13. Verlorene Schuhe, ein Trinkspiel und die Eiscremeparty

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Janas PoV

Nachdem Louis und Eleanor gegangen waren um normale Getränke zu finden, standen Justin und ich uns eine Weile schweigend gegenüber. Ab und zu nippte ich an diesem komischen Wodka-Bowle-Mix, der widerlich schmeckte, aber das einzige war, was ich hatte. Auch Justin trank einige Schlucke aus seinem Becher und verzog dabei jedes Mal sein Gesicht. „Ist schon ganz schön lange her, dass wir uns das letzte Mal gesehen haben.“, durchbrach er plötzlich das Schweigen und lächelte mich an. „Stimmt. Schade, dass wir uns nur so selten sehen können, aber jetzt bist du ja eine Weile hier.“ Er nickte: „Da können wir bestimmt ein paar Mal was unternehmen. Wie läufts denn so mit dir und Niall?“ Überrascht und auch ein wenig verwirrt sah ich ihn an. Smalltalk war doch normalerweise so gar nicht Justins Ding. „Ganz gut.“, meinte ich ausweichend und Justin biss sich unsicher auf die Lippe. Ich fand das irgendwie süß. Wer hätte gedacht, dass er mal nicht wusste, worüber er sich mit mir unterhalten könne. „Niall scheint ja ziemlich anhänglich zu sein zur Zeit.“ Seine Stimme klang vorsichtig, so als wolle er abwägen, ob seine Fragerei mich störte. „Ja ich weiß auch gar nicht was mit ihm los ist.“ Ich stockte, doch Justins ehrlich neugieriger Blick, ließ mich weiterreden. Es tat gut mit ihm zu reden. „Er will ständig nur kuscheln und überhaupt nichts mehr unternehmen. Partys oder auch sonst irgendwelche Ausflüge sind mit ihm gar nicht mehr möglich. Ich liebe ihn. Ich liebe ihn wirklich, Justin, aber es fühlt sich so an, als würde diese Beziehung mir die Luft abschnüren. Mich mehr und mehr einengen.“ Justin wollte etwas sagen, doch einmal begonnen, konnte ich die Worte gar nicht mehr zurückhalten: „Klar, bald geht er auf Tour und ich will ja auch so viel wie möglich noch von ihm haben, aber es ist doch nicht zu viel verlangt ab und zu mal was witziges zu machen. Ich mache nun mal gerne Sport oder gehe auf Partys! Und außerdem fährt er zur Zeit so eine Zukunftsschiene, die mir auf die Nerven geht. Ich bin 19 und bald fange ich an zu studieren, ich hab anderes im Kopf als Kinder kriegen verdammt nochmal!“ Nach meiner immer heftigeren Rede atmete ich erst einmal tief durch. Justin sah mich erst ein wenig verdattert an und dann sagte er: „Mach Schluss mit ihm! Er macht dich unglücklich und unzufrieden. Er wird dann schon merken, dass das alles zu viel für dich war.“ Geschockt sah ich Justin an. Das war sein Rat? Schluss machen? Niall verlassen, nur weil er mich zu sehr liebte? Justin merkte wohl, dass er ein wenig zu forsch gewesen war und strich mir tröstend über den Arm: „Ich weiß, das klingt ziemlich heftig. Aber wenn du willst, dass er sich ändert, dann lass ihn um dich kämpfen.“ Ich schnaubte leise: „Blödsinn!“, doch die Unsicherheit hatte sich in mir eingenistet. Zum einen wollte ich einfach weitermachen wie bisher und dann während der Tour mein Leben genießen, zum anderen war da Harrys Rat mit Niall zu reden und jetzt kam Justin und meinte ich solle einfach den Spieß umdrehen. Schluss machen und Niall die Verantwortung geben die Beziehung zu retten. Nichts davon erschien mir irgendwie als gute Lösung.  „Lass dir das mal durch den Kopf gehen. Und bis dahin können wir ja ein wenig Spaß haben.“ Justin zwinkerte mir zu und zog mich Richtung Pool. Ich lachte leise. Vielleicht war das keine schlechte Idee. Ein wenig Spaß haben, danach würde das Leben bestimmt wieder ganz anders aussehen. Lachend versuchte Justin mich in den Pool zu schubsen, doch geschickt tauchte ich unter seinem Arm weg. Nun versuchte ich meinerseits ihn in das kühle Wasser zu befördern. Es misslang mir ebenso, wie gerade ihm. Fröhlich begannen wir wie kleine Kinder zu rangeln und prompt waren alle Sorgen um Niall vergessen. Justin hatte irgendwie eine Art, die alle Sorgen weit wegschob. Ich schrie entgeistert auf, als er mich einfach packte und zum Poolrand trug. „Ich schwör dir, wenn du mich reinwirfst, verzeih ich dir das nie!“ Wild zappelnd wehrte ich mich gegen seinen Griff, doch ihn schien das gar nicht zu stören. Mit dem breitesten und unverschämtesten Grinsen hielt er mich hoch über der Wasseroberfläche fest. Sobald er losließ würde ich ins Wasser fallen. Ich verlegte mein Motzen zu einem Flehen, mich nur ja nicht fallen zu lassen. „Was bekomm ich denn dafür?“, fragte er dreckig und ich verdrehte ein wenig die Augen. „Nichts!“ „Falsche Antwort.“, war sein trockener Kommentar dazu und er ließ mich ein wenig nach unten rutschen. Erschrocken fühlte ich, wie das Wasser kurz meinen linken Fuß umschwappte, dann wurde ich wieder höher gehoben. Schade nur, dass ich dabei meinen Schuh verlor. „Okay! Was willst du?“, fragte ich leicht panisch, während auch noch meiner zweiter Schuh von meinem Fuß rutschte und im klaren Poolwasser versank. Justin lächelte breit, er wusste, dass er gewonnen hatte. „Ich will, dass du für diese Nacht all deine Probleme mit Niall vergisst und mit mir Party machst. Aber auf meine Weise.“ „Und was soll das heißen, auf deine Weise?“ Meine Augenbrauen glitten in die Höhe, während ich nicht umhin kam seine Muskeln zu bewundern. Er hielt mich jetzt schon eine ganze Weile weit von sich gestreckt fest und zeigte dabei nicht die geringsten Anzeichen von Anstrengung. „Das wirst du schon noch sehen.“ Und wieder ließ er mich ein Stück Richtung Wasseroberfläche rutschen. „Ist gut! Abgemacht!“, sagte ich hastig und spürte, wie Justin mich lächelnd wieder über den sicheren Boden brachte und mich absetzte. Erleichtert atmete ich auf, als meine nun nackten Füße, die kühlen Fliesen berührten. Vorwurfsvoll sah ich Justin an. „Wegen dir hab ich meine Schuhe verloren.“ Er lachte mich frech an: „Ich kauf dir neue.“ Fassungslos sah ich mich um. Irgendeiner von den vielen Partygästen musste das doch mitbekommen haben. Doch tatsächlich war es so, dass keiner uns Beachtung schenkte. Sie schienen entweder zu betrunken oder zu sehr mit sich selbst beschäftigt zu sein. Ich wandte mein Gesicht wieder Justin zu und bemerkte den Umstand, dass er mit dem Rücken zum Pool stand und ich in der perfekten Position vor ihm. Ich nahm meine ganze Kraft zusammen und schubste ihn. Justin, völlig unvorbereitet, stolperte nach hinten, verlor den Halt und stürzte in den Pool. Laut lachend sah ich zu, wie er wieder auftauchte und mich mit einer Mischung aus Ärger und Belustigung ansah. Seine bis gerade eben noch perfekt gestylten Haare, klebten nun nass an seinem Kopf und das weiße T-Shirt schmiegte sich nun durchscheinend an seine Schultern an. „Na komm. Willst du mir nicht raushelfen?“ „Auf den Trick fall ich nicht rein.“, grinste ich breit und trat vorsichtshalber ein paar Schritte vom Poolrand weg. Ich konnte Justin gespielt seufzen sehen, dann kletterte er aus dem Pool heraus. Sein Körper tropfte vor Nässe und ich konnte die Bauchmuskeln nur zu gut beben sehen, dank dem nassen T-Shirt. Er kam auf mich zu und sah zum Glück nicht böse aus. Und dann bevor ich reagieren konnte, hatte er mich an seinen nassen Körper gepresst und umarmte mich. „Ihh! Justin!“ Ich stemmte die Hände gegen seine Brust und  versuchte kläglich mich zu befreien, ihm entlockte der Versuch nicht mehr, als ein belustigtes Brummen. Nach einer Weile in der auch ich ordentlich von dem Wasser abbekommen hatte, ließ er mich wieder los. „Jetzt sind wir quitt.“, meinte er zufrieden und ich lachte leise. Es war so einfach mit Justin zu lachen. „Willst du tanzen?“, fragte er mich und ich nickte ohne zu zögern. Als sei es selbstverständlich nahm er meine Hand und zog mich zu dem Stück Garten, das wohl irgendwer zur Tanzfläche auserkoren hatte. Kurz wusste ich nicht ganz was ich tun sollte: Locker vor mich hin tanzen oder doch eher dicht an Justin. Die meisten tanzten mit einem Partner, aber wiederrum, hatte ich einen Freund zuhause sitzen. Justin nahm mir die Entscheidung ab, in dem er die Hände an meine Taille legte und diese mich sanft vorwärts schoben. Ohne noch großartig zu überlegen, ließ ich meine Hände auf seinen Schultern ruhen und begann mit ihm zu tanzen. Locker und ausgelassen, zur Musik passend, wobei ich mich nie ganz seiner Führung entziehen konnte. Justin bestimmte unentwegt das Tempo, die Richtung und fast jede Bewegung. Normalerweise hasste ich es, wenn Jungs die Kontrolle einfach nicht abgeben wollten, aber bei Justin fühlte es sich gut an. Zweimal versuchten andere Jungs mich anzutanzen bzw. „abzuklatschen“, doch er zog mich einfach von ihnen weg und tanzte in eine andere Richtung. Das gab mir ein Gefühl von Sicherheit, er passte auf mich auf. „Wo sind eigentlich Louis und Eleanor?“, fragte ich und Justin zuckte mit den Schultern. Wir unterhielten uns schon die ganze Zeit locker, darüber hinweg hatten wir völlig vergessen, dass die beiden normale Getränke hatten holen wollen. „Ich hab Durst.“, quengelte ich ein wenig und Justin lachte leise. „Sollen wir mal ins Haus gucken gehen? Vielleicht finden wir die beiden ja, oder zumindest was normales zu trinken.“ Ich nickte begeistert, denn von der seltsamen Wodka-Bowle, wollte ich lieber nichts mehr. Wir lösten unsere Körper von einander und gingen Richtung Haus. Begeistert hakte ich mich bei Justin ein. Ich kam mir vor, wie ein Mädchen aus einem Hollywood-Film. Nur noch besser. Denn welches Mädchen im Film, war schon mit Niall Horan zusammen und ging mit Justin Bieber auf geile Partys. Ich lachte leise über mich selbst und meine Gedanken, doch als Justin mich fragend ansah, winkte ich nur ab. Im Haus waren nicht ganz so viele Leute, dafür fand man hier viel mehr Pärchen, die wohl noch kein freies Zimmer gefunden hatten... Plötzlich kam mir das Haus wie eine große Höhle vor und desto tiefer man hineinging, desto dunkler und nun ja... versauter wurde es. In so ziemlich jeder Ecke standen zwei oder auch drei, die sich wild küssten, in einem Raum, der stark nach Wohnzimmer aussah, wurde fröhlich Strippoker gespielt und zwei Räume weiter wurde gerade der Esstisch, als Bühne für zwei Mädchen missbraucht, die betrunken eine halbnackte Tanzshow hinlegten. Um sie herum standen einige Jungs, die begeistert grölten. Angewidert verzog ich den Mund und hätte Justin am liebsten eine geknallt, als ich seinen bewundernden Blick für den Busen eines der beiden Mädchen bemerkte. Ich konnte für die beiden nur hoffen, dass sie betrunken genug waren, um sich morgen früh nicht mehr an diese Peinlichkeit zu erinnern. Entschlossen zog ich Justin weiter, doch im Erdgeschoss fanden wir weder etwas zu trinken ohne Alkohol, noch Louis und Eleanor. „Sollen wir oben gucken gehen?“ Ich nickte auf Justins Frage, weniger jedoch, weil ich die beiden finden wollte, sondern viel mehr, weil ich noch mehr von diesem Haus sehen wollte. Justin zog mich eine breite Treppe nach oben. Ohne nachzudenken, öffnete ich eine nur angelehnte Tür und wurde knallrot. In dem Raum waren gerade zwei junge Männer und ein Mädchen dabei wild rumzumachen. Ohne dass sie es bemerkten, machte ich die Tür wieder eilig zu und versuchte, das Bild aus meinem Kopf zu verbannen, während Justin wild lachte. Ohne zu wissen, was ich eigentlich suchte, öffnete ich die nächste Tür. Diesmal jedoch vorsichtig, dazu bereit, sie sofort wieder zuzuschlagen. Und meine Vorsicht sollte sich lohnen: Hinter dieser Tür waren zwei schon stürmisch dabei. Justin kicherte wieder los und ich meinte: „Den Anblick werde ich nie vergessen und das meine ich nicht im positiven Sinn.“ Justin nahm mir dankenswerter Weise das Türenöffnen ab und hatte das Glück, dass hinter der nächsten nur ein leeres Arbeitszimmer war. Und hinter der nächsten trafen wir gleich auf eine ganze Gruppe. Diese waren jedoch glücklicherweise nicht dabei miteinander zu schlafen, sondern schienen ein Trinkspiel zu spielen. Ein Junge entdeckte uns und rief fröhlich: „Kommt ruhig rein und macht mit.“ Auch die anderen sahen jetzt zu uns und nickten bestätigend. Die Gruppe bestand aus zwei Jungs und vier Mädchen. Zögernd sah ich zu Justin, dessen Augen glänzten begeistert und er sah mich bittend an. Da ich die Gruppe eigentlich ganz nett fand auf den ersten Blick, überwand ich mich, betrat den Raum und setzte mich in den kleinen Kreis dazu. Justin folgte mir fröhlich und setzte sich links neben mich. Rechts von mir saß ein blondes, hübsches Mädchen, dass mir kichernd die Regeln erklärte: „Ist ganz einfach. Jeder sagt etwas, dass er noch nie gemacht hat, also zum Beispiel: Ich habe noch nie jemanden vom gleichen Geschlecht geküsst. Und dann gibt er den Becher rum. Wenn die Aussage auf einen selbst nicht zutrifft muss man entweder einen Schluck trinken oder etwas ausziehen. Dann kommt der nächste dran und so weiter.“ Ich nickte zum Zeichen, dass ich verstanden hatte, auch Justin war derweil von jemanden anderem aufgeklärt worden und das Spiel ging los. Einer der fremden Jungs hielt einen großen Becher in der Hand, in dem es bedenklich schwappte und sagte feierlich: „Ich hatte noch nie Sex mit einem Jungen.“ Die Mädchen protestierten aufgeregt, doch schon ging der Becher auf Wanderschaft. Die erste, eine Brünette, nahm einen großen Schluck und reichte den Becher dann grinsend weiter zu ihrer Nachbarin, diese trank zwinkernd gleich zwei Schlucke und gab den Becher lachend weiter, Der zweite fremde Junge, ließ den Becher ohne zu trinken oder etwas auszuziehen an sich vorbeiwandern. Neben ihm saß eine rotblondes Mädchen, das einen kleinen Schluck trank. Die Blonde neben mir bekam den Becher nun und trank ebenfalls. „Ganz schön mies, Gerry.“, schalt sie den Jungen, der die Aussage gemacht hatte feixend und gab mir den Becher. Etwas nervös trank ich aus dem Becher und hätte am liebsten wieder ausgespuckt. Purer Whiskey. Die Flüssigkeit brannte meinen Hals hinunter und ich gab Justin den Becher, in der Erwartung, dass er ihn gleich weitergeben würde. Doch stattdessen setzte er den Becher an seine Lippen an. Erstaunt sah ich ihn an, während die Mädels gespannt kicherten und die beiden Jungs ebenfalls überrascht aussahen. Doch dann ließ Justin den Becher wieder sinken ohne getrunken zu haben und lachte laut. „Verarscht!“ Die restlichen lachten laut und auch ich kicherte. Der erste Junge gab den Becher an seine Nachbarin. Die überlegte kurz und sagte dann: „Ich hab es noch nie Anal getan.“ Es erstaune mich ein wenig, als die beiden nächsten jeweils einen Schluck tranken, das Mädchen, das vorhin schon frech zwei Schlucke genommen hatte und der zweite Junge. Diesmal war es die Rotblonde die nicht aus dem Becher trank, die Blonde neben mir dagegen nahm wieder einen Schluck und gab mir unter Gejohle den Becher. Justin sah mich neugierig an, doch ich gab den Becher schulterzuckend direkt an ihn weiter. Er lächelte mich an und dann durfte ich zusehen, wie er einen Schluck trank. Automatisch bekam ich ein Kopfkino, das ich eilig zu unterdrücken versuchte. Als einziger von den Jungen, nahm Gerry, wie ich nun wusste, keinen Schluck, sondern überreichte den Becher, dem zweiten Mädchen. Sie überlegte ziemlich lange, offenbar schien ihr nicht recht etwas einzufallen, dass sie noch nicht getan hatte, doch dann leuchtete ihr Gesicht auf. Mit einem Zwinkern zu Gerry sagte sie: „Ich habe noch nie mit einem Mädchen geschlafen.“ Der Junge neben ihr nahm einen Schluck, im Gegensatz zu dem rotblonden und dem blonden Mädchen neben ihm. Auch ich trank nicht. Justin und Gerry wie zu erwarten natürlich schon. Das Mädchen links von Gerry, die Brünette nahm ebenfalls einen Schluck. Bi also... Nun war der zweite Junge an der Reihe, der einzige von den Jungs, von dem ich den Namen nicht kannte. „Kann ich auch etwas sagen, was ich schon gemacht habe?“, wollte er wissen und wir anderen nickten. War ja schließlich egal. Wortkarg grinste er: „Oralsex.“ Und gab den Becher weiter. Keiner von uns trank einen Schluck. Justin zwinkerte mir zu, als auch ich den Becher unberührt zu ihm weiterreichte. Die Rotblonde murmelte ein wenig verschüchtert: „Ich hatte noch nie einen Dreier.“ Ein begeistertes Johlen ging durch die Gruppe, dass sich steigerte, als die Blonde neben mir einen Schluck trank. Seufzend gab ich auch diesmal den Becher weiter ohne getrunken zu haben. Eigentlich lief dieses Spiel ja ganz gut für mich. Nur in zwei Runden müsste ich etwas sagen und ich hatte absolut keine Ahnung was. Justin trank einen Schluck und ein wenig geschockt sah ich ihn an. Noch mehr schockte es mich, dass auch alle anderen tranken. Ich hatte nie gedacht, dass es so viele gab, die Dreier hatten. Ich grinste die Rotblonde an: offensichtlich waren wir hier die braven. Die Blondine neben mir, nahm den Becher und biss sich nachdenklich auf die Lippen. Ein breites Lächeln erschien plötzlich auf ihrem hübschem Gesicht: „Ich habe mir noch nie vorgestellt oder davon geträumt, wie es wäre mit einem der hier Anwesenden zu schlafen.“ Breit lächelnd überreichte sie mir den Becher und ich wusste nicht ob ich nun trinken sollte oder nicht. Würde ich den Becher einfach weitergeben, würde ich lügen, wenn ich nun aber trank, konnte Justin davon ausgehen, dass er gemeint war. Dieser sah mich neugierig an, es war klar würde ich trinken, wäre er gemeint. Seufzend setzte ich den Becher an die Lippen und nahm einen Schluck. Es hätte nie jemand herausgefunden, wenn ich einfach gelogen hätte und den Becher weitergegeben hätte, doch der Alkohol hatte mich aufgelockert und schließlich war doch genau das der Sinn des Spiels oder? Gespannt wartete ich nun, ob Justin trinken würde. Ich ging davon aus, dass wenn er trank,ich dann gemeint war. Er nahm einen großen Schluck und zwinkerte mir dabei eindeutig zu. Gerry und der andere Junge pfiffen anzüglich und ich spürte wie meine Wangen rot wurden. Gespannt sah ich jetzt auch zu den anderen: Gerry trank, die Brünette auch, das Mädchen neben ihr nicht genauso wenig wie der letzte Junge. Ein wenig zu meiner Überraschung trank diesmal auch die Rotblonde. Nervös nahm ich den Becher entgegen: Was sollte ich jetzt sagen? Unsicher drehte ich den Becher hin und her und sagte dann mit einem kleinen Lächeln: „Ich bin noch nie fremd gegangen.“ Tapfer redete ich mir aus, dass ich das wegen Justin gesagt hatte und gab ihm den Becher, der nur noch halbvoll war. Er zögerte, dann trank er. Ansonsten tranken nur noch die Rotblonde und die Blonde neben mir. Es wunderte mich ein wenig, dass ausgerechnet die anderen, die mir doch wesentlich freizügiger erschienen waren, nicht getrunken hatten. Die nächste Runde bekam ich kaum mit, nur das Gejohle der anderen, wenn einer trank, die Blondine neben mir, die mir inzwischen ihren Namen, Caroline, verraten hatte läutete nun die nächste Stufe ein mit den Worten: „Ich brauch erst mal ne kleine Pause vom Alk.“ Und streifte sich ihr Top über den Kopf. Natürlich waren nun vor allem die Jungs begeistert. Auch in den nächsten Runden wurde immer öfters lieber etwas ausgezogen, anstatt etwas zu trinken. Justin war einer der nächsten, der sich das immer noch etwas klamme T-Shirt über den Kopf zog und nach einer Weile hatte jeder außer mir mindestens ein Kleidungsstück über den Kopf gezogen. Da ich nicht so oft trinken musste, hielt ich mich noch eine Weile ganz gut, doch irgendwann war der Punkt gekommen, an dem ich aufgab. In Ermangelung meiner Schuhe, Dinge die, die anderen Mädels zuerst ausgezogen hatten, drehte ich Justin den Rücken zu und bat ihn, mir den Reisverschluss am Rücken meines Kleides zu öffnen. Nüchtern hätte ich mich niemals vor Justin und den wildfremden Jungen nur in Unterwäsche dazugesetzt, aber der Whiskey hatte meine Hemmschwelle zum fallen gebracht und lieber saß ich ihn Unterwäsche da, als noch einen Schluck zu trinken. Was ich dann das nächste mal tat, wenn ich wieder trinken oder ausziehen müsste, fragte ich mich lieber nicht. Ich spürte Justins tastende, weiche Hände, als er meine Haare beiseite schob und den Reisverschluss aufzog. Ein kleiner Schauer rann meinen Rücken hinunter. Zittrig und ein wenig wankend stand ich auf und zog das Kleid endgültig aus. Dann setzte ich mich schnell wieder, zog die Beine an den Körper und verschränkte die Arme vor der Brust. Die Blicke der drei Jungs lagen trotzdem weiterhin auf mir und auch die Mädchen sahen mich an. Nur die Rotblonde, hatte den Anstand mich nicht zu mustern, was ich sehr nett von ihr fand und auch Justin hielt sich zurück. Nach einem prüfenden und wie ich meinte wohlwollendem Blick, sah er wieder weg. Wir spielten weiter und schon bald war ich nicht mehr die einzige, die nichts außer Unterwäsche trug. Ich entspannte mich wieder, das war schließlich auch nicht anders, als einen Bikini zu tragen und die anderen blickten mich nun auch nicht mehr prüfend an. Wir hatten den Becher nun schon zum dritten mal nachgefüllt und ich spürte nur zu deutlich die Wirkung des Alkohols, als Caroline nun definitiv betrunken und ohne jeglichen Hemmungen ihren BH auszog. Die Jungs johlten und auch wir Mädels klatschten mit. Sie drückte mir den Becher in die Hand und ich dachte nach. Der Alkohol schmeckte nicht mehr wirklich und den BH auszuziehen, erschien mir in diesem Moment gar nicht so schlimm. Als hätte er meine Gedanken erraten, nahm Justin mir den Becher ab, nahm einen kleinen Schluck und reichte ihn dann weiter. Strafend sah er mich an und ich spürte wie ich aufmüpfig wurde. Was hatte er für ein Recht mich immerzu beschützen zu wollen? In der nächsten Runde, würde mein BH fliegen, so viel war klar! Und wieder schien Justin Gedanken lesen zu können. Forschend sah er mir in die Augen und dann sagte er laut: „Ich glaube wir hatten jetzt genug. Wir sollten wieder gehen.“ Überrascht sahen ihn alle an und ich funkelte wütend. „Ich will nicht gehen! Das hier macht Spaß!“ Justin stand auf und zog mich nicht gerade sanft auf die Beine, doch ich war zu betrunken um mich losreißen zu können. Ich hatte die ungute Vorahnung, dass ich dann hingefallen wäre. Dafür protestierten die anderen lautstark und versuchten ihn zu überzeugen noch zu bleiben. Justin schüttelte den Kopf: „Tut mir leid, aber wir gehen lieber.“ Ich wollte etwas dagegen sagen, doch er fauchte mich an: „Du bist total betrunken. Morgen würdest du das bereuen.“ Die Tatsache, dass er damit wahrscheinlich Recht hatte, ließ mich verstummen. Umständlich hob Justin sein T-Shirt und mein Kleid auf. Anstatt sich zuerst anzuziehen zog er mir mein Kleid an. Ich fühlte mich dabei wie ein Kind, doch ich konnte mich auch nicht dagegen wehren. Nach mehreren Versuchen mir das Kleid anzuziehen musste Justin jedoch aufgeben. Seufzend zog er mir stattdessen sein T-Shirt über den Kopf und verknotete es in meiner Taille. Das und das Kleid wie ein Rock dazu, sah sogar noch richtig gut aus, so weit ich das beurteilen konnte. Die anderen spielten wieder fröhlich weiter und schienen uns schon vergessen zu haben, als Justin mich aus dem Raum brachte. Jetzt war ich eigentlich ganz froh, keine hohen Schuhe mehr anzuhaben, ich hatte auch schon barfuß genug Probleme nicht hinzufallen. Hilfesuchend sah ich zu Justin, der sanft einen Arm um mich legte und mich dadurch stützte. Auch wenn ich am Anfang nicht hatte aufhören wollen, jetzt war ich ihm dankbar, dass er mich weggebracht hatte und lehnte mich an seinem nackten Oberkörper an. „Wohin bringst du mich?“, wollte ich wissen. Es schockte mich, was für eine Mühe es mir machte meine Zunge zu bewegen. „Nach draußen. Du brauchst ein wenig frische Luft.“ Ich nickte und fand, dass das eine ganz ausgezeichnete Idee war. Müde schloss ich die Augen und ließ mich einfach von Justin, halb führen, halb tragen. Wann hatte Niall sich das letzte Mal so rührend um mich gekümmert? Wann war Niall eigentlich das letzte Mal der Starke in der Beziehung gewesen und nicht ich? Ich riss meine Augen wieder auf, als ich Louis Stimme überraschend hörte: „Da seid ihr ja! Ist alles in Ordnung? Was ist mit Jana los und warum trägt sie dein T-Shirt?“ Louis aufgeregte Stimme pochte unangenehm in meinem Kopf und wenn mir nicht so schwindelig gewesen wäre, hätte ich ihn angemotzt mal langsam zu machen, doch so überließ ich lieber Justin das Reden. „Sie hat ein wenig zu viel getrunken, aber ihr geht es gut. Ich will gerade mit ihr an die frische Luft.“ „Wo wart ihr die ganze Zeit?“, klang jetzt auch Eleanors besorgte Stimme in meinem Ohr und ich spürte wie sie mir tröstend über den Arm fuhr. Ja sie war wirklich eine Liebe. „Zuerst haben wir getanzt und als wir euch nicht gefunden haben, haben wir nach etwas zu trinken gesucht und sind bei einem Trinkspiel gelandet.“ „Justin! Wie konntest du so was zulassen? Wenn das nun Niall erfährt.“ Nun klinkte ich mich aber doch ins Gespräch ein, Louis Worte hatten mich aufgebracht. Ich schlug die Augen auf und fixierte ihn so gut es ging: „Ich bin nicht Nialls Eigentum und ich kann tun und lassen was ich will. Ich brauch eben auch ab und zu meinen Spaß.“ Louis wollte was erwidern, doch ich unterbrach ihn: „Ist jetzt auch egal. Justin und ich wollen nach draußen, entweder ihr kommt mir oder ihr lasst uns jetzt durch.“ Mein Ton war vielleicht ein wenig zu scharf, doch für den Moment war mir das egal. „Ist ja schon gut.“, schnappte Louis beleidigt nach Luft und schien wohl lieber auf meine weitere Anwesenheit zu verzichten. Justin und ich gingen nach draußen, wo ich mich schon gleich wieder ein wenig besser fühlte. Um ein wenig Ruhe zu haben, entfernten wir uns ein gutes Stück von der Party und stellten uns unter einen riesigen, offensichtlich uralten Baum. Mit jedem Atemzug von der frischen Luft, schwand das Schwindelgefühl mehr und wurden meine Gedanken wieder klarer. Trotzdem hielt ich mich immer noch an Justin fest. „Das war eine sehr gute Idee, an die frische Luft zu gehen.“, meinte ich anerkennend und lächelte Justin zu. Dieser lachte leise. Meine Wangen wurden ein wenig rot, wenn ich daran dachte, dass es noch keine 15 Minuten her war, dass ich vor Justin und jede Menge Fremden meine Unterwäsche hatte ausziehen wollen und das nur wegen irgendeinem Trinkspiel. „Danke, dass du mich da rausgeholt hast.“, murmelte ich verlegen und obwohl ich nach unten sah, konnte ich sein Grinsen förmlich spüren. „Ich konnte ja nicht zulassen, dass du dich noch komplett ausgezogen hättest.“, er machte eine kleine Pause und fügte dann hinzu: „Wobei der Gedanke schon reizvoll war.“ Ich versuchte ihm gegen den Arm zu Boxen und verlor dabei prompt das Gleichgewicht. Hätte er mich nicht kichernd aufgefangen, wäre ich hingefallen. „Du kannst so ein Idiot sein!“ „Ja aber ich bin der nette Idiot, der verhindert hat, dass du dich betrunken vor ihm ausziehst. Also ich finde ich habe eher ein Lob verdient.“ Ich brummte unzufrieden und peinlich berührt: „Musst du jetzt auch noch Salz in die Wunde reiben?“ „Schon gut. Ich hör auf.“ Erleichtert seufzte ich und lehnte mich an den breiten Stamm des Baumes an. Justin stand halb neben und halb vor mir. Nach einer Weile bemerkte ich, dass er ein wenig zitterte. Kein Wunder es war nachts schon relativ kühl in London und sowohl seine Jeans als auch seine Haare, waren noch immer nicht ganz trocken und sein T-Shirt trug ja immer noch ich. „Du frierst wir sollten wieder reingehen.“, meinte ich und betrachtete dabei seine festen, leicht gekräuselten Brustwarzen. „Sicher, dass du nicht noch ein wenig an der frischen Luft bleiben willst?“, wollte er besorgt wissen und eigentlich wäre ich wirklich noch gern hier geblieben, doch ich sagte: „Geht schon. Du sollst dich nur nicht erkälten, wenn du schon mal in London bist.“ Er nickte lächelnd und wollte nach meinem Arm greifen um mich wieder zu halten, doch ich entzog ihn ihm und löste den Knoten in seinem T-Shirt, den er vorhin gemacht hatte. Ich zog das jetzt total verknitterte Oberteil aus und reichte es ihm. „Vielleicht solltest du dir das wieder anziehen.“, murmelte ich und war ihm dankbar, dass er mir ins Gesicht und nicht auf die Brust sah, während er das T-Shirt nahm und rasch hineinschlüpfte. Ich zog mein Kleid nun richtig nach oben und streifte es über meine Schultern. „Machst du mir den Reisverschluss wieder zu?“, bat ich leise und kurz darauf spürte ich ein Paar weicher Hände über ein Stück nackte Haut an meinem Rücken streichen. Ein angenehmer Schauer durchlief meinen Körper und ich spürte, wie ich eine Gänsehaut bekam. Justin zog vorsichtig meinen Reisverschluss nach oben und ließ meine Haare, dann wieder über meinen Rücken fallen. Er legte einen Arm locker um mich und führte mich so Richtung Haus, ich tapste barfuß mit ihm mit. Ich war es irgendwie nicht mehr gewohnt, nicht die zu sein die den Ton angibt. Bei Niall und mir, war immer er derjenige, der mir nachging und der auf mich hörte. Bei Justin war es anders. Er war definitiv dominanter und ich wusste noch nicht so ganz ob mir das gefiel. Wobei... war es nicht genau das, was ich an Niall manchmal ein wenig vermisste? Dieses... Diese... Männlichkeit? Das Wort passte nicht ganz, doch mir fiel einfach kein besseres ein. Im Haus angekommen wollten wir uns mal wieder auf die Suche nach Louis und Eleanor machen, doch vorher bat ich Justin noch um einen Gefallen: „Das mit dem Trinkspiel und so... es wär mir Recht, wenn wir das nicht jedem erzählen würden.