*Karina*
Dieser Abend hat mir vor Augen geführt, wie sehr ich diesen Mann nach so einer kurzen Zeit bereits liebe. Ein Leben ohne ihn, könnte ich mir nicht mehr vorstellen. Samu wie ein kleines Häufchen Elend vor mir sitzen zu sehen, tut mir im Herzen und der Seele weh. Jetzt muss ich für ihn stark sein, aber meine Gefühle übermannen mich, vereinzelte Tränen lösen sich aus meinen Augen. Er nimmt mich liebevoll in den Arm, wo ich mich wieder fangen kann. Da wir sehr müde sind, gehen wir ins Bett. Mein Schatz ist schnell eingeschlafen, was ich gut nachvollziehen kann.
Eine Weile liege ich gedankenverloren wach, bis mich der Schlaf schliesslich auch übermannt. Ab und an werde ich wegen Samu wach, der unruhig neben mir schläft. Wieder eingeschlafen schrecke ich auf, als Samu neben mir fürchterlich schreit. Schnell mache ich das Nachtlicht an, Samu wälzt sich hin und her. Seine Haare kleben an seinem verschwitzten Gesicht, leise murmelt er auf Finnisch vor sich hin. Bei seinem entsetzten und gequälten Gesichtsausdruck, zieht es mir mein Herz schmerzhaft zusammen.
Zuerst versuche ich ihn mit Worten und Streicheln zu wecken, was mir nicht gelingt, er wälzt sich weiter unruhig hin und her. Ich packe ihn bei den Schultern und rüttle kräftig daran, bis er seine Augen entsetzt aufreisst. Um ihn zu beruhigen sage ich sanft zu ihm „Es ist alles gut mein Schatz, du hast nur schlecht geträumt.“
Samu sieht mich schnell atmend an, eine Hand führt er an meine Wange. Streicht diese, als müsse er sich davon überzeugen, dass ich wirklich da bin. Er zieht mich erleichtert zu sich, ich kann sein wild pochendes Herz fühlen. In meinen Armen beruhigt er sich, sein Atem geht wieder regelmässiger. Immer noch über seinen Rücken streichelnd frage ich ihn „Willst du mir von deinem Traum erzählen?“
Er löst sich ein wenig von mir, sodass er in meine Augen sehen kann „Ich…es…Vivi war hier…….du warst nicht mehr bei mir im Bett. Ich habe euch im Wohnzimmer gefunden. Sie hat….sie hat…du bist reglos neben ihr gelegen, ich dachte du wärst…..“
Ich ziehe seinen zitternden Körper zu mir, versuche ihn zu beruhigen „Schhht. Schhht. Es war ein Traum ich bin hier bei dir mein Schatz.“
Allmählich beruhigt und fängt er sich wieder. In zwei Stunden, muss Samu im Studio sein. Ich denke das ist sicher nicht schlecht, so wird er auf andere Gedanken gebracht. Wir duschen ausgiebig zusammen und machen uns danach ein leckeres Frühstück. Meinem Schatz geht es so wie es aussieht wieder besser. Man sieht ihm seine unruhige Nacht an, aber er hat einen zufriedenen Gesichtsausdruck. Nachdem er seinen Bissen runtergeschluckt hat, fragt er mich „Kommst du heute mit ins Studio? Ich brauche dich heute in meiner Nähe.“
„Sicher komme ich mit, möchte euch aber nicht stören. Ich weiss ja nicht wie die anderen auf meine Anwesenheit reagieren.“, spreche ich meine Bedenken aus. Er lächelt mich liebevoll an „Du störst sicher nicht, im Gegenteil die Jungs haben bereits nach dir gefragt. Sie meinte auch ich sei viel ruhiger und zufriedener in deiner Nähe.“
Seine Worte freuen und überraschen mich „Dann komme ich sehr gerne mit.“
Wir räumen schnell alles auf und ziehen uns studiotauglich an. Schon sind wir auf dem Weg dorthin, ich freue mich die Jungs wieder einmal zu sehen. Osmo ist allerdings auch da, mal sehen wie das erneute Zusammentreffen sein wird. Wenn er mir blöd kommt, dann kann er sich auf eine Antwort gefasst machen die sich gewaschen hat. Kaum sind wir aus dem Auto gestiegen, greift Samu nach meiner Hand. Ich habe das Gefühl er braucht Halt, den ich ihm noch zu gerne gebe.
Wir betreten das Studio, ich fühle mich mehr als geehrt, dass ich hier her mitkommen darf. Die Jungs sind schon alle da, begrüssen uns herzlich, sogar Osmo was mich ein wenig überrascht. Ich sehe in wohl dementsprechend komisch an. Samu wird sofort von den anderen in Beschlag genommen, jetzt stehe ich alleine mit seinem blonden Bandkollegen da. Er ergreift zuerst das Wort „Ich möchte mich bei dir entschuldigen. Mein Verhalten dir gegenüber war scheisse. Damals hat mich meine Freundin kurz zuvor verlassen, ich hatte einen Hass auf alle Frauen zu der Zeit. Samu so glücklich mit dir zu sehen, hat den Neid und die Eifersucht in mir ausgelöst. Wie gerne hätte ich auch gerne eine glückliche Beziehung. Das alles ist aber keine Entschuldigung für mein Verhalten. Ich hoffe du kannst mir verzeihen und wir fangen nochmals von vorne an?“
Damit habe ich nicht gerechnet, kurzzeitig bin ich von seinen Worten überrumpelt. Dann lächle ich ihn an und strecke ihn meine Hand mit den Worten „Moi Osmo freut mich dich kennenzulernen. Ich bin Karina Weber.“, entgegen. Er versteht was ich ihm damit sagen will und ergreift meine Hand ebenfalls lächelnd „Die Freude ist ganz meiner Seits.“
Samu muss das alles beobachtet haben, denn er kommt jetzt zu uns und schlägt Osmo kumpelhaft auf die Schulter. Das sind Männer, da wird nicht viel geredet und manchmal zeigen Gesten mehr als tausend Worte. Bevor die Jungs loslegen setzen wir uns alle an den Tisch. Samu greift wieder nach meiner Hand und erzählt was gestern Abend passiert ist. Es sind alle sehr geschockt, bei Riku bin ich mir nicht so ganz sicher, ob er uns noch zusammenklappt. Er ist kreidebleich im Gesicht, sämtlich Farbe ist ihm entwichen.
Wenn ich von meinem besten Freund erfahren würde, dass er fasst getötet wurde, wäre ich genauso geschockt. Samu merkt das Unbehagen von Riku, setzt sich neben ihm und nimmt ihn in den Arm. Langsam scheint er sich wieder zu fangen, wir sitzen sicher eine Stunde hier und reden über das Geschehene. Sie sind alle fassungslos, aber the show must go on. Nach und nach verzieht sich jeder in den dick verglasten Raum. Riku ist der letzte, kommt auf mich zu und nimmt mich in den Arm „Danke dass du Samu das Leben gerettet hast, du bist ein richtiger Schutzengel.“
Ich sehe mich gar nicht so und werde leicht rot bei seinen Worten. Jetzt verschwindet auch er in den Raum, auf seinen Platz. Die Musik scheint ihnen gut zu tun, merklich wechselt die Stimmung ins Positive. Mit Kopfhörern auf, lausche ich den neuen Klängen, welche mich verzaubern.
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You're an angel not asking who I'am
FanfictionSamu erblickt wundervolle grünbraune Augen, wird es das Schicksal gut mit ihm meinen und sie wieder sehen...