Jungs, sonst wird das Essen noch kalt. Ich habe gestern extra eure Lieblingssorten aus der Blutbank holen lassen", sagte er und scheuchte Harry und Louis die Treppe hinunter.
Das ehemalige Ladenlokal war in Kerzenlicht getaucht, der große Weihnachtsbaum neben dem Kamin glitzerte und es roch nach Tannennadeln, Zimtstange und Orangen.
Die Sessel waren beiseite gerückt worden, sodass es genug Platz für einen langen Tisch gab. Zayn und Liam saßen schon und auch Lottie, mit Ehemann und Kind war gekommen. Sie lächelte ihnen zu, als sie hereinkamen, doch Harrys Blick war auf die beiden Personen gerichtet, die am Ende der Tafel saßen.
Er trug immernoch Schwarz, hatte sich aber wohl dazu überreden lassen, eine Nikolausmütze aufzsetzen. Sie stand ihm ganz gut, wenngleich er skeptisch dreinsah.
Die Frau trug helle Farben und war aufgestanden.
"Harry! Wie schön, dich wieder zu sehen!", rief Eve und breitete die Arme aus, als Harry um den Tisch herumrannte und Eve strahlend um den Hals fiel. "Eve! Adam! Mit euch hab ich nicht gerechnet!"
"Deine Freunde schon", lachte Adam und Harry drehte sich um, nur um
In vier grinsende Gesichter zu schauen. "Das ist unser Weihnachtsgeschenk an dich", erklärte Louis und strahlte Harry dabei breit an.
Ungläubig schüttele Harry den Kopf und umamte dann auch Adam. "Oh es ist so schön, euch wieder zu sehen. Von wo seid ihr angereist?"
"Nun, bis vor wenigen Wochen waren wir noch im Schwarzwald und eigentlich gar nicht vorgehabt, herzukommen", erklärte Adam "doch dann hatte Eve immer häufiger Träume von London und diesem Haus geträumt...." Richard fügte rasch hinzu: "Das war ich. Ich versuchte, ihr unsere Einladung zukommen zu lassen und wie du sehen kannst, hat es ganz gut funktioniert."Das war ein schönes Weihnachtsgeschenk und Harry bedankte sich bei seinen Freunden mit einer Umarmung. Louis bekam natürlich einen Kuss.
Sie verbrachten einen ruhigen Heiligabend, aßen Plumpudding, den Lottie aus Blut und Stärke gemacht hatte und genossen das Zusammensein. Harry, der zwischen Zayn und Louis saß, fühlte sich zum ersten Mal wieder wie früher, als er noch ein Mensch gewesen war. Zum Nachtisch gab es Blut am Stiel, das man wie ein Eis lutschen konnte. Jeder bekam seine liebste Blutgruppe zu trinken. Lottie und ihre Familie hielten sich an Vanilleeis mit heißen Himbeeren.
Als es auf Mitternacht zuging, erhob sich Louis und ging zur Garderobe. Er nahm seinen und Harrys Mantel vom Haken. "Wollen wir beide noch einen Spaziergang machen?", fragte er und half Harry in die Jacke hinein, dann hielt er die Tür auf und sie traten hinaus auf die Straße.
Schneeflocken flogen ihnen entgegen und wirbelten durch die Nacht. Die Luft war so kalt, dass sie fast in die Lunge schnitt. "Wohin wollen wir denn gehen?", fragte Harry und hakte sich bei Louis unter. "Ich weiß nicht. Lass uns gehen wohin es uns verschlägt", schlug Louis vor, küsste ihn liebevoll und zog ihn an sich. Da sie beide gleich groß waren, konnten sie sich problemlos in die Augen sehen.
"Ich liebe dich, Louis."
"Ich liebe dich auch. Für immer. Und das meine ich wörtlich ", entgegnete Louis und küsste ihn nochmal, dieses Mal jedoch auf die Nasenspitze.
Sie wandten sich um und gingen die verlassene Straße hinunter, bis sie nicht mehr zu sehen waren.Aus dem Ladenlokal blickten ihnen fünf Vampire und drei Menschen hinterher und allen stand ein Lächeln im Gesicht.
-Ende-
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Leute, es ist vorbei!
Ich muss mich ganz ganz herzlich bei euch allen bedanken : ihr habt so toll gevotet, kommentiert und mitgefiebert. Ich hätte mir kein tolleres Publikum wünschen können! Auch gab es einige Follower mehr, was mich natürlich riesig freut!
Danke an euch, ihr seid klasse. Ich denke mittlerweile an euch, wenn ich schreibe, weil ihr ein wichtiger Teil meiner Arbeit geworden seid!Danke danke danke!
Ich freu mich, von euch zu hören und bitte euch (wie immer) um einen Abschlusskommi!
An die Schwarzleser und die "ich-vote-nur-das-letzte-Kapitel-weil-es-mir-sonst-zu-viel-Arbeit-ist-Leser". Bitte votet alle Kapitel, es sei denn ihr fanded sie hundsmiserabel schlecht, aber dann wärt ihr hier wohl nie angekommen.
In jedem Buch steckt Arbeit, die wir als Autoren hier unentgeldlich verrichten. Daher ist es das mindeste, dass ihr uns mit dem Klick aufs Sternchen belohnen könnt.
Es zeigt mir, dass ihr die Arbeit schätzt und nicht einfach so wegkonsumiert
Danke
Ich drück euch!
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Umzug mit Folgen II
FanfictionTeil zwei von Umzug mit Folgen! Das Jahr 2175. Es gab Krieg. Amerika hat gegen Russland gekämpft. England kam durch den Brexit noch ganz gut weg, aber die Menschheit hat sich zurückentwickelt. Sie werden abergläubisch und das ist für die Vampire in...