Kapitel 4

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Ich zuckte zusammen. Grace schrie kurz auf, Noha und Alex suchten jeweils Hautkontakt mit uns damit sie wussten wo wir waren. Wir hielten uns alle gegenseitig fest. Die angst war bei jedem zu spüren. Wir zitterten und schwitzten auf ein mal alle. Ich hörte nichts, außer meinen Herzschlag. Ich dachte schon ihn würde jeder hören und dieses monster käme zurück.
Ich flüsterte zu Noha.
“Noha, taste dich zu meinem Rucksack und such die Taschenlampe!“
Er sagte nichts. Ich spürte wie er langsam meinen Arm los ließ und zu meinem rucksack fasste. Den Reißverschluss machte er fast lautlos auf und kramte in meinem Rucksack. Er nahm etwas raus und schloss ihn wieder.
“Mach sie an!“ Befahl ich ihm. Er knipste die Taschenlampe an und leuchtete uns an. Sofort nahm Alex seinen Rucksack und nahm ebenfalls eine Taschenlampe herraus, Grace tat es ihm gleich. Noha gab mir seine bzw meine Taschenlampe und wühlte dann ebenso eine aus seinem Rucksack.

Wir sahen uns alle panisch an. Dann sagte Grace endlich was. “Leute, was machen wir jetzt, wir haben keinen Strom hier und die Taschenlampen reichen nicht so lange bis wir Lydia  finden. Die Batterie wird nicht halten.“ Sie klang besorgt. War ja auch verständlich. Ich rieb mir die Schläfen. Ich hatte plötzlich höllische Kopfschmerzen.
“Wie wäre es wenn wir uns aufteilen, hier gab es vorher strom, also muss es irgendwo einen generator oder soetwas geben um den strom zu steuern. Ich gehe mit Grace in den keller da hinten-“ er leuchtete eine Treppe an die nach unten führte. “-und ihr beide sucht nach stromquellen hier oben.“
Spinnt Alex? Aufteilen? Hier? So beginnt jeder Horror Film. Ich habe keine lust genauso zu enden wie die meisten in so einem Film. Obwohl wir ja schon längst in so einem drinnen sind...

“Nein!“ Ich bemerkte gar nicht dass ich dieses nein sehr laut gesagt habe, die anderen wiesen mich darauf hin mit einem knallharten “shhhhh“
Ich sprach leiser. “Leute, wir können uns nicht aufteilen, das geht einfach nicht gut. Hier läuft ein verrückter rum, wenn wir uns dann aufteilen und einer von der jeweiligen 2er gruppe verschwindet und sich hier verläuft, kann dieser knüppeltyp jeden moment zuschlagen.“
“Megan hat recht.“ Grace stimmte mir mit voller überzeugung zu.
Alex stöhnte kurz auf und gab ein schüchternes “ok“ von sich. Er hatte angst. Wie wir alle. Aber so wie ich ihn kenne versucht er es zu überspielen. Ich kenne ihn. Und wenn es soweit ist rastet er manchmal auch aus, aber aus panik.

Wir schritten nun langsam die Treppe an. Als wir an der Treppe, die nur nach unten führte, ankamen sahen wir uns alle noch mal an und nickten uns zu. Es geht los. Noch weiter runter.
Noha ging vor. Ich hinterher, dann Grace und als letztes Alex. Am ende der Treppe war eine Eisentür. Noha machte sie langsam auf, sie war ziemlich am quietschen. Wir alle waren mucksmäuschenstill um zu hören, ob da jemand das quietschen gehört hat und kommt. Nichts. Ok weiter. Noha lief durch die Tür und eine weitere Stufe hinunter.
“Boar shit!“ Er fluchte leise, aber trotzdem blieben wir alle wie angewurzelt stehen.
“Was ist los?“ kam von hinten von Alex.
“Hier ist alles Überflutet, ich stehe bis zum knöchel im Wasser.“
Toll, jetzt auch noch im wasser laufen, ich könnte heulen...
“Scheiß daruf, weiter gehen, bitte...“ ich war kurz davor einen zusammenbruch zu bekommen vor angst, aber trotzdem wollte ich weiter. Lydia darf nicht sterben. Das könnte ich mir nicht verzeihen. Noha schritt weiter. Nun war auch ich im Wasser. Wir liefen nach links, noch mal links, dann rechts und geradeaus. Da war eine Gittertür, sie war offen und wir gingen hindurch. Und weiter. Weiter geradeaus, wieder links und zwei mal rechts.

Wir standen in einem.. Raum? Was auch immer es war, wir standen bis zu den Waaden im Wasser.
“Ich kann nicht mehr, ich glaube ich muss mich ständig übergeben leute..“ Grace leuchtete uns an und sah blass aus. Ich ging zu ihr und hielt sie an den schultern. “Grace, ich sehe wie Scheiße es dir geht, aber du wirst es schaffen ja? Du bist stark, so schwer es auch gerade ist die ruhe zu bewahren. Aber DU. BIST. STARK.“ Sie lächelte kurz und nickte leicht.
“Psst!“ Alex zischte uns an. Oh gott.
Schritte. Im Wasser.
“Wir sind nicht alleine...“ Ich sagte es wieder so, dass es kaum zu verstehen war. Die schritte kamen langsam immer näher.
“Versteckt euch.“ sagte Alex leise. “Macht eure Taschenlampen aus!“ nun war seine stimme schärfer.

Wir gingen alle panisch in verschiedene Richtungen. Ich setzte mich hinter eine Kiste und war still. Wo die anderen waren weiß ich nicht.

Nun waren die schritte ganz nah. Hier kennt sich jemand aus.
Die Schritte kamen auf mich zu. Dann war es doch wieder still. Sie waren wieder da, aber leiser. Nun hörte ich sie rechts von mir, auf holz, und eine tür knarzte. Ich hoffe es findet die anderen nicht...

Die schritte kamen nun wieder zurück. Näher und näher. Mein puls stieg höher. Mein Atem wurde schnell. Es war ganz nah. Ich hielt die Luft an. Und jetzt? Schon wieder stille. Nur mein zu hoher Puls war zu hören. Wie ich mir wünschte dass es gerade ein Traum wäre.. es war etwas länger leise. Es war nichts mehr zu hören? Ist die luft rein? Ich knipste meine Taschenlampe an. Und genau das war ein großer Fehler. Es sah mich schnell und hektisch an. Und machte komische Geräusche. Dieses Monster war aber nicht das wie vorhin. Es sah anders aus.. hier gibt es nicht njr ein kder zwei... da bin ich mir sicher.  Ich erstarrte komplett. Bis mir auf einmal pures Adrenalin durch die Adern schoss und meine Beine von ganz alleine los rannten.
[...]

Outlast.     ~my way~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt