Ich wurde jäh durch helle Sonnenstrahlen aus meinem Schlaf geweckt. Élodie machte die schweren Gardinen auf und ich zog mir die Decke über den Kopf.,,Aufstehen, Eure Hoheit!" rief Élodie in einem Strengen, neckendem Tonfall. ,,Ich will nicht!" rief ich. ,,Es ist schon neun Uhr das ist viel zu spät! Ich habe den Auftrag euch um Punkt neun Uhr zu wecken und jetzt ist es schon zehn nach neun." ,,Aber ich will nicht!" ,,Lotte hat mir gesagt wenn ich euch nicht aus dem Bett bekomme soll ich sie holen." Ich setzte mich schlagartig auf und Élodie kicherte. ,,Geht doch!" murmelte sie. Ich warf ihr einen Strengen Blick zu musste aber trotzdem lachen. ,,Los, ich soll euch helfen beim anziehen und dann werden sie im Salon eurer Mutter erwartet." ,,Oh, nein! Wahrscheinlich für eine Standpauke." Ich verzog das Gesicht ging aber vom Bett und zog mit das Nachthemd aus. Danach zog ich mein Korsett an. Das schöne bei Élodie war immer, dass sie das Korsett nicht so eng schnürte und ich noch genug Luft bekam. Sie zog mir ein schönes Kleid über und machte die unzähligen Häkchen am Rücken fest. Ich setzte mich vor den Spiegel und Élodie machte mich fertig. Dabei erinnerte ich mich noch an den Ball. Es war noch ein langer Abend gewesen. Ich hatte noch mit ganz vielen Männer getanzt und ich hatte noch viel gegessen. Monsieur Chalon und ich hatten uns gestern noch einige Zeit unterhalten. Dabei war er sehr nett und charmant gewesen. Mit Julia hatte ich nicht mehr gesprochen sie hatte die meiste Zeit des Abends mit dem Duc de Bournonville verbracht. Als meine Füße komplett zertanzt waren hatte ich mich weg geschlichen. ,,Eure Hoheit..? Eure Hoheit?? Könnt ihr mich hören?" fragte plötzlich jemand. ,,Eure Hoheit, ihr könnt jetzt gehen. Ihr seid fertig." ,,Ach ja, danke Élodie" sagte ich etwas lahm. Ich war so in meinen Gedanken versunken gewesen, dass ich gar nicht gemerkt hatte, dass ich fertig war. Sie machte mir die Tür auf und ich lief den Gang zu Mutters Salon hinunter. Vor ihrem Salon blieb ich stehen und wartete bis die Wache mich angekündigt hatte und mir die Tür aufmachte. Ich kam in einem durch Sonne erhellten Salon und musste leicht blinzeln. Mutter saß schon dort und ich machte einen Knicks. ,,Mutter, ihr wolltet mich sprechen." ,,Ja, ganz genau. Setzt dich doch bitte." Ich setzte mich hin und sah, dass ein kleines Frühstück auf dem Tisch bereit war. Ich setze mich gegenüber von ihr. ,,Gestern war ein großer Erfolg. Du hast den Ball wirklich großartig organisiert. Die Leute waren sehr zufrieden und ich auch." Sagte sie lächelnd. So viel Lob hatte ich von ihr noch nie bekommen, als ich gerade dachte das wäre alles gewesen sagte sie noch ,,Nur ich finde du solltest etwas besser auf deine Haltung achten. Gegenüber Bediensteten aber auch gegenüber anderen Leuten bei Hofe." ,,Mutter, ich verstehe nicht recht." sagte ich. Meine Mutter holte tief und ungeduldig Luft und ich wunderte mich wie sie das mit einem Korsett schafft. ,,Madame Julia zum Beispiel, ist unter deiner Würde. Sie ist mehrere Ränge unter dir. Und das Verhältnis zu deinen Zofen passt mir auch nicht." ,,Das ist mir egal, Mutter. Ich mag sie, und wenn sie eine Zofe wäre." sagte ich mit fester Stimme. ,,Ich bin da nicht deiner Meinung! Was würde das für ein Licht auf uns werden?Ich werde mal sehen ob ich mit Mme Marchand sprechen kann, diese wird sich dann etwas überlegen." sagte sie in einem so strengen Ton dass ich zusammen zuckte. Natürlich ging es wieder nur um die Repräsentation der Familie. Ich schaute sie noch einmal an und wollte dann gehen, meine Mutter zog mich jedoch zurück und sagte ,,du darfst erst gehen wenn ich es dir erlaube. Du kannst jetzt gehen" ,,Ja, Mutter." Ich machte eine tieferen Knicks als sonst und ging. Auf dem Weg nach oben dachte ich noch über das Gespräch nach und fühlte mich plötzlich unglaublich müde. Wie konnte meine Mutter mir verbieten mich mit Julia zu treffen. Sie gehörte schließlich auch zum Adelskreis. Ich beschloss sie zum Tee einzuladen, um Mutter zu zeigen dass sie ein anständiges Mädchen war. Als ich bei meinem Salon ankam stellte Élodie gerade einen Strauß Blumen auf den kleinen Tisch. ,,Eure Hoheit" sagte sie und machte eine Révérence. ,,Élodie, bringst du mir bitte einen Tee? Ich bin unglaublich erschöpft. Von wem sind sie Blumen?" ,,Natürlich bringe ich Ihnen einen Tee. Die Blumen sind gerade angekommen mit einem Brief. Ich habe den Brief auf ihren Tisch gelegt." ,,Danke, Élodie" sie machte eine Révérence und verschwand. Ich nahm den Brief vom Tisch und ließ mich sehr undamenhaft in den Stuhl fallen. Ich machte den Brief auf und und laß
Eure Königliche Hoheit Clara,
Mir hat der gestrige Abend sehr gut gefallen. Ich hoffe Ihnen auch. Haben Sie meine Blumen auch bekommen? Sie haben mit vielen Männern getanzt aber ich denke, dass niemand anderes Ihnen einen Brief schickt. Ich möchte sie deshalb auf mein kleines Schloss einladen. Wenn sie morgen um 15:00 Uhr zum Tee kommen würden würde ich mich sehr freuen.
Herzliche Grüße M.Chalon
Ich freute mich sehr über den Brief fand ihn aber ein wenig egoistisch. Warum sollten mir die anderen Männer keinen Brief schicken? Élodie kam mit dem Tee herein und sagte ,,Eure Hoheit, ich habe einen zweiten Brief für sie. Sie müssen wirklich viele Verehrer haben." Ich gab ihr einen Klaps und lachte. ,,Danke Élodie, kannst du Lotte Bescheid sagen, dass ich mich morgen zum Tee mit Monsieur Chalon treffe und sie bitte alles vorbereitet was nötig ist?" ,,Aber sicher, Eure Hoheit." Sie schenkte mir Tee ein und ging. Ich nahm den Brief und es war noch eine Einladung dieses Mal vom Marquis de Brimeau. Ich hatte mich gestern sehr nett mit ihm unterhalten und hatte erfahren, dass er jetzt schon Marquis war, da sein Vater sehr früh an einer Krankheit gestorben war. Er wollte mich übermorgen sehen. Das werden dann ja viele Treffen dachte ich mir und trank meinen Tee.
***
Als Lotte mich für das Abendessen fertig machten unterhielten wir uns über die Jungen Männer gestern Abend. ,,Der Duc de Bournonville war wiklich sehr freundlich, aber ich denke ich würde ihn nicht zum haben wollen, zumal Madame Julia sich sehr angenehm sich mit ihm unterhalten hatte. Ich werde sie mal danach fragen." ,,Hat ihre Mutter denn nichts dagegen?" ,,Ich habe ihr davon noch nichts gesagt und werde es auch nicht tun. Es geht ihr mal wieder nur um die Repräsentation unsere Familie." ,, Das tut mir leid für sie. So sie sind fertig." Ich trug ein Bordeaux rotes Abendkleid das am Ausschnitt kleine Rüschen hatte. Dazu trug ich eine Schöne Kette und meine Haare hingen in schönen Wellen über meinen Rücken. ,,Danke Lotte, es ist wirklich wundervoll." Sie lächelte und ich ging. Auf dem Weg nach unten traf ich auf meinen Vater. ,,Guten Abend Vater." Sagte ich und knickste. ,,Oh Guten Abend Clara. Ich hoffe du bist nicht allzu müde wegen dem Ball gestern Abend. Er war wirklich ein großer Erfolg. Und du hast ja auch mit viele. Jungen Männern getanzt. ,,Danke Vater." ,,Wie haben Mutter und sie sich kennen gelernt?" ,,Es war eine Arrangierte Hochzeit. Deine Mutter war mir schon meine ganzes Leben versprochen gewesen. Sie kommt aus einem sehr guten Haus. Ich war aber eigentlich von Anfang an dagegen. Als ich sie jedoch zum ersten Mal traf änderte sich dies. Sie ist und war wirklich eine perfekte Frau. Sie besitzt viel wissen und unterstützt mich immer, außerdem hat sie mir vier wunderbare Kinder geschenkt." Ich könnte es nicht fassen aber mein Vater hatte ein Paar Tränen in den Augen. ,,Ach, Vater das hört sich wirklich schön an. Ich hoffe ich werde jemals auch so glücklich sein." ,, Das hoffe ich auch mein Kind." Wir gingen in den Saal und meine ganze Familie saß schon am Tisch. ,,Da seid ihr endlich" sagte Mutter mit einem Lächeln. Wir setzten uns und die Suppe wurde serviert. ,,Clara, wie fandest du den Ball eigentlich? Hast du schon junge Männer kenne gelernt?" Fragte Claire neugierig. ,,Nun ich habe tatsächlich mit vielen Männern getanzt. Bisher haben mich schon Monsieur Chalon und der Marquis de Brimeau zum Tee eingeladen." ,,Das freut mich für dich." Sagte Mutter in einem freundlichen Ton. ,,Wir sind in vier Tagen auf dem Ball der Familie Bournonville eingeladen. Ich erwarte von euch allen ein gutes Benehmen an dem Tag." ,,Ja, Mutter" kam es von uns vieren.Tut mir leid dass ich in letzter Zeit kein neues Kapitel veröffentlicht habe. Mir hat die Zeit und Kreativität ein wenig gefehlt 😉 ich hoffe es gefällt euch ❤️💕
DU LIEST GERADE
Die Ballnacht
Ficção HistóricaClara ist die 17-jährige Tochter des Französischen Königs. Bald beginnt die Ballsaison und Clara muss sich für einen Jungen Mann entscheiden mit dem sie ihr Leben verbringen möchte. Sie findet tatsächlich einen Jungen Mann. Wird diese Liebe aber hal...