Ich starrte auf das Haus meiner Familie oder um es eher zu sagen :das meiner Tante und Onkels. Ich werde dieses Haus wahrscheinlich niewieder betreten. Mit einem Seufzen nahm ich meinen Rucksack und stiefelte los. Um meine momentane Situation zu verstehen sollte man erstmal wissen, dass ich ein 17-jähriges Mädchen bin und gerade abhaue. Kurz um ich bin jetzt offiziell Schulabbrecher und obdachlos. Wohl gemerkt freiwillig! Es ist nicht so das meine Noten nicht gut genug waren oder meine Tante mich rausgeworfen hätte. Also tat ich alles freiwillig und für Außenstehende muss ich ziemlich dämlich wirken. Ist mir aber egal. Eigentlich ist mir seit 2 Jahren 7 Monaten und genau 14 Tagen und 5 Stunden alles egal. Macht mich das schwach, dass ich nach mehr als zweieinhalb Jahren immernoch nicht über den Tod meiner Familie hinweg bin? Wie gesagt es ist mir egal
Ich weiß nicht wie lange ich durch Seattle gelaufen bin, als ich endlich ein Lokal fand. Ich wollte gerade reingehen, als ich den Schrei hörte.
"Nein lassen sie mich los. Nein! Lassen sie das! Ich hab nichts!"
Bevor ich realisierte was ich tat hatte ich meine Sachen weggeschmissen und rannte los. Der Schrei musste aus einer der Gassen gekommen sein.
"Schrei nochmal", murmelte ich. Tatsächlich hörte ich noch einen Schrei. Er kam wirklich aus einer Gasse. In dem Moment in dem ich die Gasse betrat, sah ich einen Mann über jemandem stehen. Was hat Jem immer gesagt? Ach ja!:nutzte den Überraschungsmoment. Und das habe ich. Ich wusste ,dass ich körperlich keine Chance hätte, also schloss ich meine Finger um seinen Hals, weil dort Haut zu sehen war. Ich brauche Körperkontakt um meine Gabe anzuwenden. Die Gefühle des Mannes waren ekelerregend. Von dem was er vorhatte ganz zu schweigen. Ich benutzte meine Gabe um ihm so viel Energie zu entziehen, sodass er zusammenbrach. Schnell zog ich meine Hand zurück und drehte mich der am Boden liegenden Gestalt zu.
"Hey. Kannst du aufstehen?" Bei näherem Hinsehen erkannte man wie jung sie war. Es war ein Mädchen höchstens so alt wie ich bei dem Unfall. Das Mädchen schüttelte verängstigt den Kopf. "Okay. Ist es in Ordnung wenn ich dir helfe?" Diesmal nickte sie. Langsam ging ich näher auf sie zu und half ihr auf. Ich führte sie zur Staße und damit ins Licht. Dort konnte ich sehen das sie verletzt war. Er musste sie bereits öfter in Gesicht geschlagen haben. "Du musst ins Krankenhaus." Sie schüttelte erneut den Kopf. "Doch du musst. Du bist verletzt und ich kann dir dabei nicht helfen, das kann nur ein Arzt." "Ich kann nicht",flüsterte sie,"Sie werden meinen Vater verständigen. Und ich kann nicht wieder zurück."
Selbst ohne sie zu berühren konnte ich ihre Angst spüren. Bitte schick mich nicht zurück. Verdutzt starrte ich sie an. Wenn sie nicht gerade überfallen worden wäre, würde ich sie anmeckern für den Versuch mich zu beeinflussen. Du bist ein Savant. Diesmal sah sie mich erschrocken an. Das du einer bist vereinfacht aber die Situation. Ich lächelte sie an. Ich weiß wo wir hinkönnen.***
Nachdem wir meine Sachen geholt hatten, machten wir uns auf den Weg. zum Glück war es nicht weit und die Energie, die ich Lucie gegeben hatte, sollte bis dahin reichen. Zwanzig Minuten Fußmarsch später standen wir am Stadtrand vor einer Villa die von hohen Hecken umgeben war.
"Wow, da wollen wir da rein?" Ich lachte. "Lassen die uns überhaupt rein?" "Glaub mir, Lucie. Gerade Leute wie wir sind hier willkommen."