“ Oder besser niemandem... das war viel zu peinlich. Justin grinste: „Schon verstanden. Von mir erfährt niemand was.“ „Danke.“, lachte ich erleichtert und drückte ihm liebkosend den Arm, dann meinte ich: „Ich geh kurz auf Toilette, warte hier.“, und ließ ihn stehen. Als ich fünf Minuten später wieder zurückkam, standen auch Louis und Eleanor bei ihm. Die beiden grinsten mich an, was mich freute, denn ich hatte sie vorhin doch ziemlich scharf angefaucht. „Und geht’s dir wieder besser?“, fragte Eleanor und ich nickte lächelnd. „Gut.“, meinte Louis grinsend: „Wollen wir gehen? Ich hab eigentlich keine sonderlich Lust mehr auf die Party. Hier ist jeder außer uns total dicht.“ Ich erwähnte hier mal lieber nicht, dass auch Justin und ich nicht gerade das waren, was man als nüchtern bezeichnen konnte... na gut vor allem ich nicht, aber zu meinem Glück, schien man mir das gar nicht mehr so sehr anzumerken. Wir alle waren Louis Meinung und riefen uns ein Taxi, dass uns nach Hause, also genauer gesagt zum Haus der Jungs bringen sollte. Wir warteten auf der Treppe vor dem Haus, da hier kaum was los war und ich war Louis ziemlich dankbar, dass er es geschafft hatte von irgendwo her eine Weste für Justin zu besorgen. Ich wollte nicht, dass er sich gleich am Anfang erkältete. Immerhin war er zur Zeit mein Garant für Spaß in meinem Leben und heute Nacht hatte das ja schon bestens geklappt. Ich würde morgen... hm heute früh zwar einen kleinen Kater haben, aber das war es wert. „Du hast dich an die Abmachung gehalten.“, meinte Justin plötzlich anerkennend zu mir. Während die anderen beiden verwirrt guckten, begann ich zu kichern: „Stimmt. Aber nur dank dir.“ „Immer wieder gern.“ „Ich komm darauf zurück.“, zwinkerte ich ihm zu und da hupte auch schon das Taxi. Wir sprangen auf und liefen eilig los, doch als wir zur Straße kamen, stoppte ich. Der raue Asphalt tat ziemlich weh an den Füßen außerdem lagen hier einige Splitter. Justin bemerkte, dass ich stehen geblieben war und schien sofort zu verstehen warum. Er kam zu mir zurück und nahm mich wie ein kleines Kind hoch. Eilig schlang ich meine Beine um seine Taille und ließ mich von ihm zum Auto tragen. Nachdem er mich zu Louis und Eleanor auf die Rückbank gesetzt hatte, setzte er sich vor zu dem Fahrer, der uns zügig und ohne auch nur ein Wort über Justin oder Louis zu verlieren nach Hause fuhr. Man hätte fast meinen können, dass er täglich zwei Weltstars durch die Gegend fuhr. Justin bezahlte die Fahrt und wir liefen zu viert kichernd ins Haus. Keiner von uns schien müde zu sein und ich hatte absolut keine Lust mich jetzt schon zu Niall zu legen. „Wollt ihr auch noch Eis?“, fragte Eleanor grinsend und machte damit den besten Vorschlag der Nacht, wie ich fand. Verstohlen schlichen wir uns in die Küche und kramten die Schalen mit Eiscreme aus dem Gefrierschrank. Ich ergatterte Double Chocolate und machte es mir damit auf dem Küchenboden bequem. Aber eigentlich war es ziemlich egal wer was hatte, denn es naschte sowieso jeder auch aus den Schalen der anderen. Dabei unterhielten wir uns die ganze Zeit, rissen Witze und versuchten die ganze Zeit unser Lachen zu unterdrücken. Das Eis war schon fast verschmolzen oder gegessen, als plötzlich jemand in die Küche kam. Es war Harry, der wohl gerade erst nach Hause gekommen war und irgendwie enttäuscht aussah. Trotzdem rang er sich ein Grinsen ab, als er uns so in der Küche vorfand. „Hazza!“, rief Louis begeistert, bei dem ich den Verdacht hatte, dass auch er mehr getrunken hatte, wie er zugab und wurde sogleich von allen Seiten mit einem: „Pscht!“, ermahnt. „Hazza.“, wiederholte er nun leiser: „Setz dich zu uns! Willst du auch Eis? Wir haben noch in der Truhe. Hast du sie gefunden?“ Harry nahm sich tatsächlich Eis aus dem Gefrierschrank und setzte sich zu uns, schüttelte den Kopf. „Nein hab ich nicht. Ich glaube nicht, dass sie heute da war.“ Ich durchbohrte ihm mit meinem Blick. Er suchte also tatsächlich diese geheimnisvolle Unbekannte. Wir unterhielten uns wieder weiter und klärten Justin und Eleanor darüber auf, wen Harry gesucht hatte. Zufrieden löffelte ich mein jetzt flüssiges Eis. Was für eine perfekte Nacht. Da ich mit dem Rücken zur Tür saß, verstand ich es erst gar nicht, als Louis, Eleanor und Harry plötzlich alle mit großen Augen geschockt zur Küchentür sahen. Ich runzelte verwirrt die Stirn und drehte mich um. Mir klappte der Mund vor Erstaunen auf. Da stand ein verschlafener, aber glücklich lächelnder Zayn. Ein Lächeln, das ich schon lange nicht mehr bei ihm gesehen hatte, doch es war nicht das, was uns alle so erstaunte, sondern die Person, die er an der Hand hielt. Eine ebenfalls ziemlich verschlafene aber breit strahlende Laura. Sie hatte einen großen Kratzer auf der Wange, doch sie lachte fröhlich, als sie unsere staunenden Gesichter sah. Ich spürte wie sich ein Lächeln auf meinem Gesicht bildete und ich sprang auf um sie umarmen zu können. „Was machst du hier?“, fragte ich begeistert, während wir uns umarmten. Mir fiel auf, dass sie dabei Zayns Hand nicht losließ. „Lange Geschichte.“, murmelte sie und ehe ich nachfragen konnte, drängten die anderen mich beiseite um sie ebenfalls begrüßen zu können. Harry drückte sie als letzter an sich. Ich hatte noch nie ganz verstanden, was das mit den beiden eigentlich sein sollte. Man könnte tatsächlich meinen, dass sie nie miteinander geschlafen hatten, so gut wie sie sich verstanden und trotzdem war es mit den beiden immer ein wenig anders, wie Lauras Verhältnis zu Liam, Louis oder Niall. Nachdem auch sie sich mit Eis versorgt hatten, setzten sich Zayn und Laura zu uns und sie erklärte rasch, wie es dazu kam, dass sie hier war und nicht irgendwo in Asien zusammen mit Joshua. „Joshua und ich hatten einen Streit, der ziemlich ausgeartet ist und ich wollte nur noch nach Hause. Also hab ich mich in den nächsten Flieger gesetzt und bin hergekommen. Und bevor ihr fragt: Ja Joshua und ich sind nicht mehr zusammen und wir werden es auch ganz sicher nie wieder sein.“ Uns war allen klar, dass das nur der oberflächliche Teil der Geschichte war, doch keiner traute sich zu fragen. Der Kratzer auf ihrer Wange, die blauen Flecken an den Handgelenken, die immer mal wieder unter dem Pullover hervorsahen und Zayns wütender Blick, als sie Joshua erwähnte, sprachen Bände. Traurig betrachtete ich eine meiner besten Freundinnen. Zum zweiten Mal hatte sie es jetzt erleben müssen, dass wir damals alle Recht gehabt hatten. Das Joshua ein Idiot war, dass er schlecht für sie war und sie verletzen würde. Keiner von uns hatte mit so etwas gerechnet und erst Recht hatte keiner damit gerechnet, dass die beiden eine so lange und so glückliche Beziehung führen würden. Doch es schien ihr erstaunlich gut zu gehen und sie unterhielt sich absolut fröhlich mit den anderen über die Eigenarten von Asiens Gerichten. Auch Zayn hatte merkbar gute Laune und war endlich wieder der alte Zayn. Tja und ich... Mir ging es so gut wie lange nicht mehr. Ich saß zwischen zwei Menschen, die ich beide sehr mochte, die ich beide sehr lange nicht mehr gesehen hatte und die ich beide unerwartet wieder bekommen hatte. Gut gelaunt lehnte ich mich an Justin an und lachte fröhlich mit den anderen mit. An meinen Freund, der oben allein in seinem Bett lag und schlief, dachte ich gar nicht mehr. Zu gut war die Stimmung hier unten. Diese war Nacht war wirklich einmalig gewesen und ich fand es schade, als wir unsere Runde schließlich total übermüdet auflösten. Ich half den anderen noch rasch beim aufräumen, umarmte sowohl Laura, als auch Justin nochmal glücklich und flüsterte Laura dabei zu, dass wir unbedingt mal zu zweit reden müssten und wie sehr ich sie vermisst hatte. Sie lächelte mir zu und dann krochen wir alle in unsere Zimmer. Leise betrat ich den dunklen Raum. Niall lag seelenruhig in seinem Bett und schlief tief und fest. Lächelnd schlüpfte ich aus meinem Kleid und ging auf Zehenspitzen ins Bad um mich noch rasch abzuschminken. Wieder zurück im Zimmer, legte ich mich halbnackt wie ich war zu Niall und kuschelte mich eng an ihn. Er schlang einen Arm um mich und öffnete ein wenig die Augen. „Da bist du ja endlich.“, murmelte er, doch es klang kein Vorwurf darin mit. Ich nickte und küsste ihn sanft. „Schlaf weiter. Ich bleib bei dir.“ Er nickte beruhigt und schloss tatsächlich wieder die Augen. Keine drei Sekunden später schlief er wieder und presste mich eng an sich. Ich liebkoste sein Gesicht und fuhr durch seine Haare. Ich fühlte mich in meiner Theorie bestätigt: Wenn ich nur ab und zu mal Party machen war und Spaß hatte mit Freunden, kuschelte ich auch gleich wieder viel lieber mit Niall und kümmerte mich um ihn. Grinsend vergrub ich mein Gesicht an seinem Hals und spürte die angenehme Wärme seines Körpers. Für diesen Ausgleich würde Justin in nächster Zeit ja sorgen.

6320 Wörter ^.^ ich denke ich kann stolz sein auf mich :D 

wie versprochen ein langes Kapitel auf das ich eigentlich ganz stolz bin *zwinker*

wir lesen uns Dienstag (hoff ich zumindest :))

xo laudea :*

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 01, 2014 ⏰

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