~POV Jana~
"Theo! Ich hab Hunger. Lass uns etwas essen gehen." Damit nervte ich ihn jetzt schon ungefähr eine halbe Stunde. Doch er machte sich nicht mal die Mühe zu fragen, was ich essen will. "Okay! Du hast ja gewonnen. Und was willst du essen?" "Mhhh.... Lass uns ins Café gehen und frühstücken, ja?" "Gut, lass uns los gehen." Endlich! Schnell machten wir uns fertig und als wir gerade unten im Treppenhaus ankamen, kam uns Justin entgegen. "Guten Morgen!", sagte er glücklich. Für meinen Geschmack war er zu glücklich. "Na, da ist ja jemand gut gelaunt am Morgen.", sagte Theo skeptisch. "Klar! Wenn man nach drei Jahren endlich das bekommen hat, was man haben wollte." "Was meinst du?", fragte ich ihn verwundert, aber irgendwie hatte ich eine kleine Vermutung. Bitte, lass es nichts mit Mik zu tun haben. "Ich meine Mik." "Jetzt sag mir nicht, du hast ihn ausgenutzt.", sagte Theo. "Doch, kann man so sagen. Wir hatten gestern einen schönen Abend und heute Morgen bin ich abgehauen und habe ihm gesagt, dass ich nur mit ihm ins Bett wollte. Er sah echt niedergeschlagen aus." Theo und mir kam anscheinend der gleiche Gedanke in den Sinn. Sofort rannten wir zum Auto und Theo fuhr schnell los. "Oh Gott, hoffentlich hat er sich nichts angetan.", sagte ich und malte mir die schlimmsten Vorstellungen aus. Theo fuhr so schnell er konnte und hatte glaube ich, auch eine rote Ampel übersehen. Vor dem Haus, rannten wir sofort zur Wohnung und klingelten und klopften oft gegen die Tür, als wären wir die Polizei. "Scheiße! Er macht nicht auf. Du hast nicht zufällig einen Schlüssel?", fragte Theo. Ich schüttelte den Kopf, doch mir kam eine Idee. Ich schaute unter der Fußmatte nach und tatsächlich lag dort ein Schlüssel. Gott sei dank! Er passte. Als wir die Wohnung betraten, lief laute Musik aus einem Raum, zudem wir sofort hin gingen. Der Anblick ließ mein Herz kurz stehenbleiben. Mik lag auf der Couch, auf dem Tisch ein paar Flaschen Alkohol und auf dem Boden ein Messer mit Blut. Erst jetzt sah ich, dass sein kompletter linker Arm blutete. "Schnell! Ruf einen Krankenwagen!", sagte ich zu Theo und er reagierte sofort. Ich rannte währenddessen zu Mik, sah neben ihm ein Shirt liegen und band es ihm um den Arm um die Blutung zu stoppen. Ich fühlte seinen Puls und seinen Atem. Beides schwach, aber wenigstens hatte er beides noch. Schneller als gedacht kamen die Sanitäter. Ich und Theo schauten uns das ganze Spektakel von weiter hinten an. "Dieser Mistkerl! Das wird er noch bereuen.", verfluchte ich Justin. Theo nahm mich in den Arm und strich mir beruhigend über den Kopf. "Jetzt geht es erstmal um Mik." Ich nickte nur und ein Sanitäter kam zu uns. "Wisst ihr was genau passiert ist?", fragte er uns. "Nein. Wir haben ihn hier so vorgefunden. Vermutlich wollte er sich das Leben nehmen.", erklärte ich ihm. "Die Vermutung haben wir auch. Also so wie es aussieht hat er eine Alkoholvergiftung. Wir werden ihn nun mit ins Krankenhaus nehmen. Ihr könnt dann nachkommen." Theo und ich nickten gleichzeitig und die Sanitäter nahmen Mik nun auf einer Trage mit. Theo und ich räumten die Flaschen noch weg und wischten das Blut weg und gingen danach wieder aus der Wohnung. Als wir gerade die Tür geschlossen hatten, sahen wir, wie Kostas aus der Wohnung von seinen Eltern kam. "Was habt ihr denn da gemacht?", fragte er verwundert. "Mik ist im Krankenhaus.", antwortete ich ihm. "Was? Warum?" "Justin hat ihn fallen gelassen, nachdem sie miteinander geschlafen hatten, Mik hat sich daraufhin betrunken und wollte sich das Leben nehmen. Wir haben neben ihm ein Messer gefunden, ich denke er wollte sich die Pulsadern aufschneiden, aber sie waren nicht verletzt. Der Sanitäter sagte, er hätte eine Alkoholvergiftung. Wir gehen jetzt ins Krankenhaus." Kostas nickte nur und damit gingen Theo und ich. War ja klar, dass Kostas nicht mitwollte ins Krankenhaus. Ich dachte wirklich, er würde vielleicht mitwollen, aber nein. Es war ihm anscheinend wirklich egal, was mit Mik ist. "Wartet!", rief Kostas, der uns hinterher kam. "Ich komm mit." Das hat mich jetzt ein wenig überrascht. "Hast du die Nummer von seinen Eltern?", fragte ich Kostas, als wir im Auto saßen. "Ja. Ich ruf sie an."
~POV Kostas~
"Sie sind gerade nicht in der Stadt, aber sie kommen sofort nach Hause.", erklärte ich Jana und Theo. Scheiße! Warum? Warum fällt Marik auf so einen Idioten rein? Im Krankenhaus angekommen, konnte uns die Frau an der Rezeption zum Glück sofort sagen, wo Marik liegt. In seinem Zimmer angekommen, schrieb der Arzt gerade noch ein paar Werte auf. "Können Sie uns sagen, wie seine Werte sind?", fragte Jana den Arzt. "Tut mir leid. Ich habe Schweigepflicht und darf es nur der Familie erzählen. Aber ich kann euch sagen, dass er stabil ist und Glück hatte." Damit ging er raus. Marik an dieser Atemmaske zu sehen, brachte mein Herz kurz zum Stoppen. "Kostas? Theo und ich warten in der Cafeteria, okay?", sagte Jana sanft nach einer Weile. Ich nickte nur und schaute immer noch zu Marik. Als ich hörte wie sich die Tür schließt, lief ich langsam zum Bett von Marik und kniete mich vor ihm hin. "Du hättest ihm nicht glauben dürfen..." Vorsichtig nahm ich seine Hand in meine und strich über Diese. "Er ist ein Arschloch, aber er wird seine gerechte Strafe schon noch bekommen. Du bist zu gut für ihn. Du hast das nicht verdient. Du hast besseres verdient. Ich weiß, dass du mir nicht glauben wirst. Aber ich habe dich nie ausgenutzt. Ich hätte es nicht mal übers Herz gebracht, dich zu betrügen." Was rede ich eigentlich? Gestehe ich ihm hier gerade meine Liebe? Nein! Ich bin verlobt und werde heiraten. Er tut mir halt nur leid. Ich meine, sowas hat keiner Verdient. Außer vielleicht Justin, aber das ist was anderes. Ich sollte ihn aber nicht zu sehr an mich ranlassen. Ich habe meine Mauer nur wieder aufgebaut, damit ich ihn vergesse. Aber wenn er da so liegt, kann ich ihn nicht vergessen. "Ich weiß, dass du stark bist und dein Leben ist viel zu wertvoll als, dass du es dir nimmst. Du bist wun..." Okay! Das reicht jetzt. "Sag es.", nahm ich plötzlich eine Stimme wahr.
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Alles nur Betrug? (Fortsetzung von 'Der neue Nachbar')
FanficBevor ihr diese Geschichte lest, solltest ihr den ersten Teil lesen, falls ihr es noch nicht getan habt ;) und sonst, viel Spaß! :D Beschreibung: Drei Jahre ist es her, seitdem Mik und Kostas zusammen gekommen sind. Drei Jahre ist der Vorfall mit Lu...