Ich ging zur großen Glocke am Eingang und leutete. Nur Sekunden später ging das Tor von alleine auf. "Komm",forderte ich Lucie auf. Gemeinsam gingen wir den langen Asphaltweg entlang. Jetzt im Dunkeln konnte man es nicht sehen, aber er war voller Mosaiken. Ich musste lächeln als ich daran dachte wie ich mit 15 Jahren mein Mosaik den von anderen hinzugefügt hatte. Es war eine der guten Erinnerungen nach dem Tod meiner Familie.An der großen Tür wurden wir bereits erwartet. "Gute Nacht, Hilary. Wie ich sehe bist du diesmal nicht allein. Was für eine Überraschung." Die Ironie in Luis Worten war nicht zu überhören. "Auch schon dich zu sehen, Luis", gab ich nicht minder spöttisch zurück. Doch dann wurde ich ernst und wechselte zur Telepathie. Sie ist verletzt, Luis. Sie ist überfallen worden und braucht einen Arzt. Auch seine Miene wurde jetzt ernst. Okay. "Hallo ich bin Luis und wie heißt du?" wandte er sich an Lucie. "Lucie" flüsterte sie. "Okay Lucie. Du bist jetzt in Sicherheit. Das hier ist ein Kinderheim speziell für Savants. Ich werde dich jetzt zu unserer Heilerin bringen. Sie wird sich deine Verletzungen ansehen."
Lucie sah mich fragend an. Mit einem Nicken bestätigte ich ihr alles was er gerade gesagt hatte. "Bleibst du auch hier?"fragte sie dann. Ich schüttelte den Kopf. "Nein ich hab noch zu erledigen. Ich komm aber nochmal wieder." "Versprochen? " Ich lächelte Lucie an. "Versprochen."***
Ich hatte nicht gelogen, ich hatte was vor. Nur leider spielte das Leben wie so oft nicht mit. Als ich bei der Gasse ankam wo der Mann Lucie überfallen hatte, fand ich sie leer vor. Nun dann setzte ich halt Plan B in die Tat um. Leider war der nicht einmal halb so nobel wie Plan A.
Vier Stunden später stolperte ich aus einer Bar. Mein Blick richtete sich auf ein rotes Carprio . Wenn ich nicht so betrunken gewesen wäre, wäre mir höchstwahrscheinlich in den Sinn gekommen wie bescheuert die Idee sei ein Auto zu klauen. Aber wie gesagt ich war sehr sehr sehr betrunken.
Weitere vier Stunden später saß ich um einiges nüchterner auf der Polizeistation. Wer weiß wie lange ich insgesamt schon dort gesessen hatte, als ich hörte wie jemand meine Zelle betrat. Erstaunlicherweise hatte ich eine ganz für mich alleine. "Hilary Kyle?" Ich stöhnte. "Was wollen Sie? Ich habe weder nach einem Anwalt noch sonst irgendwas anderem gefragt."
"Man fragt auch nicht nach Leuten wie mir. Ms Kyle. Das können Sie mir glauben. Und ich bin auch kein Anwalt oder wie Sie es ausdrücken, sonst irgendwas anderes."
Langsam drehte ich mich zu der Frau um die sich eindeutig einen Spaß mit mir erlaubte." Was wollen Sie von mir?" Ich weiß nicht gerade freundlich aber ich hatte beschissene 48 Stunden hinter mir und war nicht dazu aufgelegt nett und freundlich zu sein. Zu meinem Erstaunen lachte sie nur. Sie schob eine Strähne ihrer blonden glatten Haare hinter ihr Ohr und ihre grünen Augen blitzten vergnügt. "Du bist deinem Vater so ähnlich, innerlich und äußerlich. Ich würde mich freuen mit dir zu arbeiten." "Wollen Sie mich etwa wie einen Hund dressieren?"
Erneut zuckte ihr Mundwinkel.
"Nein du gehörst zu der Sorte die man nicht zähmen kann. Und zu der Frage was ich von dir möchte. Mein Name ist Jacie Mackinnay und ich bin einer der führenden Kopf des SSPS. Der Secret Savant Protection Sociaty. Und ich bitte dich uns beizutreten."
Ich muss ziemlich blöd ausgesehen haben, denn sie seufzte nur und stand auf. "Komm mit. Ich werde dir jetzt etwas zeigen." Tatsächlich ließ man uns einfach so aus der Station spazieren, was schon mal darauf hinwies, dass Mackinnay ziemlich mächtig sein musste.***
"Ach du Scheiße",flüsterte ich. Ich stand in einem Raum in dem es von Computern nur so wimmelte. Das an si ch wäre ja nichts besonderes gewesen, aber hier flogen Gegenstände durch die Luft und ich meine nicht durch werfen sondern durch Telekinese. "Wow!" "Das ist unsere Zentrale. Aber ich hab dich nicht deswegen hergebracht. Wir müssen woanders hin." "Werden Sie mich wieder betäuben?" "Tut mir leid, aber das war eine reine Sicherheitsmaßnahme. Und nein, das was ich dir zeigen möchte befindet sich hier im Gebäude." Nach etlichen Fluren und nachdem ich längst den Überblick verloren hatte , blieben wir vor einer Fotowand stehen." Toll eine Wand voller Fotoswas bringt mir das jetzt?" Genervt starrte ich Mackinnay an. Sue blieb jedoch so gelassen wie eh und je. "Sie näher hin." Also tat ich das und mir stockte der Atem. "Dad. Mum. Jem und Ryder! Was ist das?" Meine Stimme zitterte." Das Hilary sind die gefallenen Mitglieder des SSPS." "Meine Familie war...?" "Ja. Deine Eltern, James und Ryder waren Mitglieder."***
Ich saß allein in einem der Zimmer. Seit Mackinnay mich allein gelassen hatte mit den Worten: Es ist deine Entscheidung. Mach sie nicht von deiner Familie abhängig ,sondern davon was du mit deinem Leben anfangen willst.
Großartig ich sollte eine lebenswichtige Entscheidung treffen und hatte keine Ahnung wie ich das machen sollte. In einer Bewegung stand ich auf und war zur Tür hinaus. Mackinnay hatte gesagt ich solle das Gebäude nicht verlassen, aber von dem Zimmer war keine Rede gewesen. Meine Instinkte führten mich schließlich zu einer Sporthalle. Ich konnte die gebrüllten Befehle von drinnen hören und wollte gerade umdrehen,als ich von einem Typen über den Haufen gerannt wurde. Ich landete schmerzhaft auf meinem Hintern. "Oh Scheiße. Es tut mir so leid. Warte ich helfe dir." Der Typ half mir hoch. "Hi. Ich bin Logan. Nett dich kennen zu lernen , zumindest meinerseits." Ich konnte nicht anders als anfangen zu lachen. Gott ich weiß nicht, wann ich das letzte mal richtig gelacht hatte. "Mein Name ist Hilary,"jappste ich. Ich wusste nicht einmal warum ich lachte, aber auf einmal konnte ich wieder atmen. "Hey alles in Ordnung ?"fragte Logan mich besorgt. Als mein Lachflash beendet war und ich wieder antworten konnte, lächelte ich ihn an. "Ja. Mir geht es so gut wie lange nicht mehr."
"Hilary, ich vermute du hast eine Entscheidung getroffen." Erstaunt fuhr ich herum. Hinter mir stand Mackinnay. Sie lächelte mich an und diesmal lächelte ich zurück.
"Ja habe ich. Wann fang ich an?"
"Sofort und darf ich dir deinen Partner und meinen Neffen vorstellen?"Sie machte eine Bewegung in Richtung Logan." Aber ich vermute ihr kennt euch bereits."
Logan streckte mir seine Hand hin und grinste schief.
"Partner?"
Ich grinste zurück und ergriff seine Hand.
"Partner."
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Hilary Begin Again
FanfictionHilary Kyle hat bei einem Unfall vor 12 Jahren ihre ganze Familie verloren.Sie ist ein Savant, mit mentalen Kräften geboren.Als immer mehr Savants verschwinden und ihr auch noch ständig der FBI Agent Victor Benedikt über den Weg läuft, muss sie ein...