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~Kostas POV~

Durch sanften Küssen wurde ich aus meinen Träumen gerissen. Als ich langsam die Augen öffnete und ich mich an das Licht gewöhnt hatte, sah ich Lucy auf meinem Becken sitzen. "Guten Morgen.", sagte sie sanft und lächelte mich dabei an. "Morgen.", nuschelte ich. "Ich wollte dich, bevor ich zur Arbeit muss nochmal sehen.", sagte sie leise und küsste mich. Immer noch müde erwiderte ich den Kuss. Ich war fast die ganze Nacht wach, weil ich über Marik, Lucy und meine Gefühle nachdachte. Ich kam letztendlich zu dem Entschluss, dass ich Lucy liebe und nicht Marik. Ich weiß nicht, warum ich die ganze Zeit über Marik nachdenken musste, aber ich denke mal, es liegt einfach daran, dass ich mir Sorgen um ihm machte. Doch er ist stark und wird es schon verkraften. "Hast du schlecht geschlafen? Du siehst so müde und abwesend aus?", fragte Lucy mich. Ich nickte nur und grinste sie an. "Was ist?", fragte sie lächelnd. Ich antwortete ihr nicht, schubste sie von meinem Becken runter auf die andere Bettseite, setzte mich auf sie und fing an sie zu kitzeln. "Kos-... Nein! Hör.... Lass es!", lachte sie. Irgendwann hörte ich dann auch auf und ging von ihr runter. "Nicht, dass du noch zu spät kommst.", sagte ich grinsend. Auch sie stand jetzt auf und ging ins Bad um sich fertig zu machen, während ich mir etwas zum Frühstücken machte. "Baby? Ich muss los.", sagte sie, kam zu mir, gab mir einen kurzen Kuss und ging dann. Nachdem ich mit dem Frühstück fertig war und die Wohnung aufgeräumt hatte, setzte ich mich ins Wohnzimmer und schaute eine Serie. 

"Mik ist im Krankenhaus.", antwortete Jana mir. "Was? Warum?" "Justin hat ihn fallen gelassen, nachdem sie miteinander geschlafen hatten, Mik hat sich daraufhin betrunken und wollte sich das Leben nehmen. Wir haben neben ihm ein Messer gefunden, ich denke er wollte sich die Pulsadern aufschneiden, aber sie waren nicht verletzt. Der Sanitäter sagte, er hätte eine Alkoholvergiftung. Wir gehen jetzt ins Krankenhaus.", erklärte sie mir. Mein Herz verkrampfte sich kurz. Scheiße! Nein!

Justin ist so ein Arschloch! Das sollte er jetzt bereuen. Wegen ihm ist Marik fast gestorben! Ohne weiter nachzudenken, zog ich mir Schuhe und Jacke an und lief los zu ihm. Ich wusste schließlich, dass er in dem gleichen Haus wie Jana und Theo wohnte. Als ich gerade im Treppenhaus ankam, sah ich Justin bereits dort. Sofort ging ich auf ihn zu und schubste ihn gegen die Wand. "Warum machst du das?!", schrie ich ihn an. ""Beruhig dich. Was ist denn?", fragte er lachend. Ich glaub es nicht, dass er jetzt auch noch lachte. "Du hast Mik ausgenutzt!" "Ja, das habe ich. Richtig.", sagte er locker, als wäre es das normalste der Welt. "Hör auf damit! Wegen dir, wäre Mik fast gestorben! Er wollte sich das Leben nehmen!" Justin zuckte nur kalt mit den Schultern. "Das ist doch nicht mein Problem. Ich wollte nur mit ihm schlafen. Er ist aus meinem Leben gestrichen. Was er jetzt macht, geht mich nichts mehr an." Sein lockerer Ton machte mich nur noch aggressiver. "Warum machst du sowas?!" "Beziehungen sind einfach nichts für mich. Ich schlafe lieber mit verschiedenen Leuten. Warum sollte ich es mir mit dem Einem versauen, wenn ich den Anderen haben kann." Das glaub ich nicht. Ich glaube, er weiß gar nicht was Liebe bedeutet. "Hör auf andere Leute zu verarschen. Du lässt deine Gefühle doch nicht mal zu. Du hast einfach nur Angst verletzt zu werden oder ausgenutzt zu werden, deswegen lässt du niemanden an dich ran. Würdest du deine Gefühle zulassen, würdest du dich auch verlieben und müsstest nicht so scheiße sein." Justin lachte nur, weswegen ich ihn ein wenig fragend anschaute. "Das sagt der Richtige. Du bist doch der, der Mik liebt. Du bist der, der seine Gefühle nicht zulässt. Würdest du deine Gefühle zulassen, würdest du wissen, dass du Mik noch liebst." Ich konnte meine Wut nicht mehr zurückhalten. Warum redet er so eine Scheiße?! Meine Hände ballten sich zu einer Faust und ich schlug ihm in den Magen. "Halt dein Maul!", schrie ich ihn dabei an. Doch anscheinend machte ihm das gar nichts aus, denn nachdem er sich kurz gekrümmt hatte, stellte er sich wieder aufrichtig vor mich hin. "Du weißt, dass ich die Wahrheit sage und hast nur Angst davor." "Nein! Das stimmt nicht! Aber es geht nicht um mich, sondern um Mik! Du kennst ihn nicht richtig! Du weiß nicht, was er früher alles erlebt hat. Du kennst sein früheres Leben nicht! Du kennst ihn gar nicht!" "Kostas, würdest du Mik nicht lieben, dann würdest du das hier doch gar nicht alles machen." "Ich mache das hier, nicht nur für Mik! Ich mache es, damit du endlich aufwachst und aufhörst Leute zu verarschen!" "Und was willst du machen, wenn ich es nicht tue? Bist du etwa eifersüchtig? Ich weiß, was du hast! Du vermisst es, Bottom zu sein. Stimmt doch oder? Seitdem du mit Lucy zusammen bist, bist du doch Top oder? Also ich würde gerne Top sein, wenn du willst." Sein ruhiger Ton machte mich wieder aggressiver, obwohl ich mich gerade ein wenig beruhigt hatte. "Du bist so ein Arschloch!", schrie ich ihn an. Wieder ballten sich meine Hände zu einer Faust und ich schlug ihn mitten ins Gesicht. Seine Nase knackte und fing an zu bluten. Das war nur verdient. Mein Knie traf seine Magengrube und ich drückte ihn zu Boden. Jetzt trat ich ihm gegen das Schienbein und gegen die Rippen. Justin saß hilflos auf dem Boden und konnte sich nicht wehren. "Du hast das einfach nur verdient! Du bist ein Lügner, ein Arschloch! Du bist einfach ekelhaft!" Immer noch trat ich auf ihn ein und jetzt lag er auf dem Boden. Doch das hinderte mich nicht dran, weiter zu machen. "Wegen dir wäre Mik fast gestorben! Und dir ist das total egal! DU hättest an Miks Stelle sein sollen! DU solltest sterben! Nicht er! Du Wichser!" Ich trat weiter auf ihn ein und sah wie sich Tränen in seinen Augen bildeten. Aber das war mir einfach egal. Ich blendete es aus, dass ich ihm gerade ziemlich weh tat. Doch plötzlich zogen mich zwei starke Arme von Justin zurück.

Vermutungen wer es sein könnte? :D

Alles nur Betrug? (Fortsetzung von 'Der neue Nachbar')Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt