*2 Wochen später*
pov.: Yoongi
Übermüdet schlürfte ich in mein Büro. Seit ich täglich zu Jungkook musste - ja, ich nannte ihn mittlerweile, wie er seine zweite Identität nannte - war ich stundenlang wach und dachte über alles nach. Immerhin hab ich noch nie seine andere, seine echte Identität, kennengelernt. Ich musste doch irgendwie Hinweise finden, wodurch diese Identität ausgelöst wird!
Natürlich, er wurde zu seinem Schutz geschaffen, aber Jungkook wurde ja eindeutig zu seiner Hauptpersönlichkeit, denn die andere durfte ich wie gesagt noch immer nicht kennen lernen.
Und umso mehr Zeit ich mit ihm verbrachte umso verwirrter wurde ich. Er öffnete sich auf eine Art und Weise, aber genauso stieß er mich ab.
Ich versuchte immer weiter in seiner Vergangenheit zu graben, aber Jungkook scheint schon so gut wie immer da gewesen zu sein. Also wann hat es angefangen?! Ich brauchte Details und sowieso erstmal den richtigen Zeitraum...
"Argh!" verzweifelt raufte ich mir die Haare.
Mein Blick fiel auf die Akten, welche auf meinem Schreibtisch lagen und ich schnappte mir seufzend die von Jimin.
Bei ihm war ich eigentlich gerne, auch wenn ich bei ihm auch in einer Sackgasse stand. Naja, nicht ganz, jedoch geht es nur langsam voran.
Seufzend schlürfte ich rüber zu seiner Zelle und betrat den Raum.
Er saß auf seinem Bett und starrte an die Decke.
"Jimin, wie geht es dir?" fragte ich freundlich, während ich den Raum richtig betrat und die Tür hinter mir schloss.
Keine Reaktion.
Irritiert setzte ich mich erstmal auf meinen Stuhl und sah zu ihm rüber.
"Jimin?"
Jetzt sah er langsam zu mir und ich blinzelte kurz, als ich realisierte, dass er weinte.
"Was ist los?" fragte ich vorsichtig und er zog wieder seine Beine zu seinem Körper.
"Hey, du kannst mit mir reden.."
Er starrte mich lange an, bevor er anfing mit seinem Kopf zu schütteln.
Vorsichtig stand ich auf und kam langsam auf ihn zu und als er keine Abwehrreaktion zu zeigen schien, setzte ich mich zu ihm aufs Bett und legte zögernd meine Hand auf seinen Rücken.
"Du bist doch hier geblieben, weil du mir vertraust, nicht wahr?"
Er nickte und ich lächelte ihn leicht an.
"Dann vertrau mir auch jetzt."
Er krallte sich in seinen Beinen fest und sah mich dann unsicher an.
"I-ich kann nicht." fing er an. "Nur wenn ich Leise bin, passiert nichts. Dann ist jeder sicher, auch- ich."
Er krallte sich noch krampfhafter an sich und ich sah ihn beunruhigt an.
Was bedrückt ihn so, dass er sich so sehr verschloss? Was hatte er erlebt, was ihn dazu brachte, nie irgendwas über sich preiszugeben, oder sogar Panikattacken bekam, wenn er über normalerweise belanglose Dinge redete? Wenn er einfach nur irgendwas sagte...
Immerhin hatte ich ihn schonmal zum reden gebracht, aber trotzdem, was hatte sowas in ihm ausgelöst?•
"Wieso siehst du so bedrückt aus?" fragte mich Jungkook, welcher mich angrinste.
"Nun, ich denke gerade an einen anderen Patienten, der eine sehr verschlossene Persönlichkeit hat."
Er zog eine seiner Augenbraue hoch.
"Als ob Schweigen einem irgendwie hilft. Ich rede jedenfalls gerne mit dir." lachte er und ich sah ihn länger an, bevor ich meine Blick auf die Akte warf.
"Du glaubst mir nicht, oder? Aber ich mag es echt."
Ich räusperte mich, um der seltsamen Situation zu entkommen und sah wieder zu ihm. Bei anderen Patienten wäre es für mich nicht komisch, es wäre ein gutes Zeichen. Aber bei ihm wusste ich nicht, wie ich es aufnehmen sollte.
"Das freut mich." sagte ich dann aber trotzdem und er grinste mich an.
Aber seinem Blick traute ich nicht.
Er war keine Person, der ich einfach so vertrauen sollte.
"Nun." räusperte ich mich. "Wieso tötest du Menschen? Warum hast du damit angefangen?"
Er sah mich länger an und sprang von seinem Bett, zog einen freien Stuhl vor den Tisch, an dem ich saß, und setzte sich auf diesen.
Unsere Blicke trafen sich, als er antwortete.
"Das ist ein drastischer Themenwechsel..." murmelte er, während mein Puls anstieg. Es machte mich nervös, wenn er die Entfernung zwischen uns verringerte, selbst, wenn der Tisch noch zwischen uns war.
Aber ich wusste, dass er unberechenbar war, auch wenn er noch so freundlich aussah.
Zum Glück wurden nun zu jeder Sitzung mit ihm vor der Tür Security aufgestellt, welche ich im Notfall anpiepen konnte.
"Willst du es wirklich wissen?" fragte er, sein Funkeln in den Augen, verriet mir, dass er daran Spaß hatte, auch wenn sein Gesichtsausdruck neutral blieb.
Als ich nickte, lehnte er sich zurück, bevor er antwortete und ich starrte ihn prüfend an.
"Nunja, Anfangs einfach nur, weil ich mich beschützen wollte... vor diesen Personen. Naja, es war ein Unfall, dass der eine dabei gestorben ist... Aber das Gefühl dabei war einfach so unbeschreiblich gut, dass ich nicht mehr aufhören wollte." grinste er und seine dunklen Augen bohrten sich regelrecht in meine.
"Ähm- Wie genau fühlst du dich dabei?" fragte ich und versagte dabei, meine Nervosität komplett zu überspielen. Verdammt! Meine Stimme brach leicht und ich hoffte vergeblich darauf, dass mein Gegenüber nichts davon bemerkte.
Er grinste. "Ich werde von meinem Adrenalin berauscht, würde ich sagen." er tat so, als würde er überlegen, bevor er sich auf dem Tisch abstützte und noch näher kam.
Ich schluckte deutlich, während er fortfuhr.
"Es fühlt sich unglaublich gut an, wenn du deinen Gegenüber sowas von unter Kontrolle hast. Weißt du was Menschen alles machen, nur damit sie nicht sterben müssen?"
Sein Grinsen wurde breiter.
"Ich liebe es, mit der Hoffnung anderer zu spielen, ihnen Schmerzen zuzufügen, sie ihrer Kontrolle über sich selbst zu berauben, bis ich letztendlich spüren kann, wie ihnen ihr Leben entweicht, Doktor."
gab er viel ernster von sich, als bei seinen vorherigen Worten und meine Alarmglocken sprangen an.
"Was willst du dagegen machen, hm?" fragte er noch und lachte auf, als ich aufstand und ihn einen Moment verstört ansah.
Ich weiß nicht wieso ich so geschockt war, immerhin wusste ich doch von Anfang an, dass er eine aggressive und kalte Person war, aber ich konnte es irgendwie nicht wahrhaben. Wollte es nicht wahrhaben.
"Du hast etwas verloren, weshalb du so denkst, nicht wahr? I-ich meine, da gibt es sicherlich viele Dinge, die du lieber magst und die keine Menschenleben kosten. D-du hast Freunde, Familie, Leute, denen du ein Lächeln geschenkt hast. Ich glaube echt, du s-"
Auf seinen Lippen entstand ein erneutes, breites Grinsen und das war das Stichwort für mich, ich huschte zur Tür, als er aufstand und auf mich zukam. "Glaubst du echt, die würden mich interessieren?" lachte er und ich zuckte zusammen, als er mich noch packte, bevor ich aus der Tür raus kam.
Ich presste meine Augen, genauso wie meinen Mund zu und wartete darauf, irgendwelche Schmerzen zu spüren, aber es folgte nichts.
Überrascht öffnete ich die Augen, als sich zusätzlich der Griff löste und ich sah perplex zu ihm hoch.
Er sah mich erschrocken an und ihm lief eine Träne über seine weichen Wangen.
In dem Moment öffnete sich die Tür und die zwei Security standen in der Tür und sahen nur verwirrt zwischen ihm und mir hin und her, als sie ihn erblickten.
"Was h-hab ich getan? Wer- Wer bist du? Warum bin ich hier?" nach und nach wurde er immer panischer und dann realisierte ich, was passiert war.
Das war er.
Das war Kim Taehyung.___________________________
Ufff .... Ich habe endlich die Klausurenphase hinter mir, danke 🙏🏼
Jetzt folgen nur noch ein Haufen Geburtstage meiner Freunde und so xD
Wie ist es bei euch so?
• F
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《 Psycho Pass • Taegi 》
Fanfiction• Taehyung: Patient , Yoongi: Psychiater • ____________________________________ Min Yoongi, ein junger Psychiater, nimmt einen besonders interessanten Fall an. Ein junger Mann wurde mit Verdacht auf Schizophrenie in die Psychiatrie geliefert und fü...