Kapitel 17

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Ich sah in grelles, weißes Licht. Alles um mich herum war hell. Ich stöhnte auf und wollte meinen Kopf zur Seite drehen, doch das Licht ging nicht weg. Ich wollte mir meine Hände vor die Augen halten, konnte sie aber nicht anheben. Ich hatte keine Kraft in meinem Körper.

Durch ein Rütteln schreckte ich auf. Ich spürte etwas unter mir, was sich bewegte. Wo war ich? Es war, als läge ich auf zwei weichen Stangen, die sich bewegten. Meine Gehirn brauchte ein bisschen, bis es bemerkte, dass das Arme waren. Irgendjemand trug mich.

Aber wer? Ich dachte fieberhaft nach. Wer könnte jetzt bei mir sein? Da zuckte ein Bild durch meinen Kopf. Ich saß in einem Auto, vorne saßen Paul und Simon, mein Vater. Um mich herum waren Eleanor, Michelle und Alice, aber auch Niall, Harry, Louis, Zayn und Liam. Wer von denen trug mich jetzt?

Ich seufzte leise und erschöpft auf. Ich wollte meine Augen öffnen, um zu sehen, wer es war, aber meine Augenlider waren unglaublich schwer. Ich strengte mich noch mehr an und bekam schließlich mein rechtes Auge einen Spalt weit auf. Ich sah eine hellblaue Tür und einen Schatten davor.

Dann schwang die Tür auf und der Schatten trat ein. Die Person, die mich trug, folgte ihm. Ich bekam auch mein anderes Auge auf, sodass ich schon etwas mehr sah. Ich sah ein Sofa, zwei Sessel und einen Teppich. Ich kannte diese Einrichtung. Ich war in der Wohnung von Simon... und mir.

Ich hob meine rechte Hand, die an dem Körper meines Trägers lag an und krallte mich in den Stoff eines T-Shirts. Ich drehte meinen Kopf soweit, dass ich sehen konnte, wer mich trug. Ich sah in zwei braune Augen.

„Teddy.", krächzte ich leise. Ich sah, dass er anfing zu lächeln.

„Ich bin hier.", erwiderte er. Er legte mich vorsichtig auf dem Sofa ab und kniete sich neben mich. Ich schloss meine Augen wieder, es war zu anstrengend, sie offen zu halten.

Als ich das nächste Mal meine Augen öffnete, sah ich in zwei blaue Augen. Mein Blick glitt nach oben und ich musterte den Jungen vor mir. Niall sah mich erfreut an und drehte sich leicht von mir weg, um wild mit der Hand zu winken.

Ich merkte, wie andere Menschen in mein Blickfeld und an das Sofa traten. Ich sah das besorgte Gesicht von Simon neben mir. Ich drehte mich leicht, sodass ich auf dem Rücken lag und sah zehn Gesichter, die auf mich herunterblickten. Ich begann schwach zu lächeln und atmete einmal tief durch.

Alle sahen mich erleichtert an. Alice nahm meine Hand, während Michelle mir ihre auf die Stirn legte. Ich drückte Alices Hand kurz, bevor ich mich seufzend tiefer in die Kissen sinken ließ. Ich erinnerte mich an das, was vorher passiert war.

Flo war hier. Und er hatte mir gedroht. Ich fragte mich, was er wohl noch machen würde. Ich wurde durch eine Stimme aus meinen Gedanken gerissen.

„Trace? Bist du noch da?", fragte Simon und wedelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht herum. Ich merkte, dass ich nicht mehr lächelte, sondern eher besorgt guckte. Ich nickte und setzte mich auf. Eleanor stützte mich.

„Mir geht'sgut.", versicherte ich ihnen, was aber nicht sehr überzeugend klang. Alice sah mich an.

„Lüg nicht.", meinte sie. Ich seufzte und begann eine Haarsträhne um meinen zitternden Zeigefinger zu wickeln. Ich hielt kurz inne, als mir etwas einfiel: Die letzte Tablette hatte ich heute Vormittag genommen. Ich fuhr herum, um auf die Uhr zu blicken. 21:06.

Ich begann zu zittern und mein Atem wurde flacher. Ich sprang auf, es war mir egal, dass mich alle seltsam anguckten. Ich lief in die Küche und füllte ein Gla smit Wasser. Ich fummelte die Tablettenpackung mit zitternden Fingern aus meiner Hosentasche und holte eine Tablette heraus.

Da schloss sich eine Hand um mein Handgelenk und hielt mich davon ab, die Tablette ins Wasser zu werfen. Mein Kopf schnellte nach oben. Liam sah mir ungläubig in die Augen, die anderen hinter ihm sahen nicht besser aus.

Ich riss meine Hand los und drehte mich von ihnen weg. Ich ließ die Tablette in mein Wasser sinken und nahm das Glas hoch.

„Trink das nicht.", sagte eine Stimme hinter mir. Ich wollte das nicht hören, ich brauchte die Droge, aber etwas in Liams Stimme ließ mich aufhorchen. Er klang flehend. Aber ich brauchte die Droge, ich merkte, wie das Zittern immer stärker wurde.

Ich setzte das Glas an meine Lippen, als ich merkte, dass eine Träne über mein Gesicht lief. Ich schloss meine Augen und trank das Glas mit einem Mal leer. Ich stellte es auf die Theke und ließ den Tränen freien Lauf.

„Es tut mir Leid.", flüsterte ich leise.

„Ich kann nicht mehr anders. Ich bin abhängig davon." Ich traute mich nicht, in die enttäuschten Gesichter um mich herum zu sehen. Ich spürte eine Hand unter meinem Kinn, die meinen Kopf etwas nach oben drückte.

Liam sah mich erschüttert an, auch die anderen sahen eher bestürzt als enttäuscht aus. Ich schluchzte auf und vergrub meinen Kopf an Liams Brust. Er schloss überrascht seine Arme um meinen Körper und drückte mich an sich.

Gotta be you [One Direction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt