Candyheart

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„Mira! Steh endlich auf!!!“
So weckte mich meine kleine Schwester. Ich wusste warum Sie es tat - der Jahrmarkt machte auf. Ich sagte ihr dass sie schon mal runter in das Wohnzimmer gehen soll und das ich gleich nachkommen werde. Also machte ich mich schnell fertig. Zog mich um, kämmte mir meine Haare, putzte meine Zähne und ging dann die Treppen runter.

„Was ist denn mit dir passiert?“ 
Wurde ich von meiner Mutter gefragt als ich im Wohnzimmer am Türrahmen stand.
„Was...sollte mit mir sein?“ fragte ich zögerlich.
„Du bist ja ganz blass im Gesicht!“ meinte meine Mutter geschockt. Sie macht sich immer zu viele Sorgen. Ein Kratzer genügt und sie kommt mit einem Verbandskasten an. Ich sah in den großen Wandspiegel, der im Wohnzimmer steht. Ich bin tatsächlich etwas blass geworden... Aber egal, es gibt schlimmeres.

„Mira! Wann gehen wir endlich los zum Jahrmarkt? “ fragte mich Maly meine kleine Schwester ungeduldig. „Dann wenn er halt auf macht“ entgegnete ich leicht genervt. „Also in 15 Minuten? “ meinte sie freudig.
Ich riss meine Augen auf, sprang vom Stuhl, rannte hoch in mein Bad und schminkte mich noch schnell. Ich war dort nämlich noch mit meinem Freund verabredet. Wir wollten uns am Eingang des Jahrmarktes treffen. Er meinte dass er dringend mit mir über etwas reden müsste.

Als ich fertig war mich zu schminken, rannte ich wieder runter.  Ich nahm etwas Geld aus dem Portemonnaie meiner Mutter, packte Malys Hand und verließ mit ihr das Haus. Nun rannten wir beide zum Jahrmarkt. Mein Freund stand schon an der Kasse und wartete bereits auf uns. Als ich dort ankam wollte ich das Geld aus dem Portemonnaie nehmen und den Eintritt bezahlen, doch mein Freund wies mich zurück und meinte ,,Lass stecken, ich bezahle“ und zwinkerte mir zu.

„Mira? Mama hat gesagt dass ich bei Leni übernachten darf. Wir wollen uns an der Geisterbahn treffen und ich bin schon viel zu spät“ jammerte Maly herum. Ich verabschiedete mich von ihr und dann rannte sie los zur Geisterbahn.
Daraufhin wendete ich mich wieder meinem Freund zu und wir gingen los. Wir waren im Riesenrad und genossen die hervorragende Aussicht, fuhren mit der Achterbahn und drehten ein paar Runden im Kettenkarussell. Zwischendurch waren wir auch an kleineren Ständen wo man Dosenwerfen machen könnte. Der Tag war so schön und verging wie im Flug. Als es nun ca 22:27 Uhr war fragte ich meinen Freund, was er mir sagen wollte. Er ignorierte mich kaufte mir einen herzförmigen Lolli, der ungefähr Faustgroß war.

5 Minuten später fragte ich ihn erneut.

Das war ein riesen Fehler...

Als er die Frage erneut hörte, packte er mich am unsanft am Arm und zog mich in eine dunkle Gasse, die aus den Bauwägen der Jahrmarktsmitarbeiter entstandenen war. Auf einmal traten drei Typen hinter einen der Wägen hervor und schleiften etwas hinter sich her.

Ich konnte es in der Dunkelheit kaum erkennen aber bei genauerem hinsehen erkannte ich was das ist. Mein Herzschlag wurde auf einmal viel schneller und ich spürte einen Adrenalinschub. Es ist meine kleine Schwester. Sie hatte eine Platzwunde an ihrer Stirn und ihre Nase schien gebrochen. Außerdem war sie bewusstlos.
Ich begriff nicht so ganz was hier vor sich ging.

„W...was...was soll das hier alles?“ fragte ich mit Tränen in meinen Augen. Die vier fingen an zu lachen. Ich verstand nun gar nichts mehr. „Ich habe eine neue Freundin... Und ich will nicht, dass sie erfährt dass ich mich mal mit sowas wie dir abgegeben habe. Außerdem, konnte ich dich nie so wirklich leiden. Du hast mich einfach nur genervt. Abgesehen davon habe ich eine Wette verloren und musste so tun als ob ich mit dir zusammen bin.“ meinte mein ehemaliger ''Freund''. „Du kannst mir auch dein ganzes Geld geben und wir vergessen das ganze“
Ich gab ihm das restliche Geld, in der Hoffnung, dass er uns einfach gehen lässt. „Macht sie fertig.“ sagte er monoton zu seinen Freunden während er das Geld zählte. Ich sah sie alle verwirrt an, als sie auf mich zukamen. Ich realisierte nun was hier abging. Ich bekam einen starken Schlag auf den Hinterkopf. Es schmerzte sehr und meine Sicht wurde immer trüber, bis alles schwarz vor meinen Augen wurde.

Als ich aufwachte blickte ich mich um. Neben mir lag meine Schwester in einer riesen Blutlache. Ich bemerkte, dass ich nur in Unterwäsche dalag. Die Typen bemerkten dass ich wach geworden bin und kamen sofort mit Skalpell, Nadel, Faden und meinem Lolli wieder. Der Typ mit dem Skalpell  kam näher. Er meinte zu den anderen, dass sie mich festhalten sollten, da ich mich wehren würde. Nach diesem Satz merkte ich, wie er die kalte scharfe klinge auf meinem Brustkorb ansetzt und einen tiefen schnitt setzte.  Dieser schmerz war unerträglich. Ich spürte jedesmal wie er mir mit dem Skalpell Gewebe entfernte. Immer und immer wieder. Die anderen beiden kamen näher. Ich verlor so viel Blut, das ich mein Bewusstsein verlor. Alles fühlte sich auf einmal so leicht an, als wäre mir eine Last abgenommen worden.

Als ich wieder aufwachte lag ich zwischen Müllcontainern und Abfällen. Ich hörte ein ticken. So ähnlich wie das einer Uhr. Ich sah zu mir herunter in der Hoffnung, noch etwas an zu haben. Glück gehabt. Ein roter Fleck hat sich auf meinem Brustkorb ausgebreitet. Ich zog meinem Ausschnitt etwas runter und bemerkte eine genähte Wunde, aus der das ticken kam.

Ich zog mit zittriger Hand an dem Faden, mit dem der Schnitt zugenäht wurde. Man konnte nun in die Wunde hineinsehen. Anstelle meines Herzens ist da nun ein herzförmiger Lolli, der sich wie ein Metronom hin- und her bewegt.

Nun räche ich mich an jeden Herzensbrecher und ersetze deren Herzen durch diese Lollis. Auf ihren Armen ritze ich meinen Namen ein, in Hoffnung, dass sie mich nie vergessen werden, nicht mal nach ihrem Tod...Candyheart

Solltest du ein Herzensbrecher sein, dann nimm dich in acht...
Denn du...wirst bestimmt der nächste sein...



Das ist meine erste erfundene cp und ich hoffe sie gefällt euch  ^^

CandyheartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt