Er nahm einen Schluck aus der kunstvoll verzierten Tasse und ließ die violetten Augen auf seinen Gegenüber schweifen. „Also das heißt, dass dein Ende sehr bald bevorstehen wird?" Der ihm gegenübersitzende junge Mann mit dem schneeweißen Haar und den rubinroten Augen nickte. „Genau. Und deshalb würde ich sehr gerne meine letzten Augenblicke mit dir verbringen"
Gilbert Beilschmidt war sein Name, auch als Preußen bekannt, und der ihm gegenübersitzende, mit den braunen Haaren und violetten Augen, war Roderich Edelstein, Österreich.
Es sind nun schon 20 Minuten vergangen, als Gilbert mit dieser traurigen Nachricht in Roderichs Haus kam. Seine Stirn legte sich in Falten. „Aber wieso bist du dann zu mir gekommen und nicht zu deinem Bruder?", fragte Roderich. Gilbert sah aus dem hohen Fenster des Wintergartens und stützte seinen Kopf auf seiner Hand auf. „Du weißt doch wie er ist. Er hätte bestimmt gewollt, dass ich noch irgendeine gefühlsvolle Rede vor seinem Volk halte, oder so. Ich möchte gerne, dass er es auf diese Weise erfährt."
Es verwunderte Roderich sehr, dass Gilbert für so einen wichtigen und bedeutungsvollen Moment nicht zu Ludwig Beilschmidt, Deutschland, seinem jüngeren Bruder, gegangen ist, obwohl dieser ihm viel näher stand als er.
Gilbert nahm die Tasse aus Roderichs Hand und stellt sie vorsichtig ab. Er nahm seine feine Hand in die Seinen und betrachtete sie nachdenklich. Die Haut war blass und zart, die Finger lang und dünn. Hände, die nur einem Klavierspieler gehören konnten. Sanft streichelte er sie und Roderich konnte man die Verlegenheit von seinem Gesicht ablesen.
Seine Brille rutschte langsam und er musste sie mit seiner anderen Hand wieder zu Recht rücken. Das ließ Gilbert aus seinem Nachdenken wieder in die Realität zurück kehren.
„Lass und doch noch etwas draußen auf die Terrasse setzen", schlug Roderich vor und erhob sich von seinem Stuhl, die Hand auf Gilberts Griff befreiend. Dieser nickte und erhob sich ebenfalls.
Es war ein warmer Sommerabend und es sah aus, als wenn die Sonne bald untergehen würde. Die Terrasse war in einem warmen orange-Ton getaucht durch das bald schwindende Sonnenlicht und man hatte einen wunderbaren Ausblick auf die österreichische Landschaft. Wiesen, Wälder und ein Stück Feld waren zusehen, vereinzelt auch ein paar Häuschen. Das war auch ein Grund warum Roderich sein Wohnhaus auch hier errichten ließ. Es war entspannen und nicht zu hecktisch, genau das was Roderich so an der Natur bewunderte.
Er setzte sich auf die Bank neben der Tür und Gilbert setzte sich neben ihn.
„Wusstest du, dass ich schon immer deine wunderschöne Landschaft bewunder habe?" Beide schauten auf die weit vor ihnen liegende Landschaft. „Nein, aber ich fand deine auch immer sehr bewundernswert."
Stille. Die Sonne lag schon in ihren letzten Zügen als Gilbert sich zu Roderich drehte. „Ich glaube, es ist langsam die Zeit gekommen zu gehen.", Roderichs Augen weiteten sich, „Aber ich möchte dir noch ein letztes Geschenk überreichen.", sagte Gilbert und beugte sich vor, sodass ihre Gesichter nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. Seine weichen Lippen waren nun auf den Roderichs. Es war ein sanfter Kuss. Einer den man Gilbert nie zugetraut hätte. Vorsichtig ließ der los.
„Ich liebe dich"
Das waren seine letzten Worte bevor Gilbert Beilschmidt, das ehrwürdige Preußen, mit dem letzten Sonnenlicht vor Roderichs Augen verschwand.
„Ich liebe dich auch"
Ende.
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Good bye forever- Preußen x Österreich (Hetalia fan fiction)
Fanfiction!Achtung! Diese fan fiction beinhaltet Tod und Trauer! Nationen leben nicht für immer. Für niemanden ist das ewige Leben bestimmt. Auch das preußische Reich muss irgendwann seine Ruhe finden und diesen letzten Augenblick will er mit Österreich v...