Am nächsten Morgen wurde ich wieder von meinem Wecker geweckt. Ich stand gut gelaunt auf. So gute Laune hatte ich schon lange nicht mehr gehabt.
Ich schnappte mir meine Laufschuhe und ging in die Küche. Ich zögerte kurz, füllte dann aber ein Glas mit Wasser und löste meine Tablette darin auf. Ich schluckte kurz, bevor ich das Wasser trank. Es war nicht gut für mich, das war mir immer klar gewesen, aber jetzt hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, dass ich es lassen sollte.
Ich schüttelte meinen Kopf, um diese Gedanken loszuwerden. Ich hatte mir die Lieder, die ich über YouTube herausgesucht hatte, auf mein Handy geladen und fing nun an, sie per Zufallswiedergabe abzuspielen.
Ich verließ die Wohnung und lief los. Ich lief die gleiche Strecke wie beim ersten Mal.
Als ich wieder zuhause ankam, ging ich in die Küche und begrüßte meinen Vater mit einem gut gelaunten „Guten Morgen,Dad." und drückte ihn kurz von hinten, da er auf einem Stuhl saß. Er sah mich erfreut an und erwiderte meine Begrüßung. Ich nahm mir wieder ein Schälchen und aß mein Joghurt. Es herrschte eine schöne Atmosphäre, obwohl keiner ein Wort sagte.
„Wann kommst du heute nach Hause?", fragte ich schließlich.
„Ich wollte eigentlich so um 18:00 wieder da sein."
„Okay, da bin ich höchstwahrscheinlich auch wieder da." Ich verabschiedete mich von ihm mit einem Kuss auf die Wange.
Ich hatte es geschafft, ich fing an, ihn als Vater zu akzeptieren. Ich war so fröhlich, wie schon lange nicht mehr. Ich hüpfte unter die Dusche, machte mich fertig und ging los zur Academy.
Als ich unseren Tanzraum betrat, saß Michelle schon dort und lächelte mich leicht unsicher an. Sie wusste nicht genau, wie sie mich begrüßen sollte, deswegen ging ich einfach auf sie zu, lächelte und umarmte sie.
Sie erwiderte meine Umarmung glücklich, als auch Alice den Raum betrat, gefolgt von Eleanor. Ich umarmte die beiden genau so wie Michelle. Sie waren ebenfalls froh, mich so fröhlich zu sehen, was mich noch besser stimmte. Ich hatte Menschen, die sich für mich freuten.
Alice, Michelle und ich wärmten uns auf, während Eleanor uns zusah und manchmal versuchte, unsere Bewegungen nachzumachen, dabei aber meistens scheiterte. Wir hatten viel Spaß zusammen.
Später fingen wir noch mit einer Choreographie für die Europameisterschaft an. Nachmittags klopfte es plötzlich an der Tür zu unserem Raum. Kurz darauf öffnete sie sich und Louis steckte seinen Kopf herein. Er lief erfreut auf Eleanor zu und küsste sie. Die beiden waren schon ein bisschen süß zusammen.
Die anderen Jungs folgten ihm und begrüßten uns alle vergnügt. Ich lächelte sie freundlich an, was sie sichtlich erleichterte. Wir begrüßten uns alle mit einer Umarmung.
„Hey Curly.", sagte ich, um Harry ein bisschen zu ärgern und streckte ihm die Zunge heraus. Er verdrehte gespielt genervt die Augen und legte dann seine Stirn in Falten.
„Ich brauche auch einen Spitznamen für dich.", meinte er nachdenklich. Ich grinste.
„Na dann, streng mal deine kleinen grauen Zellen an.", sagte ich, es machte mir Spaß, ihn zu ärgern. Er rieb sich das Kinn.
„Gib mir ein bisschen Zeit.
„Okay.", sagte ich belustigt. Die anderen lachten. Dann umarmte ich Liam.
„Hey Teddy.", meinte ich. Er lächelte breit und drückte mich fest an sich. Wir lösten uns wieder.
„Wir müssen den Anfang noch einmal durchgehen. Dann sind wir für heute fertig.", verkündete Michelle. Also begaben wir uns auf unsere Positionen und der Anfang des Stückes wurde abgespielt. Wir tanzten unsere Choreographie bis zu der Stelle durch, bei der wir aufgehört hatten, zu üben.
DieJungs sahen uns beeindruckt an, Niall stand sogar der Mund ein kleines Stückchen offen. Alice lachte ihn dafür aus. Es war schon kurz nach fünf, weshalb ich meinte, dass ich gehen müsse. Ich hatte mich schließlich mit meinem Vater verabredet. Michelle zögerte kurz, bevor sie fragte:
„Gibst du uns noch deine Nummer?" Ich zögerte ebenfalls kurz, bevor ich mein Handy herausholte und nickte. Alle speicherten meine Nummer ein und ich verabschiedete mich mit einem Winken von allen.
Ich kam in Gedanken versunken zuhause an. War es eine gute Idee gewesen, allen meine Handynummer zu geben? Immerhin konnten sie mich jetzt jederzeit erreichen. Wollte ich überhaupt jederzeit erreichbar sein? Ich schüttelte meinen Kopf.
Jetzt war es sowieso zu spät, jetzt hatten sie meine Nummer schon.
Um mich abzulenken beschloss ich zu kochen. Dad mochte gerne Lasagne, das hatte er mir gesagt, also suchte ich die Zutaten zusammen und machte mich ans Werk. Gerade als ich die Lasagne wieder aus dem Ofen holte, hörte ich einen Schlüssel in der Tür und kurz darauf hörte ich Dads Stimme.
„Hallo Trace!", rief er durch die Wohnung.
„Hallo Dad, ich bin in der Küche!", rief ich zurück. Eine Sekunde später stand er auch schon neben mir.
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Gotta be you [One Direction]
FanfictionAls Trace die Zusage der Dance Academy in London bekommt, ist sie sofort Feuer und Flamme. Sie will ein neues Leben bei ihrem Vater beginnen. Aber man kann sein ganzes Leben nicht einfach hinter sich lassen. Wer fängt sie auf, wenn sie fällt? - It'...