pov.: Yoongi
Angespannter als sonst, betrat ich meinen Arbeitsplatz.
Heute würde ich meinen neuen Patienten kennen lernen.
Kim Taehyung.
Ich hatte seine Akte mit nach Hause genommen, aber bis auf normale Fakten über ihn und seine beträchtliche Liste an Straftaten, sowie seine Story über den Verdacht, dass er an Schizophrenie litt, war nichts in dieser enthalten.
"Na dann." sprach ich zu mir selbst und ging kurz in mein Büro, bevor ich mich auf den Weg zu dem geschlossenen Abteil der Klinik machte.
Zimmernummer 136.
Oder sollte ich sagen Zelle?
Naja, auch egal.
Ich öffnete langsam die schwere Tür zu seiner Zelle und sah mich im Raum um. Dieser war leer, bis auf das Bett und der Tisch und den Stühlen, welche für mich bereitgestellt wurden.
Mein Patient saß auf seinem Bett und hatte seinen Blick starr auf mich gerichtet. Er sah viel unschuldiger aus, als er ganz offensichtlich war.
Das machte ihm wahrscheinlich alles nur einfacher. Bei dem Aussehen erwartete man einfach nicht, dass er jemanden umbringen würde...
Und dennoch strahlte er eine Gewisse Gefahr aus.
Was vielleicht auch nur daran lag, dass ich wusste, zu was er fähig war.
Ich hatte es mittlerweile oft gelesen und sah es an seiner verletzten Hand, die mir den Vorfall beim Transport bestätigte.
Sein Blick bohrte sich regelrecht in meinen und er wirkte nicht begeistert davon, dass ich seinem Blick standhielt.
"Guten Morgen." begrüßte ich ihn und setzte mich auf meinen Stuhl, bevor ich mir meine Unterlagen und einen Stift bereitlegte.
Er lachte nur auf und ließ sich zurück in sein Bett fallen.
"Wie ist dein Name?" fragte ich ihn und er machte nun keine Anstalten mehr, mich anzusehen.
"Steht das nicht in ihren Unterlagen, Doktor?" gab er mir eine Rückfrage und ich hörte erstmals seine Stimme.
Sie war tiefer als erwartet.
"Ich möchte es aber gerne von dir hören."
Er lachte kurz leise auf.
"Wie ist dein Name?" fragte er, anstatt mir eine Antwort zu geben.
Ich seufzte. "Gib du mir eine Antwort und du bekommst eine Antwort von mir. Deal?"
Er grinste kurz, bevor er sich wieder hinsetzte und sich an die Wand lehnte.
"Mein Name ist Jungkook. Jeon Jungkook."
Ich setzte mir meine Brille auf und schrieb mir "seinen" Namen auf.
"Gut Jungkook. Schön dich kennen zu lernen. Mein Name ist Min Yoongi."
"Oh, ein schöner Name." meinte er und grinste immer noch.
"Warum bin ich hier, huh?" fragte er und ich sah ihn an.
Ich denke er wusste es - seine zweite Persönlichkeit, also Jungkook, wusste es.
"Nun, ich werde dich einfach die nächste Zeit begleiten."
Ich dachte an das Gefängnis und seiner Aktion beim Transport.
"Es sollen weitere Vorfälle verhindert werden."
Er stand langsam von seinem Bett auf und ich sah ihn von oben bis unten an.
Er war groß und hatte einen guten Körper, aber ich konnte mit seinem Aussehen noch immer nicht einen Mörder verbinden.
"Also zur Sicherheit." stellte er fest, bevor er eine Frage hinzufügte und er mich dabei direkt ansah.
"Für mich, oder für andere?"
Ich sah ihn einen Moment fragend an. "Zur Sicherheit vor mir, hab ich Recht?" er lachte auf, bevor er seine Hände auf die Tischplatte, des glatten weißen Metalltisches, welcher vor mir stand, abstützte.
"Weißt du wie es im Gefängnis war?
Ich musste Angst dort haben.
Ich bin jung und ich bin auch nicht so kräftig gebaut wie die meisten da drin. Sie suchen sich da drin Opfer aus, weißt du das? Sie suchen sich gerne welche aus, die nicht so stark aussehen."
Seine Hände krallten sich in die Tischplatte.
"Wieso sperrt man eigentlich Verbrecher in ein verdammtes Gebäude und lässt sie zusammen in einem Raum etwas essen? Was glaubst du kommt dabei raus? Selten finden sich Freunde, aber wenn doch, ist das meistens genauso negativ für alle anderen, oder?"
Überrascht, dass er so viel redete, hörte ich aufmerksam zu.
Er starrte mich an, während er seinen Kiefer zusammenpresste und sein Blick wurde kalt.
"Jeder wird da drin nur schwächer... oder stärker. Je nach dem, auf welcher dieser Seiten du stehst. Weißt du wie das ist, wenn du auf der Seite stehst, auf der du alleine bist? Die Seite, die gegen so gut wie alle da drin steht?"
Ich sah ihn konzentriert an und schluckte bei der Vorstellung.
Das musste hart sein.
Verdammt hart.
"Wieso wolltest du dann zurück?" Er scannte mich mit seinem Blick.
"Bei deinem Ausbruch aus dem Transportwagen."
Er grinste leicht.
"Weil ich da noch sicherer bin als hier, nicht wahr?"
Verständnislos starrte ich ihn an.
"Wieso solltest du hier nicht sicher sein?"
Er beugte sich zu mir vor und ich hoffte ich wirkte nicht so nervös, wie ich tatsächlich war. Diese Nervosität wurde nämlich immer größer.
Oder sollte ich sagen das schlechte Gefühl, was sich dabei ausbreitete.
"Wegen dir."
Ich blinzelte und in dem Moment kam er zu mir herum, packte mich und presste mich an die Wand, noch bevor ich irgendwie reagieren konnte.
Erschrocken keuchte ich auf, wollte um Hilfe schreien, aber er drückte meine Kehle zu kräftig zu.
Panisch blickte ich in sein Gesicht und musste feststellen, dass er grinste, wobei seine Augen zeigten, wie tief sich die Finsternis in ihm verankert hatte. Er genoss den Moment. Er genoss es, mich in Angst zu versetzten.
"Du hast Kim Taehyung in der Akte stehen." hörte ich ihn mit seiner tiefen Stimme wütend in mein Ohr knurren.
Verdammt! Wieso hatte ich die Akte offen auf dem Tisch liegen gelassen?! Oh, Fuck!
Mir ging langsam aber sicher die Luft aus, ich glaubte schon, dass ich mich darauf einstellen müsste in Ohnmacht zu fallen, doch dann ließ der Druck plötzlich nach.
Verwirrt sah ich mich hektisch um und bemerkte, wie zwei Leute Taehyung oder Jungkook, wie auch immer, von mir weg zerrten.
Er fing an zu lachen, als ich nach Luft schnappte und husten musste.
"Du wirst mich nicht los, mein ach so guter Min Yoongi." lachte er und wehrte sich nicht mal gegen die anderen Männer, als sie ihn am Bett festmachten. Er starrte mich einfach nur dabei eindringlich an.
"Na los, gehen sie sich schon vom Schock erholen." lachte er, bevor er seinen Blick starr an die Decke richtete, als wäre dort etwas tolles, wobei diese genauso weiß war, wie die Wände und alles andere hier. Alles war weiß. Alles war kalt. Er war kalt. Er war verrückt. Er-
Sein Lachen war krank. Er lachte immer noch, obwohl er diese verdammte Decke anstarrte und er mich gerade-Langsam beruhigte ich mich wieder etwas und sortierte meine Gedanken neu.
Ich durfte mich nicht so einschüchtern lassen.
Ich hustete kurz, seine Hände lagen gedanklich noch immer an meiner Kehle, dennoch hatte ich einen Entschluss gefasst.
"Ich werde nicht gehen." gab ich mit genauso ruhiger Stimme wieder, wie sie vorher war und ich bemerkte, wie das Grinsen, was auf den Lippen meines Patienten lag, langsam verschwand.
Er wollte mich loswerden, aber das ist nicht so leicht, wie er sich das vorstellte.___________________________
Soo, ein neues Kapitel yeey x3
Mich erwartet ein Tag voller Mathe lernen, ich könnte heulen,
ich würde lieber die Ffs weiterschreiben ╮( ̄▽ ̄"")╭
• F
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《 Psycho Pass • Taegi 》
Fanfiction• Taehyung: Patient , Yoongi: Psychiater • ____________________________________ Min Yoongi, ein junger Psychiater, nimmt einen besonders interessanten Fall an. Ein junger Mann wurde mit Verdacht auf Schizophrenie in die Psychiatrie geliefert und fü...