34. Vergangenheit & Zukunft

1.5K 60 2
                                    

Heyhey meine Lieben, weiter geht's! Viel Spaß beim Kapitel! <3

-------

* Viviana *

Bevor Clara mich wieder in Beschlag nehmen kann, legt sich ein Arm um meine Schultern. Marco, wer sonst? Meine Beste starrt uns vollkommen überfordert an, wahrscheinlich auch deshalb, weil ich Marco für diese Annäherung noch nicht mit einem Arschtritt in den Pool befördert habe. „Wotan abgegeben?", raunt er mir ins Ohr, ich nicke und jammere gespielt: „Ja, mein Baby! Jetzt muss ich den ganzen Tag ohne ihn auskommen!" „Also ich apportiere zwar keine Bälle, aber Gesellschaft leisten kann ich dir trotzdem", schmunzelt er, ich grinse blöd zurück und beachte Claras Gesichtsausdruck gar nicht. Die guckt nämlich mittlerweile so, als hätte sie gerade herausgefunden, dass ich heimlich Koks nehme. Ihr kann man es nicht Recht machen, sage ich doch die ganze Zeit schon. Sie wollte doch, dass ich mich besser mit Marco verstehe, was ist also jetzt das Problem?

„Magst du was trinken?", will Marco wissen, ich bejahe und werde dann von meiner besten Freundin zu einer der Liegen gezerrt, die hier rumstehen, während Marco mir was zu trinken organisiert. „So, und jetzt will ich wissen, was hier läuft! Wieso bist du so nett zu ihm? Und warum guckt der dich an, als würde er dich jeden Augenblick küssen wollen?", quakt sie in mein Ohr. Ich beschließe, sie ein bisschen hinzuhalten und zucke teilnahmslos mit den Schultern. „Ich weiß gar nicht, was du meinst. Nur weil wir uns mal nicht an die Gurgel gehen?", entgegne ich scheinheilig, Clara zieht die Augenbrauen hoch und schnaubt: „Also verarschen kann ich mich alleine! Was hast du vor?" Aus dem Augenwinkel erkenne ich, dass Marco zurückkommt, weshalb ich sie böse anfunkle und dann meine: „Ich hab gar nix vor. Sei nicht so skeptisch!"

Wenn sie s mir so nicht abnimmt, dass ich keine abartigen Hintergedanken habe, wenn ich nett zu Marco bin, muss ich sie eben anders überzeugen. Marco sinkt neben mich auf die Liege drückt mir eine Cola in die Hand und schaut uns fragend an. „Stör ich?", fragt er unsicher, ich schüttle den Kopf, lehne mich bei ihm an und erwidere: „Nö, Clara glaubt mir nur nicht, dass ich nicht vorhabe, dich anzuzünden oder so was." Belustigt sieht er erst mich, dann meine beste Freundin an, die stumm protestiert und mich wütend anschaut. „Was redest du denn da?", zischt sie mir zu, ich zucke nur wieder mit den Schultern und entledige mich kurz darauf meines Kleides. Wenn ich schon hier bin, kann ich bei der Hitze auch in den Pool springen oder? Auch das beobachtet sie argwöhnisch. Was erwartet sie denn? Dass ich einen Sprengstoffgürtel trage? Mein Gott, wo ist ihr Rosamunde-Pilcher-Gen, wenn man es mal braucht?

Im Gegensatz zu Clara scheint Marco ganz angetan zu sein, als ich im Bikini neben ihm hocke und ihn angrinse. „Was?", frage ich, „Es ist Sommer, du hast mich wegen des ach so tollen Pools herbestellt – also bitte!" Mein Kommentar zu seinem Blick. Dass er einen Tick zu lange auf meine Oberweite glotzt, lasse ich mal durchgehen, er war gestern Nacht ja wirklich brav. „Alles gut, ich guck ja nur", bekomme ich als Antwort. „Das sehe ich", necke ich ihn, er wird rot und quiekt wie ein Mädchen, als ich ihm in die Seite piekse. Lachend schlingt er kurzerhand seinen Arm um meine Taille, wodurch ich ihn nicht mehr so gut piesacken kann. Als er mich aber von der Liege in Richtung Pool schleift, beginne ich zu kreischen. Ja, ich wollte in den Pool, aber nicht so!

„Wag es ja nicht!", krähe ich verzweifelt, aber bei Marcos diebischen Grinsen ist mir schon klar, das kann ich knicken, der wirft mich da jetzt rein. „Nein!", japse ich atemlos, strample mit den Beinen, meine Füße haben schon den Kontakt zum Boden verloren. Da werde ich schon mit Schwung in den Pool geschmissen. Verfluchter Mist, ich wollte ihn doch wenigstens mit reinziehen! Hat aber nicht geklappt, er war schneller. „Na warte!", pruste ich, als ich wieder auftauche, gelange mit wenigen Zügen zum Beckenrand und angle nach Marcos Knöcheln. Dass seine Aktion für großes Gelächter gesorgt hat, nehme ich gar nicht wahr. Da Marco zurückweicht und mir stattdessen blöde Sprüche drückt, ziehe ich mich aus dem Wasser und stürme auf ihn zu. „Nein! Vivi!", protestiert er laut, doch dieses Mal habe ich mehr Glück, er steht ungünstig, sodass ich ihn zum Pool schubsen kann und dann, ehe er kapiert, was geschieht, mit mir ins Wasser ziehe.

„Boah Vivi!", nörgelt er, als ich lachend wieder neben ihm auftauche. Tja, die Frisur ist jetzt hin, denke ich amüsiert, da taucht er mich schon unter. Egal wie viel ich mich wehre, ich kann erst nach Luft schnappen, als er mich loslässt. „Mach das nicht nochmal!", warne ich ihn, hänge mich an seine Schultern, um einem erneuten Angriff zu entgehen. „Was sonst?", gibt er zurück, packt mich geschickt an der Taille und zieht mich an sich. „Manno", nörgle ich leicht beleidigt, wieso hat der denn solche Kraft? Ehe ich weiter meckern kann, schiebt er seine Hand in meinen Nacken und murmelt: „Hätte ich bei dir ja mit rechnen müssen, hinterlistiges Ding du!" Lachend sehe ich ihn an, als er mich noch enger an sich zieht mich küsst. Hinter mir johlt irgendwer, ich grinse und schiebe ihn wieder von mir weg. „Jetzt wirst du aber übermütig, hmm?", ziehe ich ihn auf, er zwinkert mir nur zu und hievt sich danach aus dem Wasser.

Ein wenig verträumt beobachte ich ihn, bevor ich auch wieder aus dem Pool klettere. Da seine Klamotten tropfnass sind, klebt sein Shirt an seiner Brust und ich bin ehrlich – schlecht sieht Marco halt nicht aus, das muss ich einfach zugeben. Clara empfängt mich mit einem vollkommen entgeisterten: „Was war das bitte?!" Kann ich ihr jetzt auch nicht beantworten. Ein Kuss? Was ist so schlimm daran?

„Was läuft da zwischen euch? Seit ihr jetzt zusammen oder so?", nervt sie weiter, ich hocke mich an den Beckenrand, sie tut es mir gleich und schaut mich immer noch fragend an. Manchmal stresst sie echt. „Ach Clara, was weiß ich. Nein, aber was genau ist jetzt so dramatisch an der Tatsache, dass ich ihn nicht ununterbrochen angifte?", entgegne ich schließlich. Verwundert über meine Worte sagt sie: „Du machst das nicht nur, um irgendwem eins auszuwischen? Zlatan zum Beispiel?" So langsam kann ich diesen Namen nicht mehr hören! Einigermaßen gelassen gebe ich zurück: „Für den mach ich gar nix mehr. Ich bin es leid seinetwegen Trübsal zu blasen und mich schlecht zu fühlen. Zlatan ist Vergangenheit." Damit scheine ich sie wirklich zu überfordern, ich hatte meinen Entschluss, Zlatan gehen zu lassen zwar durchgehalten in der letzten Zeit, aber ich war eben trotzdem noch ziemlich mies drauf gewesen – wegen ihm. „Heißt das, du bist endlich über ihn hinweg? Du rennst jetzt nicht mehr mit dieser Dauerflappe durch die Gegend und quälst mich mit deiner unterirdisch schlechten Laune?", piepst sie verunsichert, mit zusammengeschobenen Augenbrauen blicke ich sie an: „Wow, war ich sogar zu dir so unfassbar ätzend?" Dass ich mich selbst bei meiner besten Freundin scheinbar nicht mehr im Griff hatte, macht mir jetzt doch ein bisschen zu schaffen. Ich weiß ja, dass ich gelegentlich nicht sonderlich nett zu ihr war, aber das klingt schlimmer. „Ganz ehrlich? Manchmal hab ich überlegt, ob ich dich einfach dazu zwinge zu ihm nach Paris zu ziehen oder dir eine Elektroschocktherapie ans Herz zu legen. Du warst echt unausstehlich, auch zu mir", erklärt sie mir, schaut mich sogar an und ich kann in ihren Augen erkennen, wie weh ich ihr manchmal mit meinem biestigen Verhalten getan habe. Bedrückt nuschle ich: „Entschuldige." Sanft drückt sie meine Hand, sieht gerade aus und murmelt: „Schon okay. Ich kenne dich lang genug, du konntest nicht anders. Ich hoffe nur, dass Marco jetzt vielleicht die Zukunft wird, wenn Zlatan die Vergangenheit ist. Du lächelst endlich mal wieder so wie früher, wenn er da ist. Das ist schön."

„Jetzt wird mal nicht kitschig!", lache ich, ihre Antwort verstehe ich nicht, weil ich schon wieder in den Pool geschubst werde. „Marco!", jammere ich, nachdem ich aufgetaucht bin, „Schluss jetzt!" Grinsend sitzt er nun neben meiner besten Freund, nur in Badeshorts und erwidert: „Es macht einfach zu viel Spaß! Du kreischst jedes Mal wie am Spieß!" Schmollend klettere ich wieder auf den Rand des Pools, lasse mich neben ihn sinken, lehne mich an seine Schulter, schließe die Augen und lasse mir die Sonne ins Gesicht scheinen. Wer weiß – vielleicht hat Clara Recht und meine Zukunft, also gefühlstechnisch sitzt längst neben mir? Vielleicht ist es Marco? Die Gänsehaut im Nacken, als er seinen Arm um meine Taille legt, lässt mich ahnen, dass dem so sein könnte. Dass das Unwahrscheinliche doch noch eintritt und Marco und ich eine gemeinsame Chance bekommen. Wer weiß.

--------

Clara glaubt ihren Augen kaum xD

Allerdings wird Vivi endlich mal bewusst, wie anstrengend sie gewesen ist... Auch zu ihrer besten Freundin.

Seien wir ehrlich, Vivi hat doch jetzt schon Herzklopfen und Bauchkribbeln in Marcos Nähe, da geht doch was <3

Was denkt ihr? Kommen die beiden sich noch näher und könnte daraus wirklich was werden?

Hoffe, das Pitel hat euch gefallen?

Knutscha,

eure Mercy aka Floraly <3

INVICTUS - Liebe auf den 2. Blick [Marco Reus] | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt