Kapitel 20 ~ Sorry seems to be the hardest word.

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 Sarah's POV

Nach dem Essen stand Gemma sofort auf und ging in ihr Zimmer. Augenblicklich wurde mein schlechtes Gewissen noch größer. Sie hatte schon immer sehr sensibel darauf reagiert, wenn man ihr etwas verheimlicht hatte.

Sobald auch Harry fertig gegessen hatte, gingen wir die Treppen wieder hoch auf dem Weg zu seinem Zimmer.

Als wir an Gemmas Tür vorbei liefen, blieb ich stehen. Fragend drehte sich Harry zu mir um.

„Ich muss kurz mit ihr reden. Geh du schon mal, ich komm gleich nach.“ Ich schenkte ihm ein beruhigendes Lächeln, welches er erwiderte.

Er hauchte mir einen Kuss auf die Lippen, bevor er sich umdrehte und in seinem Zimmer verschwand.

Unschlüssig blieb ich im Flur stehen, bis ich mich letztendlich traute, leise gegen die Tür zu klopfen. Als nichts ertönte, klopfte ich ein zweites Mal, dieses Mal etwas lauter.

Ich wartete einige Sekunden, doch nichts rührte sich. Vorsichtig öffnete ich die Tür einen Spalt.

„Gemma, bitte. Können wir reden?“

Sie lag auf ihrem Bett und machte nicht den Eindruck, als wolle sie irgendetwas erwidern. Sie starrte einfach weiter stur die Decke an. Seufzend öffnete ich die Tür komplett und trat ein.

„Ich weiß, du willst nicht mit mir reden, aber das musst du auch gar nicht.“ Ich setzte mich auf die Bettkante und schaute sie bittend an. Sie zog eine Augenbraue in die Höhe, was ich als Signal dafür deutete, dass ich fortfahren sollte.

„Erst einmal tut es mir Leid, dass ich dir davon nichts gesagt habe, aber die Sache war ein bisschen komplizierter, als bloß ein kleiner Streit. Zuerst hatte ich gehofft, das legt sich von alleine wieder, deswegen wollte ich dir davon auch nicht am Telefon erzählen. Als es dann aber nach einiger Zeit nicht besser wurde, sondern eher schlimmer, hatte ich nicht mehr den Mut. Ich wollte nicht hinter Harrys Rücken zu seiner großen Schwester rennen und ihr erzählen, was passiert ist.“

Gemma setzte sich auf und hörte mir endlich genauer zu. Erleichtert fuhr ich fort.

„Und als du dann vor ein paar Tagen wieder hier warst, war ich so überrascht und hatte mich so gefreut, dass ich es ganz vergessen hatte. Erst als du Harry erwähnt hattest, fiel es mir wieder ein. Wir hatten nur einen Abend zusammen und den wollte ich einfach nicht zerstören, verstehst du?“ Ich wartete, bis sie nickte.

„Es war falsch von mir, das weiß ich. Und ich weiß auch, dass ich dir alles anvertrauen kann, daran lag es nicht, ehrlich. Ich wollte dich nur irgendwie nicht mit reinziehen. Harry ist dein Bruder, du wärst zwischen den Seiten gestanden, und das wollte ich nicht.“

Seufzend ließ Gemma sich zurück aufs Bett fallen. Abwartend schaute ich zu ihr herab.

„Jetzt sag doch was, Gemma!“, quengelte ich und schließlich setzte sie sich wieder komplett hin.

„Ist ja schon gut.“ Ein leichtes Lächeln lag auf ihren Lippen.

„Also verzeihst du mir?“

„Jap.“ Ich atmete erleichtert auf, doch sie war noch nicht fertig.

„Wenn...“ Sie legte eine kunstvolle Pause ein und versicherte sich, dass ich auch an ihren Lippen hing.

„Wenn du mir nichts mehr verheimlichst, auch nicht, wenn es um Harry geht!“

Ein riesen Stein fiel mir vom Herzen, als ich sie in meine Arme schloss.

„Versprochen“, nuschelte ich in ihr Haar.

The day you left meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt