Kapitel 22

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P.o.V.: Liam

Als wir mit unserem Interview fertig waren, fuhren Harry, Zayn und ich zur Dance Academy. Wir hatten uns dort mit den anderen verabredet, um Alice, Michelle und Trace zu besuchen.

Als wir vor dem Gebäude hielten, saßen sie schon alle auf den Stufen vor dem Gebäude. Aber Trace war nicht da... War sie schon gegangen? Wollte sie uns nicht sehen?

Aber warte mal, wieso weinte Eleanor? Louis versuchte verzweifelt, sie zu trösten, sah aber auch nicht glücklicher aus. Wir liefen auf sie zu.

„Was ist los?", fragte ich besorgt. Irgendetwas stimmte hier nicht.

„Trace ist abgehauen.", brachte Louis schließlich heraus, nachdem keiner antwortete, woraufhin El in sein Shirt schniefte.

„Wie jetzt? Abgehauen?", fragte Zayn nach. Harry sah genauso verwirrt aus. Jetzt setzte Niall sich auf und fing an zu erklären:

„Sie hat eine Nachricht von diesem Flo bekommen." Ich spürte, wie ich wütend wurde. Was wollte dieser Typ von Trace?

„Wir wissen nicht, was er geschrieben hat, es war Deutsch. Dann hat er ihr ein Bild geschickt. Man konnte eine Frau erkennen, die schrecklich aussah. Sie war tot, so wie sie auf dem Boden lag.

Trace war wie versteinert und ganz blass. Dann hat sie noch eine Nachricht bekommen. Daraufhin ist sie abgehauen. Sie hat ein Taxi genommen. Wir wissen aber nicht, wohin sie gefahren ist. Sie sah vollkommen geschockt und verzweifelt aus."

„Vielleicht kannte sie die Frau.", vermutete Zayn. In meinem Gehirn ratterte es, bis ich plötzlich einen Geistesblitz hatte. Was, wenn...

„Könnte... die Frau... ihre Mutter gewesen sein?", fragte ich unsicher. Alle wandten sich blitzartig zu mir um.

„Ich meine nur, sie hat gesagt, dass ihr Mutter auch drogenabhängig ist, und so wie ihr es sagt, könnte sie doch an einer Überdosis oder so gestorben sein, deswegen sieht sie so schrecklich aus. Und Trace kennt sie.", versuchte ich zu erklären. Die Gesichter der anderen wurden nachdenklich.

„Wenn du Recht hast, dann ist sie bestimmt zum Flughafen gefahren, um zu ihr zu fliegen.", meinte Alice.

„Was machen wir denn jetzt?", fragte Eleanor. Louis zog sie eng an sich.

„Wir müssen zu Simon."

Wir machten uns auf den Weg, Paul fuhr uns hin. Währenddessen erzählten wir ihm, was passiert war. Er war genauso erschüttert wie wir. Wir alle hatten Trace irgendwie in unser Herz geschlossen.

Eigentlich mochte ich Spitznamen nicht so, aber bei ihr war es lustig. Ich mochte es, wenn sie mich Teddy nannte und mich anlächelte. Ihr blauen Augen funkelten wunderschön, wenn sie ehrlich lächelte.

Aber ich schob diese Gedanken in die hinterste Ecke meines Kopfes. Sie war verschwunden und wir mussten uns um sie kümmern, außerdem wollte Simon das bestimmt nicht. Ich seufzte.

„Du magst sie, oder?", fragte Alice.

Alle sahen mich an. Ich schluckte und wurde rot. Wusste sie, worüber ich nachgedacht habe? Woher?

„Das reicht als Antwort.", meinte Harry mit wissendem Blick. Ich rutschte tiefer in den Sitz und guckte beleidigt.

„Lasst mich doch in Ruhe." Immerhin konnte ich ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Wir hielten vor Simons Haus und stürmten die Treppe hoch.

„Was ist denn jetzt los?", fragte Simon uns leicht amüsiert, was ihm gleich wieder verging, als wir ihm erzählten, was geschehen war.

„Bringt es etwas, wenn wir ihr schreiben?", fragte er, als wir mit unserer Geschichte fertig waren. Wir zuckten unsere Schultern. Alice holte ihr Handy heraus und öffnete Whatsapp.

„Was sollen wir schreiben?", fragte sie in die Runde.

„Wir sollten sie nicht fragen, ob alles in Ordnung ist, die Antwort kennen wir schon.", meinte ich aus Erfahrung und die anderen nickten zustimmend.

„Ich frage sie mal, ob sie in Deutschland ist.", meinte Alice nach kurzer Stille.

„Wenn sie in Deutschland ist, war es wahrscheinlich wirklich ihre Mutter." Sie tippte die Nachricht und schickte sie ab. Der zweite Haken tauchte schnell auf, aber sie kam nicht online.

Nach einer Stunde, in der wir fast nicht geredet haben, weil wir uns alle große Sorgen gemacht haben, gab Alices Handy ein 'Pling' von sich. Sie sprang sofort auf und schaute drauf. Sie zeigte uns Traces Nachricht.

'Ja, ich bin gerade gelandet' stand dort. Wir tauschten besorgte Blicke aus.

'Was machst du jetzt?', tippte Alice mit zitternden Fingern. Kurz darauf kam die Antwort.

'Ich hole meine Schwester und fliege so schnell wie möglich zurück. Für meine Mutter kann ich nichts mehr tun.'

Wir sahen uns geschockt an. Ihre Mutter war wirklich tot.

'Wann kommst du dann?', fragte Alice wieder.

'Der nächste Flug geht morgen früh. Ich bin um 10:26 in London.' schrieb sie zurück.

'Wir holen dich ab.', tippte Alice.

'Danke', kam als Antwort. Dann war sie offline.

„Ich werde heute Nacht nicht schlafen.", stellte Alice fest.

„Ich auch nicht", meinte El.

Wir beschlossen, dass wir alle nicht schlafen konnten und wollten und Simon stellte einen Film nach dem anderen an. So blieben wir die ganze Nacht auf.


Gotta be you [One Direction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt