*Samu*
Ich stehe noch lange an derselben Stelle, als Karina schon längst in der Sicherheitskontrolle verschwunden ist. Dieses Mal konnte ich meine Tränen nicht zurückhalten. Wenn es nicht gut läuft mit den Proben für die Tour, sehen wir uns erst im März wieder. Wir sollten dringend über das Thema Zusammenziehen reden, aber ich habe einfach Angst davor. So wie jetzt möchte ich mich aber nicht mehrmals im Jahr fühlen. Mir ist kalt, was nicht an den winterlichen Temperaturen draussen liegt und in meinem Inneren ist eine Leere eingetreten.
Langsam setzen sich meine Beine in Bewegung Richtung Ausgang, ich möchte mir ein Taxi rufen, werde aber unterbrochen von einer mir bekannten Stimme „Hey Hapa. Brauchst du eine Mitfahrgelegenheit?“
Ich freu mich meinen besten Freund zu sehen und sage „Ja sehr gerne Riku. Was machst du hier am Flughafen, du hast nicht erwähnt, dass du in den Ferien warst?“
Er sagt grinsend „War ich auch nicht. Du hast erwähnt, dass Karina heute fliegt. Ob ich zu Hause warte bis du mich anrufst, oder dich gleich hier abhole, ist ja egal. Hinfahren wollte ich euch nicht, da ich euch in den letzten Minuten nicht stören wollte.“
Wieso er mein bester Freund ist, wird mir immer wieder vor Augen geführt. Ich umarme ihn und sage „Danke Riku. Du kennst mich einfach zu gut.“
Gemeinsam gehen wir zu seinem Auto, kaum sitzen wir drin, fängt er an zu reden. Damit will er mich sicher ablenken, was ihm auch gelingt. Meine Laune wird besser, je länger wir fahren. Riku parkt vor meinem Haus und wir gehen rein. Wir machen es uns im Wohnzimmer gemütlich, dieses Mal ohne Gitarre. Die kann ich mit meinem lädierten Handgelenk noch nicht spielen. Es ist zwar schon viel besser, aber das Spielen klappt nicht so wie ich es gerne hätte. Bis März dauert es zum Glück eine Weile, dann sollte ich wieder 100 % fit sein.
Nun sitzen wir bequem auf dem Sofa, ich weiss, dass ich nicht zu neugierig sein sollte, aber ich frage ihn trotzdem „Sag Mal Riku, wie läuft es bei dir und Stephanie? Ihre Nummer hast du ja an Silvester bekommen, wenn ich mich nicht irre. Und nein Karina hat mir nichts davon erzählt. Aber dein Grinsen, als du am Telefon warst hat dich verraten.“
Er wird verlegen, sagt leicht errötet „Ist das wirklich so offensichtlich für alle? Ich möchte nichts überstürzen und lasse es auf mich zukommen. Aber wir telefonieren fast täglich miteinander, es kribbelt immer so schön in meinem Bauch, wenn ich ihre Stimme höre.“
Da hat es ihn aber wirklich erwischt, solche Gefühle kenne ich nur zu gut. Ich klopfe ihm kumpelhaft auf die Schulter „Willkommen im Club, Mr. Rajamaa.“
Mit einem verlegenen Lächeln sieht er mich an, ich wechsle deshalb das Thema. Wie immer wird es späte und Riku schläft bei mir im Gästezimmer. Am nächsten Morgen machen wir uns nach einem ausgiebigen Frühstück, auf den Weg ins Studio. Riku macht nur einen kleinen Umweg zu sich nach Hause, um sich umzuziehen. Wir werden bereits von den anderen Jungs beim Tonstudio erwartet, unser neuer Manager Aki ist auch da. Er ist mir sehr sympathisch, fachlich ist er super und wie es zwischen der Band und ihm funktioniert, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Aber ich denke das wird gut passen, er ist in unserem Alter und scheint sich mit unseren Macken bereits abgefunden zu haben. Wir haben ihn bereits im Dezember schon kennenlernen dürfen.
Die nächsten Wochen geben wir richtig Gas im Studio, pünktlich können wir im Februar das Album veröffentlichen. Stolz auf unser neues Baby, gibt es eine spontane Party zur Veröffentlichung. Ich bin froh und betrübt zu gleich, dass wir so viel arbeiten müssen. So habe ich weniger Zeit an Karina zu denken, aber zugleich können wir wenig miteinander telefonieren. Gesundheitlich geht es mir wieder gut, nur ab und an schmerzt mein Nacken wieder leicht. Aber es ist erträglich und verschwindet schnell wieder, wenn ich mir ein wenig Ruhe gönne.
Kaum haben wir unseren Kater von der Party richtig auskuriert, gehen die Proben für die Tour los. Leider läuft es Ton- und Lichttechnisch nicht so gut wie wir es uns erhofft haben. Somit fällt ein Spontanbesuch bei meinem Engel aus, was sich negativ auf meine Laune auswirkt. Ich bin von Tag zu Tag mehr genervt, ich weiss ich sollte ein Profi sein, aber ich habe solche Sehnsucht nach meinem Engel, dass es körperlich wehtut. Da muss ich jetzt durch, muss mich mit Telefonaten und skypen begnügen. Karina scheint es gleich zu gehen wie mir, sie sieht müde aus, als würde sie nicht gut schlafen können, so wie ich.
DU LIEST GERADE
You're an angel not asking who I'am
FanfictionSamu erblickt wundervolle grünbraune Augen, wird es das Schicksal gut mit ihm meinen und sie wieder sehen...