Ich schau zu Boden, das Blut tropft immer weiter von meinem Arm zu Boden. Ich enttäuschte Menschen, wenn ich das tat doch manchmal konnte ich nicht anders. Es schien eine Last auf meinen Schultern zu liegen, die ich nur so loswurde, für einen kleinen Moment, Schnitt für Schnitt. Ich legte ein Taschentuch auf die Wunden und mit einem weiteren wischte ich die Tropfen vom Boden, das Wegwischen der Tropfen hinterließen rotbräunliche Spuren. Das Taschentuch auf meinem Arm war mittlerweile rot und die Wunden hörten auf zu bluten. Ich nahm ein drittes Taschentuch aus der Packung, nahm das erste von den Wunden und legte das andere drauf. Ich drückte es auf die Wunden, nahm die kleine Klinge, welche neben mir lag und erhob mich von meinem Bett, auf dem ich saß, und ging zum Schreibtisch, legte die Klinge in das Kästchen auf dem Schreibtisch, nahm mir den Tesafilm, der neben dem Kästchen lag und klebte damit das Taschentuch an meinem Arm fest. Ich schob den Ärmel meines Pullis wieder drüber, niemand würde es sehen. Jetzt konnte ich wieder stark sein, bis zum nächsten mal, dann werde ich wieder die Menschen enttäuschen, die versuchten mir zu helfen, die versuchten mir Halt zu geben. Ich war ihnen dankbar, doch konnte ich nicht ohne, ohne diese roten Linien, deren Spuren mich bis an mein Lebensende begleiten würden, mich immer an Abende wie diesen erinnern. Sie sind Erinnerungen.
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Rote Linien
Historia CortaWas mir so einfällt, eventuell bleibt es bei dem wenigen oder auch nicht, mal schauen.